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Mehrfachbeauftragung | 09/2014

Bebauung Ensemble Kopf Kätcheslachpark

Perspektive Quartiersplatz

Perspektive Quartiersplatz

Teilnahme

360grad+ architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Kopfensemble am Kätcheslachpark verbindet urbane Dichte mit differenzierten Grünflächen und bildet so das Bindeglied zwischen dem weiträumigen Kätcheslachpark und den kleinmaßstäblichen, anschließenden Wohnquartieren. In Fortführung der charakteristischen, frei geformten Erschließungs- und Gebäudestrukturen des Quartiers Westflügel findet der neue Stadtbaustein seinen städtebaulichen Ansatz in den Prinizipien der belebten Natur. Historische Anknüpfungspunkte sind hier die gewachsenen mittelalterlichen Stadtstrukturen und die Gartenstädte des späten 19. bzw. frühen 20. Jahrhunderts.

In der Achse des Kätcheslachparks befindet sich der Hochpunkt des Ensembles, der durch 3 acht- bis vierzehngeschossige Solitäre gebildet wird. Die Hochpunkte bilden das weithin erkennbare Entreé zum Quartier Westflügel. Das prominent gelegene vierzehngeschossige Hochhaus kennzeichnet den Schnittpunkt der Blickachse Innenstadt/Römische Straße und Kätcheslachpark.

An der Schnittstelle zwischen Kätcheslachpark, Römischer Straße und Kopfbebauung befindet sich der neue Quartiersplatz, der viel Raum für das öffentliche Leben bietet. Mit den öffentlichen Nutzungen in den Erdgeschossen der beiden „Torgebäude“ wird die Belebung des Platzes verstärkt. Anschließen könnte z.B. ein „Themenpark Römische Straße“, der die spezifische Lage historisch aufarbeitet und der Öffentlichkeit zugängig macht.

Das Ensemble bildet mit seinen hellen, transparenten Fassaden einen eigenständigen Beitrag im Kontext der Architektursprache des Quartiers Westflügel. Die für das Quartier charakteristische Sockelzone in hellem Stein wird fortgeführt. Die drei am Park gelegenen Solitäre erhalten offen gestaltete Vorhangfassaden. Die Flügelbauten, die maßstäblich den Übergang zum Quartier bilden, werden durch weiße Putzfassaden mit abgesetzten, individuellen Gestaltungselementen geprägt. Dabei soll jedes der drei Baufelder eine verwandte, aber individuelle Architektursprache erhalten. Dies gilt ebenfalls für die Organisationsprinzipien der Gebäudekonfigurationen, in denen sich das jeweilige, formbildende Anforderungsprofil widerspiegelt. So entsteht eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnsituationen. Durch die flexibel organisierbaren Gebäudetiefen können die verschiedenen Wohnungsgrößen mit guter Belichtung und Orientierung zu mehreren Himmelsrichtungen umgesetzt werden. Die Wohnungen im Hochhaus werden im vorliegenden Konzept durch einen offenen, loftartigen Grundriss geprägt. In den Plänen werden verschiedene Aufteilungsvarianten dargestellt, die den jeweiligen Geschossen zugeordnet werden können. So wäre es z.B. möglich, in den unteren Geschossen kleinere, individuelle Wohnungen und in den oberen Geschossen große Wohnungen, falls gewünscht, auch über mehrere Etagen anzubieten.

Die wichtigste Beziehung besteht zum Kätcheslachpark. Dieser soll sich über die Römische Straße als grüne Struktur in das Quartier hinein halböffentlich weiter entwickeln und erkennbar werden. Die rechtwinklig dazu verlaufende Römische Straße erweitert sich auf den Rudolf-Schwarz-Platz und wird durch das „Impluvium“ genannte Wasserbecken akzentuiert. Hier wird das auf den Dächern und privaten Wegen anfallende Regenwasser gesammelt und sichtbar gemacht. Ein Überlauf sichert den Wasserspiegel und führt zur Versickerung bzw. zur weiteren Abführung.

Die vernetzten grünen Wege durchqueren die Blöcke und binden die Nachbarquartiere im Südwesten, Westen und Nordwesten an. Sie sind für die Bewohner der jeweiligen Baufelder durchlässig, aber durch ihre um 1.00 bis 1.50 m abgesenkte Lage verbleiben die angrenzenden privaten Gärten geschützt. In der Mitte des Blocks liegt jeweils der Hochpunkt, von ihm führen gepflasterte Gossen in der Mitte der Wege das Oberflächenwasser zu Abläufen am Rande des Blocks weiter und kanalisiert in das „Impluvium“ ab.

Die Wege werden mit Sitzmöglichkeiten und Spieleinrichtungen locker möbliert und bieten für alle Altersgruppen einen als durchgehende Zone konzipierten Aufenthaltsbereich. Die Breite unterschreitet 3.50m nicht und ist für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge, soweit erforderlich, befahrbar.
Private Gärten

Die den Erdgeschossen zugeordneten privaten Gärten liegen an den Außenkanten der Blocks gegenüber den Straßen und halböffentlichen Wegen erhöht. Mit halbhohen Hecken auf der Oberkante der Böschung kann somit ausreichend Sichtschutz hergestellt werden, ohne dass die Blickfreiheit der Gartennutzer beeinträchtigt wird.
In den Innenhöfen werden die Terrassen durch lockere Hecken abgeschirmt und in der Mitte des Innenhofes ergibt sich ein Raum, der für die notwendigen Spielplätze für kleinere Kinder genutzt werden kann und dem jeweils eine Sandfläche, eine Bank und ein kleinkroniger Baum zugeordnet wird. Die Spielplätze sind auch aus den Wohnungen einsehbar.

Die öffentlichen Straßen und urban gestalteten Platzbereiche werden durch großkronige Bäume, wie z.B. Platanen, charakterisiert, die auch an exponierten Stellen in Formen geschnitten werden können. Die halböffentlichen grünen Wege mit ihren niedrig bepflanzten bzw. eingesäten Böschungen behalten durch Kieseinstreuung in die Befestigung ihren Gartencharakter. Hier dominieren kleinkronige blühende Bäume wie Zierkirschen und Zieräpfel. Den Innenhöfen und den privaten Gärten wird nur die Struktur mit den Hecken und Kleinkinderspielplätzen vorgegeben. Sie können hinter den Hecken von den Bewohnern nach ihren Bedürfnissen selbst gestaltet werden. An Gehölzen sollten hier Obstbäume dominieren.
Lageplan

Lageplan

Perspektive Wohnhof

Perspektive Wohnhof