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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Smart City Graz – Waagner-Biro, Baufeld Süd

2. Preis

LOVE architecture and urbanism ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Smart Living! - Smart buildings!

Smart living heißt für uns nicht in erster Linie der Einsatz von High-tech!

Für uns bedeutet dies vielmehr den intelligenten Umgang mit bewährten, mit einer bunten Mischung aus architektonischen “Grundtugenden” wie:
Nachhaltigkeit, effiziente Gebäudevolumen (Volumen:Oberflächen-Verhältnis), ressourcenschonende Bauweisen, intelligente Gebäudekonstruktion und Haustechnik (ressourcenschonendes Bauen), kurze Wege, optimale Erschließungen, Einsatz von erneuerbaren Energien (Grätzelzelle), gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, etc.,
Vielfalt und Individualität (Diversity) z.B. verschiedenste Angebote für verschiedene Lifestyles zu schaffen, Wohnen und Arbeiten kombinieren zu können, soziale Interaktion anbieten und dennoch Rückzugsbereiche schaffen, allgemein nutzbare Aktionsflächen zu schaffen, etc.,
Hohe Lebensqualität schaffen z.B. trotz Dichte optimale Belichtungen zu schaffen, Aussicht zu maximieren, Freiräume mit verschiedenen Qualitäten anzubieten (Balkone / Gärten / allgemeine Freiflächen), etc. und vor allem Flexibilität. Das heißt auch noch in Jahren Wohnkonzepte verändern zu können, Wohnungen zusammenzuschließen, Layouts und Nutzung neu konfigurieren zu können.

Das Projekt “City Garden” stellt eine bunte Mischung von unterschiedlichen gewerblichen, öffentlichen, semi-öffentlichen und privaten Funktionen dar.

All diese stehen in ständiger Interaktion mit der zentralen Idee der “Urban Gardens”, welcher das eigentliche Bindeglied der gesamten Anlage darstellt.

Dieser bietet Raum für soziale Interaktion, für aktive Lebensgestaltung (z.B. Urban Farming mit Markthalle zum Produktverkauf), ist zentrale Plattform für Integration verschiedener Lebensmodelle und Lebenssituationen (Familien, Jugendliche, Gewerbe / Handwerk, Senioren aber auch behinderte Menschen (Diakonie). Der Urban Garden ist ein Angebot an sozialer Interaktion. Ein Gewebe aus Aktivitäten, an welchem alle Nutzer der Garden City aktiv teilhaben können.

Allerdings muss auch Rückzug funktionieren! Der Privatsphäre muss in gleichem Maß Raum geschaffen werden wie der Partizipation, schafft daher auch Distanz.
Also: Wer möchte ist herzlich eingeladen, wer nicht möchte muss auch nicht!

Erschließungskonzept und achsiale Gebäudeorganisation

Insgesamt fünf Haupterschließungsstränge versorgen das Bauwerk vertikal.
Diese sind jeweils in den Kreuzungspunkten zwischen den Nord-Süd orientierten Bauteilen (Flexi-zone) und Ost-West Körpern (Wohnen) situiert.
Gemeinsam mit den zentral gelegenen Erschließungsgängen erstreckt sich ein effizientes und intelligentes infrastrukturelles Versorgungsnetz über das gesamte Bauwerk.
Die südliche Haupterschließung dient im Vorschlag ausschließlich den diakonischen Einrichtungen. Damit wird diese zur autarken Nutzungseinheit.

Alle Haupterschließungen orientieren sich in Richtung öffentliche Zonen und sind damit sehr leicht auffindbar. Zwei zusätzliche Noterschließungen komplettieren das Basisnetz hinsichtlich der Sicherheitstechnischen Anforderungen.

Das gesamte Bauwerk basiert auf einem Achsrastersystem von 3,75m (Zimmerbreite) bzw. 7,50m (Wohnungsbreite 2-Zimmer WEH). Dieser wiederum lässt sich in 1,25m Achsraster teilen. Damit entsteht ein optimales Büro-Achsraster.
Somit ist das gesamte Bauwerk vollkommen nutzungsflexibel. Der Vorteil: Das gesamte Bauwerk ist konstruktiv und haustechnisch so ausgelegt, dass es sich dauerhaft flexibel vor allem veränderbar in unterschiedlichste Nutzungsarten unterteilen lässt. Eine zentrale Idee von Smart buildings!

Flexi-zone

Diversity, Lifestyle & verschiedene Interpretationsmöglichkeiten von Öffentlichkeit.
Die zweigeschossige Flexi-zone bietet Raum für unterschiedlichste programmatische Ansätze wie Büros, Atelier-Lofts, Maisonette-Wohnungen mit eigenem Gartenzugang, Arztpraxen, Cafés, etc...
Besonders hohes Potenzial erhält diese Zone durch den direkten Bezug zum “urban Garden” mit seinen unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten.
Der achsiale Aufbau des Layouts und das flexible Erschließungssystem bei einer lichten Raumhöhe von 2,80m bieten den entsprechenden Raum für Flexibilität.
Eine Gebäudetiefe von ca. 18m unterstreicht dies. Der Vorteil: ein BGF-Anteil von über 40% (oberhalb der Sockelzone) lässt sich dauerhaft und nachhaltig flexibel nutzen und verändern. Der im Maßstab 1:200 dargestellte Nutzungsmix stellt damit nur eines von vielen möglichen Nutzungsszenarien dar.

