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3. Rang 3 / 3

Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Erweiterung Medienstandort ORF

Außenansicht

Außenansicht

3. Rang / Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

HPP Architekten GmbH

Architektur

WKM Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

Horz + Ladewig

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Städtebauliche Zielsetzung
Für das neue Multimedien-Haus soll ein identitätsstiftender Auftritt (Repräsentationsgedanke des ORF) geschaffen werden. Gleichzeitig ist eine optimale funktionale und architektonische Einbindung in den Kontext der Bestandsgebäude erforderlich. Dazu bedarf es eines großzügigen Baufeldes innerhalb des zur Verfügung stehenden Teilgebietes 1, das dem Neubau seinen nötigen Raum gibt.
Eine wünschenswerte Anbindung des Neubaus an die Bestandsgebäude verläuft sinnvollerweise immer in der Ebene des 1. Obergeschosses. Entweder durch das Objekt 4 oder aber über den zwischen Studio 3 und dem Sportstudio verlaufenden verglasten Galerieweg mit der Wendeltreppe zum Hof.
Es erscheint daher sinnvoll, durch den Rückbau des nicht denkmalgeschützten Objekts 10 einschließlich des Sportstudios den Raum zu schaffen, den der Neubau gerade im Bereich des Übergangs zum Bestand benötigt. Dadurch kann die eher rudimentäre und wenig attraktive Hofsituation, die derzeit im Umfeld des Sportstudios vorzufinden ist, zu einem großzügigen attraktiven Außenraum im Kreuzungsbereich von Alt und Neu umgestaltet werden.
Durch das dichte Heranrücken des Neubaus bis an Objekt 4 entsteht eine gewollt deutliche Distanz zum Anlieferbereich in Teilgebiet 2, wodurch der städtebauliche Rahmen für einen großzügigen Auftritt des neuen Hauses geschaffen wird. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, ein in den Neubau integriertes Sportstudio durch direktes Andocken an die bestehenden Produktions- und Montagehallen im 1. OG funktional zu optimieren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Entsprechend dem Maßstab des Bestandes wird ein flacher, rechteckiger, langgestreckter, 4-geschossiger Baukörper entlang der Elisabethallee gesetzt. Die Front liegt dabei geringfügig hinter den bestehenden Fluchten, was genügend Freiraum und Platz zur Straße hin freigibt. Diese Situierung bewirkt einen respektvollen Abstand zur gegenüberliegenden, kleinteiligen Siedlung. Südwestlich ist der Baukörper direkt mit Studios am Bestand angeschlossen. Die Studios liegen damit funktionell richtig zwischen Newsroom und Werkstätten. Südöstlich hält der Baukörper einen gut proportionierten Platzraum frei. Die bestehende Werkstatthalle wird nach Nordwesten hin
entsprechend dem Bedarf in der Formensprache des Bestandes ergänzt.

Der Eingang ist gut platziert und die innere Durchwegung funktioniert in der vorgeschlagenen Form. Die Adressbildung ist gegeben.

Das Erdgeschoss bedient neben der Eingangshalle und den an den Fassaden situierten Arbeitsplätzen in der dunklen Mittelzone anforderungsbedingte Nebenräume. Der Newsroom ist zentral im ersten Obergeschoss hallenförmig angeordnet und nur von oben belichtet. Die Halle selbst ist in drei Abschnitte geteilt, wirkt aber trotzdem noch etwas groß. In den drei Obergeschossen befinden sich jeweils um den Luftraum des Newsroom gruppiert die geforderten Büroflächen. Dabei ergibt sich ein Belichtungsproblem an dem südwestlichen Trakt mit Ausnahme des obersten Geschosses.

Die Funktionen sind mit wenigen Ausnahmen gut und schlüssig gruppiert, lediglich die Halle wird von der Größe her kritisch gesehen. Die dargestellte Atmosphäre des Newsroom ist aber deutlich zu kühl und entspricht nicht den Vorstellungen der Nutzer.

Auch die Fassade lässt einige Fragen offen, eine stärkere Rhythmisierung, die dem gestalterischen Anspruch des Bestandes entsprechen würde, wird vermisst.

Alles in allem ein schlüssiges, gut durchgearbeitetes Projekt, ohne grobe Schwächen, stadträumlich richtig und funktionell den Ansprüchen der Nutzer entsprechend durchdacht. Leider erscheint das Projekt in der dargestellten Form schlussendlich nicht ambitioniert genug.
Innenansicht

Innenansicht

Lageplan

Lageplan

3. Rang 3 / 3