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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2014

Musikschule Brixen

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Anerkennung

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Architektur

Erläuterungstext

Das vorgeschlagene Konzept des Neubaus der Musikschule Brixen reagiert auf die unterschiedlichen Anforderungen der städtebaulichen und funktionalen Gegebenheiten.

Das geplante Volumen wird als vermittelnder Baukörper am Übergang zwischen der Piazza Priel und der geplanten parkartigen Grünanlage oberhalb der Tiefgarage am Eisack verortet. Einerseits wird so der fehlende räumliche Abschluss des Platzes gebildet und andererseits die Verbindung zwischen den beiden Ebenen Platz und Park thematisiert.

Der kompakte dreigeschossige Baukörper erhält eine markante Überhöhung zum Platz und wird als Hoftypus ausgebildet. Er ist durchzogen von der offenen Passage als zentrales Erschliessungselement. Grosszügige Öffnungen vermitteln über gedeckte Aussenbereiche nach Südwesten zum Platz und nach Nordosten zum Park. Diese Überecksituationen sind Teil der Passage, die sich als Aussenraum durch das Gebäude zieht und an die Tiefgarage und die darin befindlichen Handeslkubaturen angebunden ist. Eine breite offene Treppe im Hof des Gebäudes verbindet die beiden Ebenen der Passage miteinander. In der Musikschule ist ein Treppenhaus mit Aufzug am Geländesprung verortet und kann von beiden Ebenen der Passage aus betreten werden.

Die Nutzungen innerhalb des Gebäudes verteilen sich sinnfällig über die Geschosse und sind über unterschiedliche Zugangssituationen an die Umgebung angebunden.

Die erdgeschossigen Nutzungen sind über den gedeckten Vorbereich und die Passage an die Piazza Priel angegeliedert. Die Bürgerkapelle ist im westlichen Flügel des Sockelgeschosses angeordnet. Ein durchgestecktes Foyer bindet sämtliche erforderlichen Räume an. Der Veranstaltungsbereich der Musikschule mit dem grossen Vortragssaal liegt im gegenüberliegenden Gebäudeflügel an der Passage. Das Foyer des Vortragssaals ist über ein grosszügiges Treppenhaus mit dem darüberliegenden Foyer der Musikschule verbunden. Die beiden charakteristischen Konzerträume, der Probesaal der Bürgerkapelle und der Vortragssaal der Musikschule sind als hölzerne Einbauten nach dem Raum im Raum Konzept angedacht und erstrecken sich fensterlos bis in das erste Obergeschoss. Eine optionale Belichtung über seitliche Oberlichter nach Osten und Westen ist bei beiden Sälen möglich.

Der Haupteingang der Musikschule liegt an der breiten Rampentreppe zwischen Platz und Park gegenüber des Kletterturms. Der grosszügige Zugang wird durch einen tiefen Einschnitt in das Gebäudevolumen markiert und bildet so einen gedeckten Eingangsbereich. Das Foyer öffnet sich zum Hof und bietet einen Begegnungs- und Wartebereich für Schüler und Lehrer. Die Verwaltung ist direkt an das Foyer angegliedert. Eine um den Hof verlaufende Erschliessungsspange bindet die Unterrichtsräume zwischen den beiden Treppenhäusern an und gibt den Blick auf die Passage und die Übergänge zum Platz und zum Park frei.

Der Unterrichtsbereich erstreckt sich überwiegend auf das zweite Obergeschoss, das über die beiden mit Oberlichtern versehenen Treppenhäuser und den Aufzug erschlossen wird. Zentrale Vorplätze liegen zwischen den Treppen und der Hoffassade und bilden die Wartebereiche. Die grösseren Unterrichtsräume besetzen die Ecken des Gebäudes und spannen die kleineren Räume zwischen sich auf. Der Raum mit der Orgel erhält eine grössere Raumhöhe im Bereich der überhöhten Attika nach Südwesten.

Das Gebäude wird als Massivkonstruktion aus Stahlbeton ausgeführt. Die Gründung wird entsprechend der Vorgaben des Bodengutachtens umgesetzt. Die Treppenhäuser bilden die aussteifenden Elemente. Im Hinblick auf eine kurze Bauausführungszeit wird eine Bauweise mit Betonfertigteilen und Filigrandecken geplant. Eine größtmögliche Vorfabrikation der einzelnen Bauteile wird angestrebt. Die hochgedämmte Gebäudehülle wird als Sichtbetonfassade mit Beimischung von Porphyrsand geplant.

Akustik
Der grosse Saal ist flexibel bespielbar, er eignet sich als Probesaal, Konzertsaal und bei entsprechender Bestuhlung auch als Bankettsaal oder Ballsaal. Er ist nach dem klassischen „Schuhschachtel“ - Prinzip konzipiert: Auf einem Rechteckgrundriss mit einer lichten Höhe von 6 m. Entspricht schon die längliche Quaderform des Saales der akustisch besten Grundstruktur eines Konzertsaals, so sorgen die raumgliedernden Elemente der Kassettendecke und der versetzt angeordneten, gekrümmten Wandelemente aus Holz für eine optimale Streuung der Schallwellen. Weitere klangfreundliche Details kommen hinzu: Der Hohlraum unter dem hölzernen Boden der variablen Podien sorgt für einen resonierenden Untergrund, und auch die aus Holz konstruierte Decke, die zum einen entkoppelt vom Deckentragwerk abhängt, zum anderen durch den Wechsel von absorbierenden und reflektierenden Oberflächen auf die multifunktionalen Anforderungen reagiert, ohne die Ansprüche an einen modernen Saal mit konzertanter Nutzung zu vernachlässigen. Eine gute Hörsamkeit auf dem Orchesterpodium wird durch die nicht orthogonal diffus reflektierenden Seitenwände ermöglicht. Eine hervorragende Schalldämmung gegenüber Umweltgeräuschen wird durch die „Raum in Raum“ Bauweise des grossen Saales erreicht, dessen Entkopplung allseitig von den umgebenden Bereichen gewährleistet ist. Diese bewirkt den Schallschutz nach innen ebenso wie nach aussen. Bei der raumakustischen Gestaltung von Musikunterrichts- und Proberäumen gilt es, die Balance zwischen zwei sich widerstrebenden Forderungen zu finden. Zum einen wird gewünscht, ähnliche akustische Bedingungen wie in einem Konzertsaal vorzufinden, also die Räume mit einer langen Nachhallzeit zu versehen. Zum anderen sollten die Musiker feinste Nuancen des Klangs ihrer Instrumente wahrnehmen können. Dazu sollte der Raum aber eine möglichst kurze Nachhallzeit haben. Durch entsprechende Massnahmen wird eine ausreichend kurze Nachhallzeit bei tiefen Frequenzen und genügend Diffusität des Schallfeldes erreicht.
HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

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