Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014
Neubau und die Neugestaltung von Busbahnhof und Bahnhofsumfeld
©Zechner & Zechner / expressiv
Perspektive Busbahnhof
Anerkennung
Preisgeld: 5.500 EUR
Architektur
Landschaftsarchitektur
sonstige Fachplanung
Visualisierung
Modellwerkstatt GERHARD STOCKER
Modellbau
Erläuterungstext
Durch neue Bebauungsstrukturen und eine einheitliche Gestaltung des Außenraumes wird eine klare räumliche Definition des Bahnhofviertels erreicht. Dies wird durch einheitliche Oberflächengestaltung sowie Situierung der Bepflanzung, Beleuchtung und Stadtmöblierungselemente unterstützt. Im gesamten Bahnhofsviertel wird dem FußgängerInnenverkehr Vorrang gegenüber dem motorisierten Verkehr im Rahmen von Begegnungszonen (shared space) eingeräumt.
Die einfache, im Grundriss rechteckige Form des neuen Busbahnhof- Daches orientiert sich an den Hauptfluchten der angrenzenden Verkehrsbänder und Bebauungsstrukturen. Das Konstruktionsraster der Dachträger verdichtet sich im Bereich der Hauptwege der FußgängerInnen und bildet gleichzeitig eine gestalterische Klammer zur Struktur des Bodenbelags des Bahnhofsviertels.
Das neue Bahnhofsviertel soll als ein zusammenhängender und wiedererkennbarer Raum begriffen werden. Er ist inspiriert durch den typischen Weilheimer Altstadtbelag und geprägt durch die verkehrlichen Erfordernisse an einen gut lesbaren und organisierenden Plattenbelag.
Die einfache, im Grundriss rechteckige Form des neuen Busbahnhof- Daches orientiert sich an den Hauptfluchten der angrenzenden Verkehrsbänder und Bebauungsstrukturen. Das Konstruktionsraster der Dachträger verdichtet sich im Bereich der Hauptwege der FußgängerInnen und bildet gleichzeitig eine gestalterische Klammer zur Struktur des Bodenbelags des Bahnhofsviertels.
Das neue Bahnhofsviertel soll als ein zusammenhängender und wiedererkennbarer Raum begriffen werden. Er ist inspiriert durch den typischen Weilheimer Altstadtbelag und geprägt durch die verkehrlichen Erfordernisse an einen gut lesbaren und organisierenden Plattenbelag.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Bahnhofsvorplatz wird durch die durchgehende Fahrbahn nicht als wirklicher Platz erkennbar. Auch der kleine Platz vor der Bahnpolizei erfüllt nicht die Qualität eines echten Bahnhofvorplatzes, da Busse und Fahrradabstellplätze den Platzcharakter beeinträchtigen.
Im Süden wird versucht, einen Abschluss des Straßenraumes mit einem kleinen Stadtplatz zu erreichen. Die räumliche Qualität wird hier allerdings kritisch gesehen. Auch der nördliche Abschluss des Busbahnhofes ist unklar und nicht nachvollziehbar.
Unter dem Dach des Busbahnhofs werden alle Haltestellen und der SEV konzentriert, was
wünschenswert ist. Kiss & Ride-Stellplätze erhalten eine separate Ein- und Ausfahrt südlich des Bahnhofsgebäudes. Positiv ist, dass der laufende Verkehr nicht beeinträchtigt wird.
Negativ ist, der Flächenverbrauch und die evtl. falsche Nutzung der PKW-Fahrer.
Die Fahrbahnführung für Rad- und Fußweg ist klar und geradlinig. Separate Rad- und Fußwege werden sind vom motorisierten Verkehr getrennt. Es gibt Fahrradboxen und überdachte Doppelfahrradständer südlich des Bahnhofsgebäudes.
