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Offener Wettbewerb | 11/2014

Peter-Joseph-Lenné-Preis 2014

Campus mobil

Anerkennung / Aufgabe A

Michael Mielke

Student*in Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Marzahn ist um eine Attraktion reicher, das Teemobil soll während der Gartenschau im
IGA-Campus auf Holzgleisen fahren. Gleiches gilt für Tische, Bänke und Pflanzboxen, die mit ausgewählten Pflanzen zur Teeproduktion dem Begriff Themenwagen eine neue Dimension geben. Diese bewegen sich wie die Besucher auf dem IGA-Campus zwischen zwei klar strukturierten Auftaktbereichen.

Erschlossen wird der IGA-Campus neben den Holzgleisen über einen formalen Fußweg der durch die temporären Themengärten führt. Diese heißen beispielsweise willkommen im Bienenstock, wo durch Pflanzungen und Ansaaten wertvolle Nektarpflanzen vorgestellt werden. Geprägt wird der Ausstellungszeitraum durch im Leichtbau errichtete Rahmen, die bis zu temporären Gebäuden ausgebaut werden können. Allerdings erscheint deren Gestaltung nur bedingt gelungen und die häufige Verwendung dieser Elemente zu stark zu dominieren.

Das Pflanzkonnzept „Tee-Wagen“ konzentriert sich auf nach Kontinenten sortierte mobile Beetmodule. Hierbei ist das europäische „Tee-Mobil“ von frühsommerblühenden TeeArten aus mitteleuropäischen Wiesen und mediterranen Trockenregionen geprägt (Wilde Malve, Fenchel, Zitronenmelisse, Spanischer Salbei, Griechischer Bergtee). Im Kontrast dazu findet man im amerikanischen „Tee-Mobil“ hochsommerblühende nordamerikanische Präriestauden, die sich für eine Tee-Verwendung eignen (Anis-Ysop, Kümmel, Rosen-Monarda und Amerikanische Bergminze). Die Idee ist sehr eigenständig und originell gewählt, das Pflanzdetail strukturiert und fachlich überzeugend umgesetzt.

Der temporären Planung, die durch eine Bestandsanalyse viele erhaltenswerte Vegetationsbestände identifiziert, schließt sich ein klares Nachnutzungskonzept an. Dieses konzentriert sich auf den Erhalt der Auftaktbereiche und den durchquerenden Hauptweg, was für die künftige Nutzung auch extensive Nutzungsvarianten zulässt. Sollte sich der Wunsch des Planers erfüllen, könnte hier dauerhaft ein Angebot für freigestaltete Nutzgärten entstehen, die auf eine verbleibende Infrastruktur in den Auftaktbereichen zurückgreifen könnten. So ergäben sich vielleicht auch neue Ideen zur Entwicklung der angrenzenden Kleingartenkolonie und vielleicht auch eine langfristige Perspektive für das Marzahner Teemobil.