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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Erweiterung Medienstandort ORF

das soziale herz direkt neben dem multimedia news room

das soziale herz direkt neben dem multimedia news room

3. Rang / Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

querkraft architekten zt gmbh

Architektur

Erläuterungstext

zentrum bilden

ein zentral positioniertes, vertikales gebäude gibt den linearen bestandsbauten ein neues zentrum, das nicht nur zentrale funktionen wie den news room, sender und studios beherbergt, sondern auch das soziale herz bildet.

das orf zentrum erhält nun ein forum für begegnung, kommunikation und events, mit hoher anziehungskraft für gäste. der künigelberg rückt näher an die stadt.


beziehung zur stadt

der vertikale zubau schafft dem orf zentrum die angemessene präsenz im stadtbild wiens und bietet mitarbeitern und besuchern spektakuläre perspektiven, weit über wien hinaus.

die innere orientierung der „burg“ wird durch diesen neuen orientierungspunkt verbessert.
durch die lesbare überlagerung der funktionen, büroetagen, newsroom, forum und studios entsteht ein signifikanter baukörper mit logowirkung.


geringer abbruch, grosses potential

pkw garage: der vorschlag die garagenerweiterung von 1998 rückzubauen und in ein besucherzentrum umzuwandeln stärkt die eingangssituation.

objekt 10: der abbruch von objekt 10, errichtet 1998, ermöglicht die anordnung grosser nutzflächen im zentrum des geländes, ohne denkmalgeschützte bereiche zu zerstören.

garagenteile: ein geringer teil von objekt 7 wird entfernt, der betrieb während des baues wird nicht eingeschränkt. eine neue lkw zufahrt entsteht im nordwesten.

erweiterungspotential: durch den punktförmigen baukörper wird ein grosser grundstücksteil für zukünftige nutzungen und erweiterungen freigehalten, ein unschätzbarer vorteil für die zukunft des standortes.


neue elemente

besucherzentrum: situierung in einer ursprünglich als büro geplanten etage beim haupteingng, die zur zeit als parkebene genutzt wird und die charaktaristische rainer konstruktion zeigt.

atrium: das eingangsatrium im hof nahe dem gebäudeeingang bietet eine übersichtliche eingangssituation. hier werden neue und bestehende erschliessungsachsen angebunden.

turm: schafft raum für 15 büroetagen, den MMNR, das forum, dienende bereiche und 3 neue studios

riegel: ergänzt alle fehlende flächen der „mobile production“ und fasst die plaza des nebeneinganges zur elisabethallee. die oben beschriebene stellplatzreduktion kannn hier ausgeglichen werden.


erschliessung strukturieren

der für den kfz-verkehr ausgelegte haupteingang wird zusätzlich für fussgänger umgestaltet und durch ein neues besucherzentrum verstärkt. ein attraktiver weg zum gebäudeeingang wird auf der eingangsterrasse geschaffen.

von einer übersichtlichen neuen vertikalerschliessung im erdgeschoss atrium werden alle gebäudeteile direkt angebunden.

die bestehende erschliessungsstruktur wird durch eine neue hauptader verstärkt und geordnet. eine rolltreppenalage bietet eine spektakuläre schnellverbindung zu forum und newsroom.

die punktförmige neubebauung ermöglicht kurze wege und bindet auf mehreren ebenen an bestehende erschliessungsgänge an.


freiraum schaffen

rainer plaza: der reflektierenden wasserfläche wird eine baumgruppe gegenübergestellt, die den neuen fussgängerzugang begleitet und eine attraktive eingangssituation bildet.

wien terrasse: das freiraumangebot wird durch eine einzigartige terrasse mit blick über wien erweitert. als angebot an mitarbeiter und gäste, ein ort für, pausen, veranstaltungen, interviews und vieles mehr.

nordhof: flankiert den nebeneingang und kann als informelle, interne freifläche genutzt werden ( fussballspiele, sommerkieno, etc)

wäldchen: die vorhandene freifläche wird dicht mit laubbäumen bepflanzt und fungiert als ruhiger rückzugsbereich vom alltagsstress, mit erschliessungsweg und bänken.


