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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau von Wohnungen mit Tiefgarage

Anerkennung

Preisgeld: 3.000 EUR

bogevischs buero

Architektur

michellerundschalk GmbH landschaftsarchitektur und urbanismus

Landschaftsarchitektur

Thomas Egger Modellbau | Frässervice

Modellbau

Erläuterungstext

Die beiden Häuser an der Rottenbucher Straße werden unter ein großes Dach gestellt.

Es entstehen, dank der durchgehenden Laubengang-Erschließung, grosszügige gemeinschaftliche Flächen, die die informelle Begegnung der Bewohner, die Nachbarschaft, fördern. Alle Wohnungen sind barrierefrei ausgestattet und mit dem Lift trocken erreichbar.

Das Haus wird als Stahlbetonskelettkonstruktion erstellt, mit vorgehängten, hell durchgefärbten Fertigteilfassaden an den Stirnseiten und vorvergrauten Weißtannen-Holzschalungen als hinterlüftete Fassaden in den Laubengängen.
Die Fuge zwischen den Häusern wird durch die Vertikalerschließung besetzt.

Die einfache, klare Gebäudestruktur bietet an beiden Längsseiten großzügige Außenaufenthaltsbereiche – zur Erschließungsseite gemeinschaftlich – in den Garten privat. Die Erdgeschosse sind gegenüber der Straße und dem Garten leicht angehoben um eine größere Privatheit herzustellen.


Freiflächenkonzept

Der neu geplante Baukörper an der Rottenbucher Straße ist über eine großzügige Rampen und Treppenanlage zu erreichen und sitzt 50cm erhöht über Gehwegniveau.
Dieses erhöhte Plateau bildet den befestigten Gemeinschaftsbereich, der sich vom Gehweg bis in den Gartenbereich erstreckt und dort zur Gemeinschaftsterrasse im Grünen wird.

Der aufgeweitete Gehweg an der Rottenbucher Straße wird mit einer Reihe von Straßenbäumen besetzt, wodurch sich hier ein angenehmes urbanes Ambiente bildet.
Barrierefreie Stellplätze sind im Süden des neuen Baukörpers angeordnet.
Ein großes Freiraummöbel, das die Zahlreichen Mülltonnen aufnimmt befindet sich im Norden des Gartenbereichs.

Der Gartenbereich, der sich langgezogen zwischen einem Bestandsgebäude und neuem Baukörper erstreckt ist als gemeinschaftlicher Spielhof konzipiert, der sich in verschiedene Gartenzimmer gliedert. Südlich der Gemeinschaftsterrasse ist ein Sandbereich für Kleinkinder angeordnet, der wiederum im Süden von einer Rasenfläche mit großem Bestandsbaum begrenzt wird. Den Abschluss zum Gehweg hin bildet eine Gartenmauer. Nördlich der Gemeinschaftsterrasse schleißt ebenengleich (+50cm) eine große, mit Bäumen überstellte Rasenfläche an, die mit Spielgeräten für größere Kinder Bestückt ist. Im Norden wird an einem Bestandsbaum eine kleine Hoffläche gebildet, die einen zweiten Treffpunkt darstellt und mit einer Tischtennisplatte ausgestattet ist.
Am Gebäude, seitlich der Tiefgarage werden Fahrradstellplätze vorgeschlagen.

In Richtung Bestandsgebäude, das mit Balkonen in Richtung Gartenbereich orientiert ist, wird eine bepflanzte Pufferzone eingeplant. Bäume werden mittig in den Gartenraum gepflanzt, um auch vom Bestandsgebäude gebührenden Abstand zu halten.

Verfasser:
Rainer Hofmann, Patrick Certain, Reinhard Micheller

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwei Häuser sind unter ein Dach gestellt. Dies ist von der Rottenbucher Straße aus kaum ablesbar, von der Hofseite wird die Gliederung in zwei Gebäude erkennbar. Der breite Laubengang zur Straßenseite wirkt städtisch offen und ist barrierefrei gestaltet. In den Obergeschossen entstehen durch die Deckenausschnitte im Laubengang gut nutzbare Küchen und Bäder. Die Ausrichtung aller Wohnungen nach Osten ist konsequent.

Die Erschließung der Tiefgarage zwischen Rad- und Kinderwagenabstellraum bietet durch die Integration ins Gebäude einen guten Schallschutz. Hierdurch entsteht eine großzügige Freifläche ohne verkehrliche Beeinträchtigungen. Die Situierung der Behindertenstellplätze vor den Südfenstern im EG erscheint problematisch. Die Zuschnitte, die Wohnungsgrößen und der Wohnungsschlüssel entsprechen den Anforderungen, allerdings sind nur 23 statt 24 Wohnungen geplant.

Die großzügigen Freiflächen im Osten erfüllen die Anforderungen an Kinderspielplatz, Müllhäuschen und Fahrradabstellanlage. Die Grünfläche wirkt allerdings wenig gegliedert, kann aber von allen Bewohnern genutzt werden und nimmt Rücksicht auf das östlich angrenzende Gebäude. Die innere Erschließung durch nur einen Kern ist sehr wirtschaftlich, bedingt aber lange Wege zu den Wohnungen.

Die Tiefgarage hat funktionale Mängel, die ersten Stellplätze sind nicht, die beiden letzten
schwer nutzbar. Die Rampenneigung liegt mit 25% über den Empfehlungen der EAR 05. Die Wirtschaftlichkeit wird beeinträchtigt durch das nur durchschnittliche A/V-Verhältnis, die geringe Wohnfläche sowie durch die fehlende Wohnung. Das A/V-Verhältnis entspricht mit 0,52 dem Mittelwert und kann noch als energetisch günstig betrachtet werden.

Das Energieversorgungskonzept wird erläutert und erfolgt größtenteils über Grundwasserwärmepumpe und Photovoltaikelemente. Der Entwurf ist weitgehend wärmebrückenarm. Die Fassaden sollen EnEV gerecht ausgeführt werden. Dem sommerlichen Wärmeschutz wird durch geeigneten Sonnenschutz Rechnung getragen.

Insgesamt wirkt der Entwurf in der Baugestaltung zwar höchst qualitätvoll, aber doch etwas
ortsfremd.