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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2014

Inselspital, Universitätsspital Bern - Erster Neubau (Baufeld 12 aus dem Masterplan) mit dem „Schweizerischen Herz- und Gefässzentrum“

LichtBlick - Inselspital Bern - Blick von der Freiburgstrasse

LichtBlick - Inselspital Bern - Blick von der Freiburgstrasse

Lichtblick

2. Rang / 1. Preis

Preisgeld: 98.000 CHF

Nickl & Partner

Architektur

Bauart Architekten und Planer AG

Architektur

Andreas Akeret Baumanagement GmbH

Bauingenieurwesen

Teamplan GmbH

sonstige Fachplanung

Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG

Tragwerksplanung

SÜSS Beratende Ingenieure GmbH & Co. KG

sonstige Fachplanung, TGA-Fachplanung

w+s Landschaftsarchitekten AG

Landschaftsarchitektur

ibe institut bau+energie ag

Akustikplanung, Bauphysik

Erläuterungstext

LichtBlick

Der Wettbewerb verlangte nach einem Gebäude, das den Bereichen Untersuchung und Behandlung, Pflege, Leitung und Verwaltung, Soziale Dienste, Ver- und Entsorgung, dem Schweizerischen Herz und Gefässzentrum (SHGZ) und weiteren Verfügungsflächen Raum bieten sollte.
Der Entwurf unseres Büros sieht einen Baukörper vor, der sich in einen Sockelbau und einen sich darüber erhebenden Aufbau gliedert. Beide Teile heben sich durch eine nahezu transparente Ebene, die als Fuge fungiert, optisch voneinander ab und machen so die unterschiedlichen Nutzungen darin ablesbar.
Gleichzeitig ist die Leitidee des Entwurfs, die historische Stadt nicht zu fragmentieren, sondern die vorhandene urbane Substanz zu stärken, indem eine neue, zweite Stadtebene geschaffen wird. Während unten die historische Stadt in ihrer gewachsenen Infrastruktur erhalten bleibt, entsteht oberhalb des Sockels eine neue, die eigentliche Stadt überlagernde Campusebene, eine moderne Stadt darüber.

FOYER
An der Ecksituation zur Freiburgstrasse wird ein klar ablesbarer, zentraler Haupteingang für den Neubau des Baubereichs 12 definiert. Als positives Gegenbild zur Hemmschwelle eines Spitaleingangs und eine der Bedeutung und den Zielen des Inselspitals entsprechende, einladende Eingangssituation betritt man das Gebäude auf der Zwischenebene Z und wird von einem lichten, grosszügigen Foyer empfangen.
Von hier aus gelangt man über Freitreppen, Aufzüge und Rolltreppen in die übrigen Geschosse, vor allem aber entsteht dadurch eine übergeordnete Verbindung des gesamten Areals, die genutzt werden kann, ohne das Spital durchqueren zu müssen.
Das Spital folgt im Inneren einer klaren Ordnung. Denn während sich die publikumsintensiven und die hochinstallierten Nutzungen in den Ebenen des Sockels befinden, erheben sich die oberen Geschosse mit den Pflegestationen und, durch die Fuge getrennt, der Verwaltung als ruhiger und kompakter Aufbau darüber.

PRINZIP SOCKEL
Wesentliches Prinzip jeder Ebene des Sockelbereiches ist der modulare Aufbau der funktionalen Bereiche im Gebäudeinneren und der Hierarchisierung der Wegeführung mit einer Verteilerzone an der Aussenhaut des Gebäudes und einem zentral gelegenen stationären Flur. Das System gleicht einer Hülle in die ein Funktionskern mit Höfen zueinander versetzt eingestellt ist. Um maximale Flexibilität zu erreichen sind vertikale Durchdringungen wie Aufzugskerne und Treppen so angeordnet, dass sie hinsichtlich effektiver Betriebsabläufe, in brandschutztechnischer Hinsicht und dem Prinzip kurzer Wege entsprechend optimal positioniert sind.
Die Struktur sorgt dafür, dass keine Sackgassen als Flure entstehen, sämtliche der notwendigen Funktionsbereiche effektiv im Gebäudeinneren und um die hellen Innenhöfe gebündelt angeordnet werden sowie Anbindungen an das INO dort geschaffen können, wo sie gebraucht werden. Zudem sorgt die getrennte Wegeführung für kurze Wege im funktionalen Inneren und angenehme, tagesbelichtete Wege aussen mit hohem Orientierungsgrad, Aufenthaltsqualität und Ausblick auf die umgebende Stadt.
Sechs, wie in einem Reissverschlusssystem zueinander versetzte Lichthöfe durchbrechen den kompakten Sockelbereich und holen Licht ins Innere. Sie erstrecken sich über alle Geschosse des Sockelbereichs bis hin zur Ebene der Fuge.

GRÜNZONEN
Als Gegenpol und Ausgleich zur hektischen und technisierten Aussenwelt entsteht mit den begrünten Höfen eine eigene spielerische Innenwelt. Mit der Umsetzung des Masterplanes nehmen die Grünflächen ab, so dass nur wenige kleinere begrünte Freiräume, die sogenannten Pocket-Parks, verbleiben. Aus diesem Grund kommt der begrünten Dachlandschaft aller zukünftigen Gebäude auf einer einheitlichen Höhe der Fuge eine wesentliche Bedeutung zu. Einerseits strukturieren diese die mächtigen Gebäude in der Vertikalen andererseits entstehen grüne, verbindende Ebenen, die mit den entsprechenden angegliederten Raumnutzungen einen öffentlichen Charakter erhalten. Die Dachbegrünung wird im Sinne einer Parkanlage mit Bäumen und Grosssträuchern gestaltet.