gemeinsame identität

die roland rainer bauten des orf zentrums bilden ein über einen längeren zeitraum entwickeltes konglomerat aus vorwiegend linearen baukörpern, die in einem ortogonalen raster angeordet sind.

dieser logik folgt der zubau, der den raster linear in die dritte dimension weiterführt.
ebenso wird die technik affine ästhetik des bestandes aufgenommen und interpretiert.
dies wird durch die lesbarkeit der konstruktiven elemente und einer dem bestand angepassten farb und materialwelt umgesetzt.

das ziel ist eine gemeinsame gesamt identität, die sich aus dem reizvollen zusammenspiel verschiedener baukörper und entstehungszeiten bildet.


sender identität

um zukunftsorentierung zu bieten werden die unterschiedlichen identitäten der einzelnen sender nicht durch einzelne bauteile ausgedrückt, sondern durch das angebot flexibler, frei gestaltbarer büroebenen. unterschiedliche raumtrennungen, offene und geschlossene bereiche, sowie farb und materialwahl,
schaffen eigenständige identitäten.
zusätzlich können die einzelne ebenen durch lufträume und interne treppen verbunden werden, reizvolle raumsituationen entstehen.
ein nutzungswechsel innerhalb einer ebene stellt eine reizvolle option dar.
alle diese massnahmen sind reversibel.


studios

die studios werden zwischen montagehalle und MMNR angeordet um möglichst kurze wege zu gewährleisten.
den zweigeschossigen studioräumen werden nebenflächen auf zwei ebenen beigestellt.
dieses system basiert auf den regelbüroetagen, dadurch ist eine spätere umwandlung in büroflächen möglich.


zentrale vielfalt

der newsroom bietet ein zukunftsorientiertes arbeitsumfeld mit anregenden blickbeziehungen nach innen und aussen.
seine lage in turmmitte schafft kurze anbindungen zu büros und studios.
die offene raumstruktur bietet viele möglichkeiten auf zukünftige herausforderungen im arbeitsprozess zu reagieren. die art und der charakter einzelner arbeitsbereiche kann gezielt an die jeweiligen anforderungen angepasst werden, eine variantenreiche, vielfältige informationswelt entsteht.


forum

das forum ist das soziale und kulturelle herz des orf zentrums, direkt angebunden über eine zentrale rolltreppenanlage und der vertikalerschliessung, an bestehende service einrichtungen ( cafeteria, supermarkt, bank,trafik) sowie der eingangsebene.
im tagesbetrieb wird ein grosszügiger aufenthalts- und kommunikationsbereich für mitarbeiter und gäste geschaffen und durch eine cafebar betreut.
das forum dient auch als ort interner und öffentlicher veranstaltungen,
wie lesungen, podiumsdiskussionen, pressekonferenzen, konzerte, empfänge…
ein mediendisplay als oberer raumabschluss bietet unzählige bespielungs und stimmungsvarianten.


flexibilität

der branchenspezifischen entwicklungsgeschwindigkeit entsprechend, werden vollflexible grundrisse geschaffen, die durch reversible zwischenwandsysteme an die jeweiligen bedürfnisse angepasst werden können.
ausgehend von einem klaren erschliessungs und sanitärkern können von zellenbüros bis grossraumlösungen verschiedenste grundrisskonstellationen angeboten werden.
aus diesem grund werden hier keine spezifischen grundrisse dargestellt.
die verbindungsmöglichkeit einzelner ebenen durch interne treppen schafft viele möglichkeiten, der grandiose ausblick unterstützt die arbeitsplatzqualität.


wirtschaftlichkeit

die berechenbarkeit der baukosten ist durch die geringen eingriffe in den bestand gegeben.
die baumassnahme reduziert sich auf einen hauptbaukörper, der bei laufendem betrieb gut realisierbar ist und dadurch neben- und folgekosten spart.
auch das architektonische konzept konzentriert sich mit der weiten auskragung auf eine spektakuläre massnahme, bei sonst einfachen, gut beherrschbaren grundkörpern. konstruktionskosten können so kompensiert werden.
durch die kompakte bauweise können haustechnikschächte und zentralen äusserst wirtschaftlich im objekt angeordnet werden.
da nur wenige weiterhin benötigte flächen abgebrochen und wiederhergestellt werden müssen, entsteht ein gewaltiger einsparungseffekt.
die verbleibenden erweiterungsflächen sind ein wertvoller zukunftsaspekt.


