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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Bildungscampus und Sportpark Freiham

2. Phase / Blick Richtung Campusboulevard © BLK2 Architekten

2. Phase / Blick Richtung Campusboulevard © BLK2 Architekten

Anerkennung / - Bildungscampus

BLK2 Architekten

Architektur

schoppe + partner freiraumplanung, Inhaber Jochen Meyer

Landschaftsarchitektur

wup Modellbau Wiens + Partner GmbH

Modellbau

Erläuterungstext

2. Phase - Bildungscampus

Ein Bildungscampus mit 3000 Schülern ist mehr als eine Ansammlung öffentlicher Gebäude in einem urbanen Schema.
Die Schulen selber werden zu einer Stadt mit Häusern, Straßen, Plätzen und einem Park.
Als Stadt in der Stadt ist der Campus verflochten mit der Struktur der zukünftigen Stadt, ihrer Maßstäblichkeit, ihren Räumen und Wegebeziehungen.

Städtebau
Um eine gute Einbindung des Campus in die städtebauliche Struktur zu erreichen und eine Ausgrenzung zu vermeiden, modifiziert der Entwurf die städtebaulichen Vorgaben.
Grundschule und SFZ bleiben an dem vorgesehenen Standort, aber das Gymnasium, die Realschule und die zentralen Einrichtungen werden entlang der Bodenseestraße zusammengefasst. Der öffentliche Park erhält so eine Lage zwischen den Schulen und dem angrenzenden Wohngebiet.
Hierdurch wird seine Bedeutung als städtischer Raum hervorgehoben und sein öffentlicher und verbindender Charakter zwischen Schulen und Stadt gestärkt.

Architektur
Die Verflechtung von öffentlichem Raum, schulischen Freiflächen und den Bauten der Schulen ist das zentrale Thema des Entwurfes.
Die geforderten Freiflächen der Schulen werden im Erdgeschoß in Form von Höfen und Spielflächen angeboten und ziehen sich dann über Treppen und Terrassen bis in die oberen Geschosse der Schulen. Es entsteht ein differenzierter Außenraum mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der sich auf intensivste Weise mit dem Baukörper und seinen Lernhäusern durchdringt.

Grundschule und SFZ
Eine zentrale, 4-geschossige Achse mit Eingängen vom Wohngebiet und den Bushalteplätzen und vom Zentralgebäude und Quartierszentrum bildet das kommunikative Erschließungselement der Schule, von dem aus die Lernhäuser der Grundschule und des SFZ und die große Terrasse im 1. OG betreten werden. Eine großzügige Freitreppe mit Sitzstufen führt hinab auf den Schulhof mit seinen Spielflächen.
Die Sporthalle ist in das Gebäude integriert, kann aber auch separat genutzt werden.
Der Schulgarten wird im geschützten Innenhof angeordnet. Die Zufahrt zur Tiefgarage liegt an der vorgesehenen Stelle und über den Sporthallenzugang kann die Tiefgarage auch unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden.

Gymnasium und Realschule
Entlang der Bodenseestraße reihen sich Gymnasium, Realschule und der zentrale Bereich als eigenständige, aber vielfältig verbundene bauliche Einheiten auf. Die Erschließung erfolgt von Parkseite, wobei durch die Geländemodellierung zum Park eine selbstverständliche Abgrenzung der Schulflächen entsteht. Die großen Fahrradabstellflächen werden einfach und funktional unter der Galerie am Park angeordnet.
Auch bei diesen Bauten verschränkt sich der Außenraum auf vielfältige Weise mit den Baukörpern und schafft damit ein kommunikatives und faszinierendes Raumangebot. Die bauliche Struktur wird durch die Größe der Lernhäuser bestimmt, die im Inneren durch eine
zweigeschossige Schulstraße verbunden werden, und eine weitere Freifläche auf dem Dach der Schulstraße mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.
Alle Räume an der Bodenseestraße können ebenso, wie der Rest der Schulen, durch vor gelagerte, lärmgeschützte Höfe oder Terrassen an den Seiten natürlich belüftet werden.

