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Kooperatives Gutachterverfahren | 10/2014

EWE Areal Donnerschwee

1. Rang / Gewinner

KAW

Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

KAW hat in Zusammenarbeit mit dem Hannoveraner Büro NSP Landschaftsarchitekten das Kooperative Gutachterverfahren für die Konversion vom EWE-Areal im norddeutschen Oldenburg gewonnen. Auf der Industriebrache an der Bahn werden in den kommenden Jahren 85.000 m² Büro- und Gewerbeflächen, sowie Dienstleistungen, Geschäfte, Restaurants und Cafés sowie Wohnungen entstehen. Die Jury hat sich aus den 6 teilnehmenden Büros einstimmig für das niederländisch-deutsche Team entschieden. KAW und NSP werden auf Basis des Wettbewerbsvorschlages einen städtebaulichen Masterplan entwickeln und anschließend an der Bauleitplanung arbeiten.

Die in der jetzigen Situation brachliegende ehemalige Industriefläche ist das letzte, zusammenhängende Stück Stadt, mit dem Oldenburg der Entwicklung des Stadtkerns einen wichtigen Impuls geben kann. KAW hat eine reiche Historie im Umgang mit der bestehenden Stadt. Mit den Landschaftsarchitekten von NSP haben wir unser Fachwissen auf dem Gebiet der städtischen Transformation angewandt, um ein Konzept zu erarbeiten, das die Qualitäten der Stadt Oldenburg anerkennt und diese einsetzt für eine zukunftsorientierte Entwicklung. Sowohl im Maßstab wie auch im Erlebnis der städtischen Räume.

Der Juryvorsitzende Professor Manfred Schomers sprach sich im Namen der Jury lobend aus über die vorgeschlagenen Lösungen: „Uns haben die raffinierten Ansätze fasziniert, mit denen dem Areal im Zusammenhang mit dem Charakter der Stadt Oldenburg eine eigen Erschließung gegeben wird.“ Stadtbaurätin Gabriele Nießen unterstrich, dass der Entwurf eine intelligente Lösung darstellt, für eine optimale Erschließung per Fahrrad und zu Fuß. Ein für die nahezu holländisch anmutende Fahrradstadt Oldenburg unverzichtbarer Aspekt. „Diese Lösungen und die guten Vorschläge zu den Entwicklungsschritten komplettieren für uns das Bild!“ Manfred Hamel vom Gebietseigentümer EWE zeigte sich nach Ablauf sehr zufrieden mit dem Entscheid für diese Verfahren. „Wir freuten uns auf die Zusammenarbeit mit dem internationalen Team!“

Die Jury bestand aus Vertretern der EWE, der Stadt Oldenburg, verschiedenen politischen Parteien, sowie einer Bürgervertretung engagierter Oldenburger. Die Organisation des Verfahrens hatte die EWE in die Hände von BauBeCon gegeben, die Sorge trugen für einen professionellen Ablauf und gute Moderation der Kolloquien und Präsentationen. Die abschließende, öffentliche Veranstaltung fand am 9. Oktober im EWE-Forum statt. Die Relevanz der Aufgabe für Oldenburg ließ sich am großen Interesse ablesen, mit mehr als 100 Interessierten Besuchern und Anwesenheit der Presse.

Wir freuen uns sehr, dass sich direkt anschließend die ersten Oldenburger lobend zu unserem Konzept ausließen. Man konnte deutlich spüren, dass unsere Ideen den Menschen Spaß machten und sie sich wiedererkennen konnten in unserer Sicht auf Oldenburg. Letztendlich ist das ein schöner Spiegel unserer vielleicht wichtigsten Motivation: des Schaffens von lebenswerten Räumen für Menschen in der Stadt!

Beurteilung durch das Preisgericht

In dieser Arbeit wird ein neuer nördlicher Rand der Innenstadt durch eine gradlinige Baulinie, abweichend vom Verlauf der Neuen Donnerschweer Straße, in gelungener Weise hergestellt. So wird die Beziehung zum Bahnhof gestärkt bzw. erstmalig hergestellt. Auch die Anbindung des Quartiers an die Neue Donnerschweer Straße ist –
am geradlinigen Verlauf der Straße gelegen – gut gewählt.

Die Vernetzung des Quartiers mit dem übergeordneten Grünzug ist angemessen und richtig. Die klare Trennung zwischen motorisiertem Verkehr und nicht motorisiertem Verkehr ist positiv.

Eine weitere Qualität des Entwurfes entsteht aus der Positionierung der Erschließung in den Randbereichen und der Schaffung einer „Fußgängeradresse“ in der Quartiersmitte mit einer sehr differenzierten Vernetzung. Die eindeutig definierte Erschließungsachse mit gut dimensionierten Flächen und einer klaren Trennung der Nutzungen wird hervorgehoben.
Die platzartige Situation im Bereich des Willy-Brandt-Platzes als Entree in das Quartier
wird ebenso positiv gesehen.

Positiv wird auch die durchgehende Achse vom Pferdemarkt bis zum Willy-Brandt-Platz bewertet.
In der weiteren Entwicklung ist im Kontext mit dem Ringlokschuppen die Wegeführung zu überprüfen.

Die Umkehrung der Struktur im Bereich des Ringlokschuppens verspricht interessante Möglichkeiten, ist milieustiftend und geht auch im denkmalpflegerischen Sinne mit dem Bestand um. Eine vollständige Demontage der Raumkörperlichkeit (des Ringlokschuppens) wird jedoch kontrovers diskutiert.

Die Jury hält eine Erhaltung des Schuppens für eine wünschenswerte Variante.
Die Maßstäblichkeit des Entwurfs sowie die städtebauliche Dichte wird differenziert eingeschätzt. Die durch die Verfasser versprochene Flexibilität bei der Entwicklung der einzelnen Baublöcke (Stichwort „Baukastensystem“) überzeugt jedoch. Das zentrale Sol
itärgebäude wird sowohl als Chance als auch als Risiko gewertet. Die weitere Entwicklung dieses Solitärs erfordert ein qualifiziertes Verfahren bzw. eine herausragende Architektur.
Insgesamt bietet diese Arbeit gute städtebauliche Chancen für das Quartier und verspricht ein hohes Maß an Flexibilität.
nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner bdla/dwb

nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner bdla/dwb

Transformation EWE-Areal am Bahnhof Oldenburg

Transformation EWE-Areal am Bahnhof Oldenburg

nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner bdla/dwb

nsp christoph schonhoff landschaftsarchitekten stadtplaner bdla/dwb

Industriebrache wird Teil der erweiterten Innenstadt

Industriebrache wird Teil der erweiterten Innenstadt

Lageplan

Lageplan

Profilansicht des neuen Gebietes

Profilansicht des neuen Gebietes

Das Modell

Das Modell