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Nichtoffenes Verfahren | 04/2014

Instandsetzung Bodmerhaus

Konzeptioneller Schnitt, © ernst niklaus fausch architekten

Konzeptioneller Schnitt, © ernst niklaus fausch architekten

1. Rang

Ernst Niklaus Fausch Partner AG

Architektur

Conzett Bronzini Gartmann AG

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Das Bodmerhaus stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ist ein denkmalpflegerisch wertvoller Bau. Das Konzept für die Instandstellung sieht vor, das historisch gewachsene Ensemble von Zimmern mit unterschiedlichen Geschichten und Ausstrahlungen zu erhalten und im Sinne des Bodmerhauses als „Haus von repräsentativen Zimmern“ weiterzudenken.
Ein aussenliegendes Fluchttreppenhaus ermöglicht, dass die bestehende Treppe räumlich und funktional als primärer Erschliessungsraum erhalten bleibt, was für die Erlebbarkeit der einzelnen Raumatmosphären entscheidend ist.
Eingriffe in die Gebäudestruktur werden vermieden und die baulichen Massnahmen von oben durchgeführt. Das heisst, dass die Deckenbemalungen und Stuckaturen nicht angegriffen werden müssen, die demontablen Parkett- und Plattenböden aus- und wieder eingebaut werden. Für die statische Ertüchtigung des heute stark überbelasteten Tragwerkes wird in erster Linie Entlastung angestrebt, um aufwändige Verstärkungen des Tragwerkes zu vermeiden.
Der Dachstuhl bleibt unausgebaut - eine wichtige Voraussetzung für den sorgfältigen Umgang mit dem Bestand und den Erhalt der äusseren Erscheinung.

Ort: Schönberggasse 15, 8001 Zürich
Auftraggeberin: Kanton Zürich Baudirektion, Hochbauamt
Planerwahlverfahren: 2014, Zuschlag Weiterbearbeitung
Projektierung: 2014-2015
Realisierung: 2016
Nutzung: Universität Zürich, Räumlichkeiten der Abteilung Internationale Beziehungen

Beurteilung durch das Preisgericht

Ernst Niklaus Fausch Architekten / Conzett Bronzini Gartmann AG leiten ihre Herangehensweise aus der Auffassung ab, dass das Bodmerhaus als über die Zeit gewachsene Einheit aus Zimmern mit unterschiedlicher Geschichte und Ausstrahlung erhalten werden soll. Dank einer neuen Fluchttreppe in einem unaufdringlichen Anbau wird die Problematik der Entfluchtung gelöst, ohne dass die bestehende Treppe räumlich oder konstruktiv angepasst werden muss. Mit dem Bestand kann so äusserst sorgfältig verfahren werden. Konsequent in der Logik des sorgfältigen Erhaltens ist auch der Vorschlag, das Dachgeschoss unausgebaut und unbeheitzt zu belassen. Einziger räumlich relevanter Eingriff bleibt die Entfernung von Einbauten in den Vorhallen aller Geschosse, welche dadurch grosszügig und gut nutzbar werden. Interessant ist zudem der Ansatz zur statischen Ertüchtigung des Bodmerhauses, welcher davon ausgeht, das Gebäude von im Laufe der Zeit eingebrachtem Material zu entlasten anstatt die Tragkonstruktionen zu verstärken. Bezüglich der angebotenen Honorarparameter liegt das Angebot im Mittelfeld der abgegebenen Offerten.

Das Beurteilungsgremium sieht in diesem stringenten und konsequenten Vorschlag eine adäquate Strategie für die Instandsetzung des Bodmerhauses und ist zudem überzeugt, dass bei dieser Arbeitsgemeinschaft die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Planenden verschiedener Fachgebiete sehr gut funktionieren wird.
Luftbild

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