AMBULANZEN
Für ambulante Patienten verläuft eine neutrale Zone aussen entlang der Hülle – in Anlehnung an die Berner Lauben stets mit Blick auf die Umgebung – und abseits der betrieblichen Abläufe, die das Wesen des mittig gelegenen Mischflurs für den stationären Patienten, den Bettenverkehr und das Personal prägen. Um die sechs Höfe im Inneren gruppieren sich die Untersuchungs- und Behandlungsräume und erhalten auf diese Weise durchgehend Tageslicht und bieten so hohe Aufenthaltsqualität für Patienten sowie eine angenehme Arbeitsumgebung für das Personal.

OP-EBENE
Auf der OP-Ebene wird die Funktionalität und spezielle Qualität, die das Prinzip des Sockelbereichs prägt, besonders deutlich. Nun kann entlang der Hülle der Sterilflur aussen angeordnet werden, an den gebündelt in je einer Raumgruppe auf jeder Seite die OPs anschliessen. Mittig, jedoch durch die Innenhöfe belichtet, verläuft auch hier ein Mischflur, an den die Bettenaufzüge angegliedert sind. Ein Einleitungsflur und zwei Shortcuts gewährleisten optimale Verbindungen und kurze Wege.

INTENSIVPFLEGE
Ebene E nimmt die Intensivpflege auf und organisiert entlang der Aussenhaut Bettenzimmer, die damit volle Tageslichtauskostung erhalten. Die zentrale Bewegungszone bildet erneut ein mittiger Mischflur, der dem Bettenverkehr vorbehalten und über Schleusenpunkte an die Stationen angeschlossen ist. Durch die Anordnung der sechs Stützpunkte an den Ecken der Innenhöfe, nahe den Knotenpunkten der Erschliessung und mit guter Übersicht über die Cluster der Stationsbereiche wird die bestmögliche Versorgung und Überwachung der Patienten gewährleistet. Im Süden entsteht eine Anbindung an die Kinderklinik mit vorgelagerter Spielzone als Übergang, im nördlichen Ebenenbereich folgt die Verbindung zum INO ebenfalls über zwei grosszügige, helle Kommunikationsbereiche.

FUGE
Gerade auf der Ebene F der Fuge erhält das Aufbauprinzip des Sockelbereichs besonderen Stellenwert und unterstreicht die Qualitäten des Raums der Fuge. Hier entsteht durch die zurückversetzte transparente Aussenhaut der Fugenebene ein umlaufender Aussenbereich, der sich durch den Fassadenrücksprung zu grossen, einladenden Gärten öffnet, von denen direkter Blickbezug zu den angrenzenden Pocket Parks und Ausblick auf die Bestandsgebäude der Umgebung bestehen.

PFLEGE
Die Pflegestationen liegen als ruhiger Aufbau über dem hochfunktionalen Sockelbereich. Ihre Anordnung und die Kubatur folgen der bewussten Entscheidung, je zwei Doppelbettenstationen pro Pflegeebene zu realisieren. Die Pflegezimmer reihen sich entlang der Aussenhaut, die mit dem Versatz der Kubatur die grösstmögliche Abwicklung und damit Tagesbelichtung bietet.
Übergeordnete, gemeinsam genutzte Räume legen sich um die beiden grossen Innenhöfe und verdichten sich in der Mitte zu einem effektiv organisierten und gleichzeitig von hoher Raumqualität geprägten „Herzen“ des Gebäudes. Eine Station wird aus je zwei Clustern gebildet, die jeweils von einem über Eck angeordneten Stützpunkt eingesehen und versorgt werden.

VERWALTUNG
Die Büroräume der Verwaltungsebenen profitieren von ihrer umlaufenden Anordnung über die sie entweder durch die Aussenhülle Tageslicht erhalten oder durch die Anordnung um den Innenhof. Auch hier werden optimale Verbindungen und kurze Wege innerhalb der Ebene umgesetzt. Es entstehen helle Arbeitsbereiche, die über den Dächern von Bern gelegen, Ausblick über die Stadt bieten und die Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Inselspital stärken.
Inselspital Bern - Blick von der Freiburgstrasse

Inselspital Bern - Blick von der Freiburgstrasse

Schwarzplan

Schwarzplan

Inselspital Bern - Schwarzplan

Inselspital Bern - Schwarzplan

Inselspital Bern - großzügiges Foyer

Inselspital Bern - großzügiges Foyer

Inselspital Bern - großzügiges Foyer

Inselspital Bern - großzügiges Foyer

Inselspital Bern - Querschnitt

Inselspital Bern - Querschnitt

Inselspital Bern - Querschnitt

Inselspital Bern - Querschnitt

Inselspital Bern - Patientenzimmer

Inselspital Bern - Patientenzimmer

Inselspital Bern - Patientenzimmer

Inselspital Bern - Patientenzimmer

Inselspital Bern - Längsschnitt

Inselspital Bern - Längsschnitt

Inselspital Bern - Längsschnitt

Inselspital Bern - Längsschnitt