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Offener Wettbewerb | 10/2014

Umgestaltung Schillerplatz und Remsanlagen

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 6.300 EUR

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee einer Stadtpromenade vom Stadtzentrum entlang des Götzenbachs über die Rems bis zur Stadthalle stellt einen tragfähigen und gut herausgearbeiteten Entwurfsansatz dar, mit dem es gelingt, die Stadtmitte mit dem Fluss und den südlich gelegenen öffentlichen Nutzungen zu verbinden. Dabei wird eine Sequenz verschieden geprägter Bereiche herausgearbeitet, die die unterschiedlichen Orte prägen und ihnen ihre spezifische, angemessene Identität verleihen.

Durch teilweisen Erhalt des vorhandenen Baumbestandes sowie gezielte Ergänzungen erhält der Schillerplatz eine gute räumliche Qualität bei gleichzeitiger multifunktionaler Nutzbarkeit. In den seitlichen Bereichen entstehen durch einen erhöhten Sitzbereich unter Bäumen im Westen sowie den Holzsteg entlang des – in Wirklichkeit deutlich tiefer liegenden – Götzenbachs im Osten auch gute Aufenthaltsqualitäten, die auf der großen freien Mitte bei aller Multifunktionalität jedoch vermisst werden. Das Kriegerdenkmal gerät durch die Freistellung zum allzu dominierenden Gestaltungselement. Das Element Rundbank kann bei der zentralen Rotbuche noch überzeugen, durch Wiederholung bei den anderen Bestandsbäumen verliert es jedoch an Spannung und Wirkkraft. Das Bürgerhaus auf einem eigenen Platzteppich zu stellen ist nachvollziehbar, da es diesem historischen Gebäude eine eigene, ihm angemessene Bedeutung verleiht. Der südliche Bereich mit den Anbauten aus jüngerer Zeit hätte jedoch eine differenziertere Behandlung verdient – unverständlich, warum hier sogar die vorhandenen Bäume entfernt wurden.

Der südlich angrenzende „Remsgarten“ vermag zunächst in seiner formalen Ausarbeitung und seiner differenzierten Gestaltung überzeugen – besonders gelungen ist der Remsbalkon – bei näherer Betrachtung entstehen jedoch Fragezeichen bei der höhenmäßigen Ausarbeitung. Durch die insgesamt fast horizontale Ausrichtung des Gartens gelingt es kaum, die Lagegunst an der Rems zu nutzen und den Fluss räumlich einzubeziehen. Ebenso ist das vorgeschlagene Kneippbecken im Götzenbach zwar eine schöne Idee, aufgrund der deutlich tieferen Lage des Baches jedoch so nicht umsetzbar. Sehr ansprechend sind dagegen die kleinen Sitzplätzchen in der Uferböschung der Rems, die den o.a. Nachteil ein wenig ausgleichen.

Auch der Brückenschlag über die Rems ist mit dem ertüchtigten Badsteg einfach, aber gut gelöst, in dem an die Promenadenachse kleine Gartenbereiche, Spielfelder und eine Sitzstufenanlage zum Fluss angeordnet werden, die hier gute Aufenthaltsqualitäten und eine angemessene räumliche Trennung zu den Schulfreiflächen schaffen. Über einen Vorplatz wird die Stadthalle gut an die Stadtpromenade angebunden und gleichzeitig ein angemessener Endpunkt dieser zentralen Achse geschaffen.

Insgesamt eine schöne Arbeit mit klar lesbaren Strukturen und guter Ausarbeitung in der Fläche, die in der dritten Dimension jedoch leider vermisst wird.
Konzeptschnitte

Konzeptschnitte

Schnitte

Schnitte

Detail Remsgarten

Detail Remsgarten

Detail Götzenbach

Detail Götzenbach