Für das Dach des ZOB wird eine einfache, aber elegante Lösung gewählt, die eine gute Belichtung am Busbahnhof zulässt. Die Dachstützen erscheinen recht filigran. Die Überdachung am Stellwerk wird bis zum Hauptdach des Busbahnhofs fortgeführt, das Hauptdach ragt in den Bahnsteig hinein. Alle Buseinstiegsplätze sind überdacht. Die Photovoltaik auf dem Dach ist positiv zu sehen. Bestechend ist auch die Idee der LED-Beleuchtung mittels Lichtleiste im Sinne eines „strahlenden Daches“. Die Frage der
Entwässerung ist nicht beantwortet und könnte problematisch sein.
Es gibt zwei Querungen zum entfernter liegenden 2.Buseinstieg, die relativ weit voneinander entfernt liegen, was die Erreichbarkeit bei Eile infrage stellt. Die Querungssituation über zwei Busbahnsteige ist kritisch zu sehen. Die Treppen vom Busbahnhof zum Bahnsteig üben eine weniger wünschenswerte trennende Wirkung aus. Zum Busbahnhof führen vom Bahnsteig aus zwei behindertengerechte Rampen.
Die Arbeit belegt sowohl Verkehrsflächen als auch den Busbahnhof mit großformatigen, in Größe und Farbe variierenden Betonplatten. Es entsteht dadurch ein sehr unruhiges Grundmuster. Räumliche Defizite werden durch diese stark graphische Lösung nicht ausgeglichen. Die Bodenplattengestaltung spiegelt nicht die Fahrbahnverläufe am Busbahnhof wider und erschwert die Orientierung. Im Gegensatz dazu ist die Fahrbahn am
Bahnhofsvorplatz optisch gegliedert, obgleich hier eher eine einheitliche Gestaltung wünschenswert wäre. Dieser Vorschlag trägt nicht zur Dämpfung der Fahrgeschwindigkeit im Straßenraum/KFZ bei, da keine Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geplant sind.
Beim Fahrradweg werden keine Aussagen zur Höhenüberwindung gemacht. Der Versuch, die Bestandsbäume zu erhalten, wird positiv gewertet. Die vorgeschlagene Neubepflanzung entwickelt dagegen keine strukturierende Kraft. Der Alleecharakter der Bahnhofsallee könnte noch stärker herausgestellt werden, z. B. durch weitere Baumpflanzungen. Die Qualität der parkartigen Wartezone im Zentralen Busbahnhof (ZOB) zwischen den beiden Busfahrbahnen ist zu hinterfragen.
Im Bereich des ZOB rücken die Stellplätze aufgrund der geplanten Aufstellung relativ nah an das Betreute Wohnen heran. Durch den Einsatz von Ortbetonfeldern im Bereich der Bahnhofsstraße und des ZOB ist mit einer Erhöhung der Schallimmissionen in der Nachbarschaft zu rechnen. Die geplante Riegelbebauung entlang der Bahn mit Laubengangerschließung ist grundsätzlich positiv zu beurteilen, jedoch ist die Gebäudetiefe typologisch zu hinterfragen. Aufgrund der Nähe zur Bahn werden jedoch weitergehende Maßnahmen zum Erschütterungsschutz und ggf. teilweise zum Schallschutz erforderlich.
Im Süden wird versucht, einen Abschluss des Straßenraumes mit einem kleinen Stadtplatz zu erreichen. Die räumliche Qualität wird hier allerdings kritisch gesehen. Auch der nördliche Abschluss des Busbahnhofes ist unklar und nicht nachvollziehbar.
Unter dem Dach des Busbahnhofs werden alle Haltestellen und der SEV konzentriert, was
wünschenswert ist. Kiss & Ride-Stellplätze erhalten eine separate Ein- und Ausfahrt südlich des Bahnhofsgebäudes. Positiv ist, dass der laufende Verkehr nicht beeinträchtigt wird.
Negativ ist, der Flächenverbrauch und die evtl. falsche Nutzung der PKW-Fahrer.