turm und stadtentwicklung

wien wächst, die notwendigen verdichtungen im urbanen raum werden auch die randzonen verändern. die erhöhung der bebauungs dichte in diesem bereich wird eine verbesserung des öffentlichen verkehrs mit sich bringen.

ein hochhaus kann für eine kleinteilige umgebungsbebauung sehr reizvoll sein, wie das beispiel alte donau zeigt.
dagegen stellt eine riegelbebauung eine wesentlich grössere visuelle barriere für die umgebung dar, als ein hochhaus.
für das stadtbild wiens und die aufgabenstellung an sich, ist ein signifikanter turm angemessen und eine bereicherung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Architektur von Roland Rainer für das ORF Zentrum erhält durch den Entwurf eine dezidiert programmatische Erweiterung. Dialektisch wird das bestehende Konglomerat aus linearen Baukörpern, im orthogonalen Rastersystem angeordnet, in die dritte Dimension überführt: Die Horizontale erhält eine Vertikale.

Der Hochhausturm wächst an zentraler Lage sozusagen aus der Masse der Bestandsbauten heraus. Die „technikaffine“ Sprache von Roland Rainer wird auf eine erstaunlich frische Art und Weise zeitgemäß interpretiert: Die verschiedenen Funktionen werden auseinandergenommen, sortiert, in große Körper verpackt und aufeinandergestapelt. Daraus entsteht eine eigenwillige Tektonik. Gerade deswegen findet ein hervorragendes Arrangement zwischen Alt und Neu statt. Darüber hinaus erhält der ORF durch den Hochhausbau eine hohe Präsenz im Wiener Stadtbild. Der architektonische Ausdruck der Fassaden leidet gegenüber der Festigkeit der Rainer’schen Bauten noch unter einer leicht anämischen Schwäche.

So sehr die expressive Form attraktive Arbeitsplätze mit einzigartiger Aussicht verspricht, so sehr erschwert die vertikale Stapelung eine optimale innere Kommunikation. Über den kleinen Footprint der Geschossflächen wird diese Problematik noch radikalisiert. Obwohl einzelne Ebenen immer wieder durch Lufträume untereinander verbunden, kann dies einzig eine punktuelle Verbesserung darstellen. Die einzelnen Funktionen liegen aus betrieblicher Sicht in einer gut möglichen Anordnung. Die Wege zwischen den Nutzungen sind kurz, jedoch immer und nur aufwendig über Treppen und Fahrstühle zu erreichen.

Das Konzept minimiert den Eingriff in die bestehende Substanz. Dies erlaubt den maximalmöglichen Erhalt der Bestandsbauten und eröffnet interessante neue Außenräume. Die Erschließung zwischen Bestand und Neubau wird auf zwei Ebenen gut gelöst und architektonisch schön inszeniert.

Das Projekt stellt einen verblüffend radikalen und bemerkenswerten Beitrag zur Aufgabe dar. Die städteräumliche Legitimität, die in Frage gestellt ist aber auch die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen, die eine Realisierung kaum zulassen, machen den Beitrag zu reiner Utopie.
lobby: 24 stunden, 7 tage trifft man hier redakteure, gäste, mitarbeiter. das soziale herz!

lobby: 24 stunden, 7 tage trifft man hier redakteure, gäste, mitarbeiter. das soziale herz!

multimedia newsroom

multimedia newsroom

das neue wahrzeichen des ORF

das neue wahrzeichen des ORF

der ausblick über die stadt

der ausblick über die stadt

der weg führt zum haupteingang über die rolltreppe direkt ins neue herz.

der weg führt zum haupteingang über die rolltreppe direkt ins neue herz.