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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2014

Neue Donaubrücke

3. Preis

Quist Wintermans Architekten

Architektur

VCE Consult ZT-GMBH

Bauingenieurwesen

FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Kontext
Die alte Eisenbahnbrücke, die bereits vor Jahren in eine Verkehrsbrücke umgebaut wurde, wird abgerissen. Der schlechte technische Zustand der Brücke und die aktuellen städtebaulichen Entwicklungen an beiden Seiten der Donau machen dies notwendig.
Die vorliegende Aufgabe ist der Entwurf einer neuen Verkehrsbrücke für die Stadt Linz.

Nicht weit von dieser Brücke liegt die Voestbrücke, eine Schrägseilbrücke, die einen wichtigen Knotenpunkt für den innerstädtischen Straßenverkehr darstellt. Im Hinblick auf den kurzen Abstand zwischen den beiden Brücken, der bewirkt, dass diese miteinander in Wechselwirkung treten, und aufgrund der verschiedenen Funktionen der Brücken in Bezug auf die Fahrgeschwindigkeit und das Fahrtziel der jeweiligen Brückennutzer, wird für den neuen Entwurf von einem abweichenden Konstruktionsprinzip ausgegangen. Dadurch bewahren die Brücken ihre eigene Identität und unterscheiden sie sich deutlich voneinander.

Eine Bewegung
Der Entwurf dieser Brücke beinhaltet auch ihre Einfügung in die städtische Landschaft. Die neue Brücke geht in einer Bewegung über den gesamten Strömungsbereich des Flusses, von Uferdamm bis Uferdamm, auch bei Hochwasserständen. Dabei wird die Fahrrinne besonders hervorgehoben. Um die Brücke als eine Bewegung ausführen zu können, wurde eine Konstruktion eingesetzt, bei der die Vorflutbrücken und die Hauptüberspannung ineinander übergehen und dadurch eine Gesamtheit bilden. Sie stellen sozusagen einen „Anlauf“ und einen „Sprung“ dar: nach 27 m, 36 m, 46 m, 66 m, 124 m, 66 m, 30 m. Diese Einheit wird durch die Form, das Material und die Farbe wiedergegeben. Die Hauptüberspannung wird als besondere Bogenkonstruktion ausgeführt, die sich als plastische, dreidimensionale Form lesen lässt, vergleichbar mit in der Natur gewachsenen Strukturen, die sich an die erforderliche Tragfähigkeit anpassen. Die räumliche Konstruktion des Bogens, zusammengesetzt aus gekrümmten und flachen Feldern, sorgt für die gesamte Steifheit und Stabilität. Konstruktion und Umhüllung bilden eine Einheit.

Brückenpfeiler
Die Bewegung der Brücke setzt sich über die Flusslandschaft hinweg, sie will das Wasser und das Land so wenig wie möglich stören. Um das zu betonen, laufen die Brückenpfeiler nur bis zum Hochwasserniveau und stellen sie damit die „Trittstellen“ für die Schritt- und Sprungbewegung der Brücke dar. Die Brückenpfeiler sind zurückhaltend ausgeführt und erinnern an Findlingsblöcke im strömenden Wasser.

Farbe
Die Form des Brückenbogens und der Randträger der Vorflutbrücken bilden eine ästhetische Einheit, die durch dieselbe Farbgebung hervorgehoben wird. Da die Seitenfelder nach hinten geneigt sind, reflektieren sie das Tageslicht. Eine helle Farbe bringt ihre Form durch die Schattenwirkung am besten zum Ausdruck. Für die zurückliegenden Seitenflächen der Brückenplatte wählen wir eine mattgraue Farbe, um diese in den Hintergrund treten zu lassen. Alle Verkehrskomponenten auf der Brücke, wie Straßenlaternen, Schilderbrücken und Geländer werden ebenfalls in dieser mattgrauen Farbe ausgeführt. Diese Elemente stehen auf der Fahrbahndecke und sind nicht an der Haupttragkonstruktion befestigt.