Der Sockelbereich

Die Sockelzone beheimatet unterschiedliche Nutzungsbereiche:
a) Handel, Nahversorgung, Restauration, Traffic, E-Bikes-Verleih, etc. finden sich entlang der Waagner-Biro Straße bzw. Richtung Helmut-List-Halle und sind flexibel einteilbar.
b) Im zentralen nördlichen Gebäudebereich befindet sich ein zusätzliches kleines Quartierskarree, welches zusätzlich Identität schafft und die Länge der nördlichen Gebäudeflucht bricht. b) die Haupterschließungen / Haupteingänge zu den Wohn-, Flexi-zone bzw. Nordseite des Hauses. Somit sind die Zugänge Richtung Parkplätze und Richtung Öffentlichkeit orientiert - also auch für Besucher leicht auffindbar.
c) Vorplatz, Hauptzugang und Kindereinrichtungen zur Diakonie inklusive Spielplätze im südlichen Gebäudebereich.
d) das zweigeschossige Versorgungs-Backbone welches Kellerersatzräume, Fahrradkeller, PKW- Stellplätze, Ver- und entsorgungseinrichtungen wie Müllräume enthält. Dieses Backbone verbindet sich auf kurzen Wegen direkt mit den Haupterschließungen.

Smart living! Die Wohngeschosse

Die vornehmlich Wohnungen vorbehaltenen Geschosse sind in vier 15m breiten Baukörpern untergebracht. Die vier Baukörper sind leicht zueinander verdreht.
Damit entstehen dynamische Zwischenräume mit perspektivischer Wirkung - die Wohnungsaussicht wird somit verbessert. Sie sind Ost-West orientiert und damit optimal belichtet. Der Abstand zwischen den Bauwerken beträgt zwischen 22m und 33m - damit sind die Zwischenbereiche trotz der hohen Gesamtdichte großzügig und wirken nicht beengend. Die achsiale Gebäudestruktur ermöglicht eine komplett flexible Wohnungsverteilung. Damit kann der endgültige Wohnungsschlüssel erst sehr spät fetgelegt werden (Vermarktungsplus).

Wohnungstypen

Typ A:
2-Zimmer, 42,5 m2 NNF als Standardwohnungsvariante wird eine 2-Zimmer Wohnung definiert. Diese setzt sich aus 2 Achsen mit jeweils 3,5m Achsabstand zusammen. Jeweils eine Achse definiert auch 1 Zimmer. So entstehen zwei identische WG-taugliche Zimmer. Die Küche kann als Wohnküche oder auch separiert ausgeführt werden. Die separate Toilette könnte auch im Badezimmer untergebracht werden - so entsteht ein zusätzlicher Abstellraum.

Typ B:
Garconniere, 32 m2 NNF die Kleinwohnung bietet ein offenes Raumkonzept, welches sich aus 1,5 Achsen zusammensetzt.

Typ C:
3-Zimmer, 64,5 m2 NNF die 3-Zimmer WEH setzt sich aus drei Achsen zusammen. Wie bei Typ A enstehen so bis zu drei identisch große Zimmer. Im Plan wird ein Masterbedroom mit anschließendem Schrankraum gezeigt. Dieser Schrankraum könnte auch zum Abstellraum oder zur Büronische werden.

Typ D:
4-Zimmer, 86 m2 NNF die 4-Zimmer WEH besetzt 4 Achsen. Die einzelnen Zimmer sind je nach Nutzer flexibel einteilbar. Ebenso verhält es sich mit den Abstellräumen.

Typ E:
Maisonette, 82,5 m2 NNF zwei vertikal verbundene 2-Zimmer Wohnungen lassen sich zur Maisonette verbinden. Diese Wohnung eignet sich besonders als Familienwohnung in der Flexi-zone (Wohnzimmer mit Gartenzugang), kann aber auch in den Regelgeschossen errichtet werden.

Bauphasen

Es gibt mehrere Möglichkeiten die Bauphasen aufzuteilen.
Option A: Der Sockelbereich inkl. Flexi-Zone und den beiden ersten Riegeln entlang der Waagner-Biro-Straße wird in Bauphase I errichtet, in Bauphase II wird der östliche Sockelteil und die dazugehörenden OGs zur Bahnpromenade hin erweitert.
Die Bauphase könnten auch umgedreht werden (Option B).
Option C: Zuerst wird der Sockel inkl. Flexizonen (1.+2.Geschoß ) errichtet, in Bauphase II folgen die Wohnriegel.