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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Neubau Rathaus in Oy-Mittelberg

3. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

D2KP Architekten Drescher-Kubina & Partner mbB

Architektur

Wolfgang Hermann Niemeyer

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das zweigeschossige Hauptgebäude mit Satteldach fügt sich problemlos in das Platzensemble ein. Besonderheit des Entwurfs ist die Ausbildung eines eigenständigen kleineren Platzbereiches, nördlich des Hauptbaukörpers. Lage und Raumbildung des Gebäudes zum St.-Anna-Platz werden positiv bewertet. Der Sitzungssaal ist im Norden als Anbau geplant. Dadurch ergibt sich eine positiv zu bewertende, eigenständige und unabhängige Erschließungsmöglichkeit der Nutzungen im Gebäude. Sitzungssaal, Touristeninfo und Einwohnermeldeamt und der Rathausbereich im Obergeschoss lassen sich im Gebäude unterteilen und separat erschließen.

Da der großzügig dimensionierte Platz vor den Zugängen in das Rathaus bis knapp an den Gehweg an der Hauptstraße reicht, entsteht hier eine plateauartige Situation mit einer langgezogenen straßenbegleitenden Stützmauer. Diese Terrassensituation ermöglicht zwar einen guten Blick auf das gegenüberliegende Café von oben, erschließt den räumlichen Zusammenhang aber nur über eine kleine Treppenanlage.

Leider sind der neu konzipierte Rathausplatz und der Haupteingang im Norden angeordnet und hinsichtlich der Passantenströme nicht optimal gelegen. Die Aufteilung und äußere Erschließung der Touristeninformation erscheint überarbeitungsbedürftig. Der Sitzungssaal ist insbesondere für Projektor-Vorträge nicht optimal geschnitten und belichtet.

Das offene Treppenhaus und der geschossübergreifende Luftraum im Bereich der Foyers sind brandschutztechnisch problematisch. Die Rettungswege aus dem Obergeschoss sind über eine offene Treppe ins Foyer und eine Außentreppe nachgewiesen, allerdings ist der Zugang nicht gesichert. Eine Abschottung zur Foyertreppe scheint erforderlich.

Die Fassadenausbildung mit hellem Putz und Holzfenstern ist ruhig, dorfgerecht und konventionell. Die Eingangsbereiche vor dem Touristenbüro und dem Rathaus wie auch die Zufahrt zu den Stellplätzen sind aufwendig, aber auch wenig differenziert als lineare Granitplattenbänder vorgesehen. Die Haupt- und die Haagerstraße werden nicht in die Gestaltung der Beläge einbezogen. Zugänge zu dem mit Bäumen bestandenen Böschungshang vom Parkplatz oder dem Eingangsbereich vor dem Rathaus aus sind zwar angedeutet, in der räumlichen Ausgestaltung aber kaum realisierbar. Der Baumbestand wird weitgehend erhalten.

Hinsichtlich der konventionellen Konstruktionen und Materialien, der Tiefgaragenanordnung und der funktionalen Raumaufteilung liegt die Wirtschaftlichkeit voraussichtlich im mittleren Bereich.