Zentrale Mitte und MINT- und Kreativbereich
Die zentralen Einrichtungen werden, für alle Schüler gut erreichbar, in einem Gebäude zwischen den Schulen zusammengefasst. Die Mensa und die Bibliothek im Erdgeschoß sind problemlos außerschulisch nutzbar und können auf vielfältige Weise zur Belebung des Quartierszentrums beitragen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Bildungscampus
Die Arbeit zeichnet sich durch ihre große, öffentliche Grünfläche im Nordwesten des Bildungscampus aus. Insofern weicht sie von den städtebaulichen Vorgaben ab, leistet aber mit der konzentrierten Anordnung von Gymnasium, Realschule und Zentraler Mitte im Süden des Areals ein anerkennenswerten Beitrag zur städte-baulichen Entscheidungsfindung für die Aufgabenstellung. Der Zugang dieser Bereiche, ebenso wie für die Grundschule und das Förderzentrum im Nordosten des Areals, über den sogenannten Campus-Boulevard ist schlüssig. Er führt vom Entree des Areals im Osten bis zur Unterführung im Westen an der vorgegebenen Stelle. Damit ist die freie West-Ost-Blickachse gegeben. Müssten die im Campus-Boulevard vorgesehenen schulischen Freiflächen allerdings vom öffentlichen Bereich abgetrennt werden, wäre das Erleben des Boule-vard-Charakters stark eingeschränkt. Hervorzuheben ist die Adressbildung durch die Situierung von Zentraler Mitte (einschließlich MINT und Kreativbereich) im Südosten des Areals. Die Öffnung des Baukörpers nach Osten stellt eine attraktive Zugänglichkeit für die außerschulische Nutzung sicher. Allerdings ist die Lage des MINT-Bereichs schulorganisatorisch ungünstig gelöst. Eine altersspezifische Differenzierung innerhalb des Speise-raums ist erkennbar, die Lage der Bibliothek wird positiv gesehen. Der Lesegarten eröffnet weitere Nut-zungsmöglichkeiten. Die angebotenen Freibereiche bei den Kreativräumen bieten ein zusätzliches pädagogi-sches Angebot.
Die Fassadenabwicklung der Baukörper entlang der Bodenseestraße ist differenziert. Die dadurch entstehen-de Gliederung und Höhenentwicklung wird positiv bewertet. Leider entspricht die Lernhausausprägung von Gymnasium und Realschule mit schmalen Fluren und der von Teamräumen und Lichthof belegten Mitte nicht den Anforderungen. Die angebotenen Pausenhöfe und kleinteiligen Hofstrukturen entlang der Bodensee-straße wirken eng und schlecht nutzbar. Die Verhältnismäßigkeit der Baukörperstrukturen von Gymnasium und Realschule zu Grundschule und Förderzentrum wird hinterfragt. Wirtschaftlich liegt die Arbeit etwas über dem Durchschnitt. Sie lässt eine günstige Tageslichtversorgung, ein angemessenes Raumklima und ei-nen mittleren Energiebedarf bei hoher Strombedarfsdeckung durch PV-Anlagen erwarten.
Insgesamt kann die dem Verkehrslärm ausgesetzte öffentliche Grünfläche im Nordwesten mit der sie umfas-senden Bebauung im Osten und Süden nicht als Campuslösung überzeugen.
Lageplan © BLK2 Architekten

Lageplan © BLK2 Architekten

Modell Bildungscampus © BLK2 Architekten

Modell Bildungscampus © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Nord © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Nord © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Nord © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Nord © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Süd © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Süd © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Süd © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Süd © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Ost © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht Ost © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht West © BLK2 Architekten

Gymnasium / Realschule Ansicht West © BLK2 Architekten

Grundschule / SFZ © BLK2 Architekten

Grundschule / SFZ © BLK2 Architekten