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2. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Areal Pelikan

3. Rang / 3. Preis

720 Grad Architekten

Architektur

Blau und Gelb Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Späni Immobilien AG

Investor*in

Beurteilung durch das Preisgericht

Drei Baukörper bilden eine Baugruppe, in deren Zentrum sich ein gemeinsamer Aussenraum befindet. Die beiden unteren, quer zum Hang gestellten Bauten führen die Ausrichtung der ortstypischen Bebauung weiter und gliedern sich gut in die Silhouette ein. Das obere, quer gestellte Haus schliesst den gemeinsamen Aussenraum gegen die kühlen Bergwinde ab. Mit dem „Rückbau“ des Terrains wird eine gute Staffelung der Höhenentwicklung erreicht.

Die Stellung der Bauten nimmt den Verlauf der Strasse auf, die Idee eines Überbauungsmittelpunktes ist nachvollziehbar. Die Fussgänger werden folgerichtig über einen gezielt platzierten Durchgang von der Bisingerstrasse auf diesen Platz geführt. Während die Hauseingänge der beiden oberen Gebäude auf den Platz ausgerichtet sind, ist das untenliegende Gebäude über einen Weg mit diesem verbunden.

Die Einfahrt zur Tiefgarage liegt verkehrstechnisch richtig. Der weit nach oben gezogene Einschnitt zerschneidet jedoch den Aussenraum. Die innere Erschliessung der Wohnhäuser ist wenig einladend. Die Erschliessung für Velofahrer ist unbefriedigend.

Der zentrale Aussenraum ist durch seine Terrassierung ins Gelände eingepasst. Trotz im Ver-gleich eher kleinem Bauvolumen erscheint die Überbauung dicht. Nicht nachvollziehbar ist die Anordnung des Besucherparkplatzes an prominentester Lage. Die Verwendung ortsüblicher Natursteinmauern ist ein schönes Motiv, das aber durch eine uneinheitliche Formgebung geschwächt wird. Die den Erdgeschosswohnungen zugeordnete Gärten, meist mit fliessenden Übergängen zu allgemein genutzten Flächen, sind im Gebrauch schwierig.

Alle Baukörper sind als Zweispänner mit ähnlichem Grundriss ausformuliert. Sie weisen über Eck schräg abgeschnittene Längsfassaden auf. Teilweise führt das zu verbesserten Abständen, erschwert aber die Gestaltung der Bauten. Die Stirnseiten mit den grossen Veranden überzeugen proportional nicht. Das massive Mauerwerk der Aussenwände wird gestalterisch nicht umgesetzt.

Das Wohnungsangebot spricht schwergewichtig Familien an. Ein Drittel kleinerer Wohnungen führt zu einer guten Durchmischung. Die Wohnungen werden charakterisiert durch einen grossen, zentralen Wohnraum, um den die weiteren Räume angeordnet sind. Trotz grosser Fläche ist die Möblierung mit Esstisch teilweise eng. Der Wohnraum bietet wenig Geborgenheit. Im obersten Geschoss sind mehrere Zimmer nur über Dachfenster belichtet.

Die Volumen sind kompakt, die kalten Veranden konsequent übereinander angeordnet und aussen abgestützt. Die Tiefgarage ist statisch vernünftig zwischen und unter die Häuser gesetzt.

Konstruktion, Materialisierung und Haustechnik versprechen eine gute, nachhaltige Bauweise mit günstigen Betriebskosten. Die Realisierung nur mit Sondernutzungsplan erschwert die Umsetzung.

Gesamthaft gesehen ein ortsbauliches Konzept, das die Bauten gut ins Ortsbild integriert und interessante Ansätze zur sozialen Einbindung aufweist. Die Umsetzung überzeugt aber noch nicht und die Organisation des Aussenraums trägt zu wenig dazu bei, der Bebauung einen unverwechselbaren Charakter zu geben.
2. Rang 3 / 3