Die Fahrbahnführung für Rad- und Fußweg ist klar und geradlinig. Separate Rad- und Fußwege werden sind vom motorisierten Verkehr getrennt. Es gibt Fahrradboxen und überdachte Doppelfahrradständer südlich des Bahnhofsgebäudes.
Für das Dach des ZOB wird eine einfache, aber elegante Lösung gewählt, die eine gute Belichtung am Busbahnhof zulässt. Die Dachstützen erscheinen recht filigran. Die Überdachung am Stellwerk wird bis zum Hauptdach des Busbahnhofs fortgeführt, das Hauptdach ragt in den Bahnsteig hinein. Alle Buseinstiegsplätze sind überdacht. Die Photovoltaik auf dem Dach ist positiv zu sehen. Bestechend ist auch die Idee der LED-Beleuchtung mittels Lichtleiste im Sinne eines „strahlenden Daches“. Die Frage der
Entwässerung ist nicht beantwortet und könnte problematisch sein.
Es gibt zwei Querungen zum entfernter liegenden 2.Buseinstieg, die relativ weit voneinander entfernt liegen, was die Erreichbarkeit bei Eile infrage stellt. Die Querungssituation über zwei Busbahnsteige ist kritisch zu sehen. Die Treppen vom Busbahnhof zum Bahnsteig üben eine weniger wünschenswerte trennende Wirkung aus. Zum Busbahnhof führen vom Bahnsteig aus zwei behindertengerechte Rampen.
Die Arbeit belegt sowohl Verkehrsflächen als auch den Busbahnhof mit großformatigen, in Größe und Farbe variierenden Betonplatten. Es entsteht dadurch ein sehr unruhiges Grundmuster. Räumliche Defizite werden durch diese stark graphische Lösung nicht ausgeglichen. Die Bodenplattengestaltung spiegelt nicht die Fahrbahnverläufe am Busbahnhof wider und erschwert die Orientierung. Im Gegensatz dazu ist die Fahrbahn am
Bahnhofsvorplatz optisch gegliedert, obgleich hier eher eine einheitliche Gestaltung wünschenswert wäre. Dieser Vorschlag trägt nicht zur Dämpfung der Fahrgeschwindigkeit im Straßenraum/KFZ bei, da keine Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geplant sind.
Beim Fahrradweg werden keine Aussagen zur Höhenüberwindung gemacht. Der Versuch, die Bestandsbäume zu erhalten, wird positiv gewertet. Die vorgeschlagene Neubepflanzung entwickelt dagegen keine strukturierende Kraft. Der Alleecharakter der Bahnhofsallee könnte noch stärker herausgestellt werden, z. B. durch weitere Baumpflanzungen. Die Qualität der parkartigen Wartezone im Zentralen Busbahnhof (ZOB) zwischen den beiden Busfahrbahnen ist zu hinterfragen.
Im Bereich des ZOB rücken die Stellplätze aufgrund der geplanten Aufstellung relativ nah an das Betreute Wohnen heran. Durch den Einsatz von Ortbetonfeldern im Bereich der Bahnhofsstraße und des ZOB ist mit einer Erhöhung der Schallimmissionen in der Nachbarschaft zu rechnen. Die geplante Riegelbebauung entlang der Bahn mit Laubengangerschließung ist grundsätzlich positiv zu beurteilen, jedoch ist die Gebäudetiefe typologisch zu hinterfragen. Aufgrund der Nähe zur Bahn werden jedoch weitergehende Maßnahmen zum Erschütterungsschutz und ggf. teilweise zum Schallschutz erforderlich.
©YEWO LANDSCAPES
Grundriss
©Zechner & Zechner / expressiv
Perspektive Busbahnhof - Beleuchtungskonzept
©YEWO LANDSCAPES
Detailplan Bahnhofsvorplatz
Lageplan Bahnhofsquartier
©Zechner & Zechner Architektur
Schaubild
Grundrisse, Schnitt Busbahnhof
©Zechner & Zechner Architektur
Schaubild
Detailschnitt Busbahnhof