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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Bildungscampus und Sportpark Freiham

Campus

Campus

Gewinner / Nach Überarbeitung / - Bildungscampus

schürmann dettinger architekten

Architektur

Keller Damm Kollegen GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Ausgangssituation

Das umzusetzende städtebauliche Konzept entwickelt eine starke Setzung in der Verknüpfung markanter, stadträumlicher Gliederungen und der kontrastierenden Forderung nach fließenden grünräumlichen Bezügen.

Das Bild der Schule, städtebauliches Umfeld

Die Sichtbarwerdung der Schulen verfolgt zwei vermeintlich divergierende Ansätze. Zum einen die Erkennbarkeit der Schulen selbst, und zum anderen die selbstbewusste Inszenierung des Schulzentrums als wichtige gesellschaftliche Keimzelle in den Stadtraum hinein.

Das Konzept

Aus dieser Dualität speist sich ein ebenso dualistisches Prinzip unseres Wettbewerbsbeitrags. Die Baukörper besetzen nach außen die stadträumlich wichtigen Kanten des Geländes und markieren damit den Schulcampus in seinen äußeren Grenzen als Summe seiner Adressen „Gymnasium-Realschule“, „Grundschule-Förderzentrum“, „Mensa“ und „Sport“. Gleichzeitig fächern sich die Baukörper nach innen auf in eine den Lernhäusern entsprechende Vielgliedrigkeit und suchen eine enge Verzahnung mit dem Grünraum des Campus.

Weitere Mitarbeiter: Dirk Bauer, Viktoria Gromadzki, Kasimir Raynovski, Lovis Huppert

Beurteilung durch das Preisgericht

Lineare kammartig aufgereihte Baukörper, zusammengehalten über mittige und seitliche Gänge definieren die Baufeldränder richtig. Den nordöstlichen Abschluss des Bildungscampus bildet das Gebäude mit Mensa, Bibliothek und Kreativbereich. Dieses bietet mit seinen öffentlichen Nutzungen einen logischen Übergang zur zukünftigen Bebauung an. Die Anordnung der Nebenräume verspielt aber die Chance einer einladenden Geste zum Stadtraum. Leider sitzt der Baukörper wenig exakt im Bezug zu den zukünftigen Raumkanten der Nachbarbebauung. Die von der anschließenden Bebauung zurückweichenden südlichen und westlichen Fassaden schwächen die Wirkung eines Entrees.
Dazwischen spannt sich der T-förmige Grünraum des Campus. Die drei Wegebeziehungen werden richtig aufgenommen. Die Verfasser definieren diesen verbindenden Freiraum als befestigte Fläche mit Grüninseln. Die Chance dieses Systems den Bewegungsfluss des neuen Stadtteils und aller Eingänge sinnfällig zu vernetzen wird nicht genutzt, so dass zusätzliche Trampelpfade die Folge wären. Ein von den Verfassern nicht definierter Teil vor der Grundschule und dem Sonderförderzentrum müsste für die Pausenfläche abgezweigt werden.

Eine Kammschiene längs der Bodenseestraße nimmt Gymnasium und Realschule auf, eine andere längs der nördlichen Erschließungsstraße die Grundschule und das Schulförderzentrum. Die Schulen erhalten einen Eingang zur Bodensee- bzw. nördlichen parallelen Erschließungsstraße, die direkt mit der innenliegenden Campusfläche verbunden sind. So ergibt sich einerseits die gewünschte Identität Bildungscampus nach Innen und zugleich eine städtische Adresse für jede Schule.
Die relativ geschlossenen massiven Sockel und Kopfenden geben eine logische Antwort auf den Straßenlärm. Zusätzlich soll eine die Kopfbauten verbindende Lamellenstruktur weiteren Schallschutz bieten.
Die Grundrisstypologie der Schulen baut auf gut funktionierende gestapelte Lernhäuser auf. Übergänge und flexible Nutzungen sind vielfältig dargestellt. Die Verbindungen der Lernhäuser bieten mit ihren Kommunikationszonen gute Differenzierungsmöglichkeiten. Lage und Zuschnitt der Inklusionsräume sind gut gewählt. Der Mintbereich liegt zentral für Realschule und Gymnasium und ist daher von beiden Schulen gleichwertig erreichbar. Er unterstützt darüberhinaus offene Unterrichtsmodelle.
Die Zentrale Mitte mit Kreativbereich funktioniert gut, auch unabhängig von den Schulzeiten. Die angebotene Differenzierung der Mensa in Altersstufen überzeugt. Die Anbindung der Bibliothek an die Mehrzweckräume und Musikbereiche eröffnet vielfältige und flexible Nutzungsmöglichkeiten. Die Anordnung der Werkterrasse im Kreativbereich ist ein gut umsetzbares weiteres Angebot. Die zentrale Mitte setzt die Anliegen des Beteiligungsprozesses sehr gut um.
Fassaden und Grundrisse der Schulen stimmen leider nicht immer überein. Die gestaffelten Baukörper der Schulen mit differenzierten Höhen und Verbindungen gliedern die Länge gut. Die Länge der erdgeschossigen campuszugewandten Pergolastruktur wird kontrovers diskutiert. Der Vorzug dieser Zone liegt in dem vermittelnden kommunikativen Angebot zwischen offener Campusfläche und geschützten Pausenhöfen. Weitere Übergänge werden leider nicht angeboten.
Die Arbeit weist fast durchgängig gute Tageslichtverhältnisse nach, ist jedoch bei den Energiewerten, dem A/V-Verhältnis nicht ganz so günstig.

Insgesamt ist diese Arbeit ein wertvoller Beitrag hinsichtlich der schulischen Belange, die leider Schwächen bei den städtebaulichen Bezügen aufweist.

Der großzügige öffentliche Grünraum bietet die Möglichkeit einer konsequenten O-W Verbindung mit Campusqualität. Die Inseln liegen unsensibel im Freiraum, haben keine Bezüge zu den Schulen und lassen eine Verknüpfung mit dem Stadt- und Landschaftsraum vermissen. Die Wege sind in ihrer Qualität nicht definiert und lassen den Bezug zu den Gebäuden vermissen.Die geschützten Pausenhöfe zwischen den Lernhauskuben werden positiv bewertet. Der gewünschte Übergang zwischen Schulfreiflächen und öffentlichem Freiraum ist leider nicht erkennbar.
Visualisierung 2. Phase

Visualisierung 2. Phase

Modell

Modell

Lageplan 2. Phase

Lageplan 2. Phase

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss-Grundriss 2. Phase

Erdgeschoss-Grundriss 2. Phase

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss