modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren
3. Rang 4 / 4

offener, einstufiger Projektwettbewerb | 12/2006

Projektwettbewerb Tierpark Dählhölzli

4. Rang / 4. Preis

Matthies und Holzapfel

Landschaftsarchitektur

Faskel Architekten

Architektur

ifb frohloff staffa kühl ecker

Bauingenieurwesen

Landschaftsarchitektur+ Holzapfel-Herziger & Benesch PartG mbB

Landschaftsarchitektur

studio matthies landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Ingenieurbüro Abraham

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Durch die Erderwärmung wird vor allem die artgerechte Haltung von Tieren betroffen, deren Lebensraum, die holarktischen Kaltgebiete, kontinuierlich schwindet. Das Überleben dieser Tiere ist in situ (in der Natur) langfristig, vielleicht schon kurz- und mittelfristig sehr unsicher. Bei der für die Weiterexistenz dieser Arten immer wichtiger werdenden ex situ – Haltung (in Tierparks und Zoologischen Gärten) wird es entscheidend darauf ankommen, ob es gelingt, die in angestammten Lebensräumen der nordischen Tiere existierenden klimatischen Verhältnisse wenigstens grob abzubilden. Es sollte zumindest verhindert werden, dass die Tiere in heißen Sommern zu starken Hitzeeinflüssen und im Frühling und Herbst zu starker Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Durch geeignete Maßnahmen dafür zu sorgen, dass es in allen Gehegen, auch in den heißesten Sommern, kühlere Plätze gibt, ist dabei nicht nur eine Frage tierpflegerischer Ethik (artgerechte Haltung), sondern auch wissenschaftlicher Verpflichtung (Beibehaltung angestammter Verhaltensweisen, Einfluss auf Fortpflanzungsverhalten etc.).

Tierparks und Zoologische Gärten, die sich dieser Aufgabe zukunftsorientiert stellen, haben damit nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern werden sicherlich auch zu den Einrichtungen zählen, an denen sich die Diskussion in der Fachwelt orientiert.

(...)

Die untere Ebene der Felsenhöhle ist dem geschärften Einblick in den Lebensraum der Vögel vorbehalten. Durch eine Glasscheibe blickt der Besucher durch den Brutfelsen hindurch auf die Wasserfläche. In der benachbarten Glasscheibe sieht er auf dem Ufer am Wasser – tatsächlich – einen Riesenalk!

Als isländische Vogelfänger im Mai 1844 das letzte Riesenalkenpaar töteten, starb eine der charismatischsten Vogelarten des Nordatlantiks aus. Über Jahrhunderte hatten die riesigen Kolonien die-ser Vögel die Menschen der Nordmeere mit Nahrung (Fleisch, Fett und Eier), Wärme (Dunen), Schmuck (Federn), Brennmaterial (getrocknete Bälge) und Werkzeug (Brustbein als Angelhaken) versorgt. Die industrielle Ausbeutung durch die europäischen Handelskompanien und intensive Jagd machte ihnen dann im 18. und frühen 19. Jahrhundert den Garaus. Ein einziges Ei wurde bald auf Auktionen für bis zu zwanzigtausend Kronen versteigert. Im Tierpark Dählhölzli, in der Forscherhöhle, ist der Riesenalk mit den heutigen technischen Möglichkeiten (Animation) wieder belebt - als Attraktion wie auch als Mahnung für den nachhaltigen Umgang mit der Natur.
Landschaftsarchitektur+ |

Landschaftsarchitektur+ |

Landschaftsarchitektur+ |

Landschaftsarchitektur+ |

3. Rang 4 / 4