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Einladungswettbewerb | 11/2014

Neubau Bilfinger Zentrale mit integriertem Ideenwettbewerb Neubau Zugangs- und Lärmschutzbauwerk Lindenhofplatz

Ankauf / Realisierungsteil

KSP ENGEL

Architektur

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

modellbau hannemann

Modellbau

Erläuterungstext

Städtebau - Auftakt zum Glückstein Quartier
Der Neubau der Bilfinger Zentrale bildet den Auftakt des Glückstein-Quartiers. Er formuliert
zusammen mit dem Zugangsbauwerk zum Bahnhof und dem Victoria-Turm die
Raumkanten für den zentralen Lindenhofplatz. Unter Einhaltung des gültigen Bebauungsplanes
entsteht eine kraftvolle Gebäudeskulptur, die harmonische Bezüge zu den
bestehenden und geplanten Stadträumen herstellt.

Architektonisches Konzept - Marke Bilfinger
Die verschränkte Form der Aspekte des Möbius Bandes im Logo von Bilfinger wird in
der Gebäudeform skulptural interpretiert: Die Nutzflächen der Büro Zonen („Ingenieursgeist“)
verschränkt sich mit den Flächen des Atriums („Service“ und Kommunikation).
Durch Brücken und Treppen zwischen den Gebäudeteilen entsteht eine vielschichtige,
vernetzte Struktur, „eine Bürolandschaft, in der Teamgeist und flexible Arbeitsmodelle
gelebt werden können“. Eine klare, einheitliche Fassade fasst die Gebäude-Volumen
zusammen und steht für die innere Einheit der Aktivitäten des Konzerns.

Funktionen - Kommunikation und Flexibilität
Das Gebäude gliedert sich in einen flächig bebauten Sockel und ein in drei Teile aufgelöste
Gebäudevolumen in den Obergeschossen. Die Bürogeschosse sind dahingehend
optimiert, dass eine Maximierung der Aufenthaltsqualität erreicht wird: Jedes potentielle
Zellenbüro hat optimale Belichtung und einen freien Blick nach außen. Ein nur von
oben belichteter Innenhof wurde vermieden. So entstehen Ausblicke und Einblicke und
ein vernetztes, offenes und transparentes Gebäude, das den Anforderungen an ein
modernes Unternehmen gerecht wird.

Nachhaltigkeit
Entsprechend der Nachhaltigkeitskriterien entsteht ein flexibles Gebäude, das gleichermaßen
auf die Bedürfnisse von Bilfinger maßgeschneidert ist, wie diverse Drittverwendungsmöglichkeiten
aufzeigt. So hat jedes der Gebäudeteile einen separaten
repräsentativen Eingang für potentielle Drittmieter. Die Bürostruktur ermöglicht eine
kleinteilige Nutzung. Trennwände können an jede Fassadenachse eingebaut werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt eine zweiteilige Arbeit vor, eine Art massiver Sockel, der die öffentlichen Funktionen aufnimmt, mit dem Restaurant zum Platz. Über dem Sockel differenziert sich der Baukörper in zwei niedrigere Körper und einem fast freistehenden Hochhaus, diese werden von dem 1. OG als internem Atrium erschlossen. Für Fußgänger ist das EG hervorragend geeignet: An der Glücksteinallee liegt der Konferenzeingang und der Haupteingang an der Spitze, zum Platz hin die Gastronomie mit großer Außenterrasse, zur Nordseite ein weiterer Nebeneingang.

Vom Haupteingang unterhalb der Spitze führen Rolltreppen ins 1. OG zum zentralen Atrium und der weiteren Erschließung in drei separaten Kernen. Diese Kerne werden im EG über Fluchttunnel ins Freie geführt - die Aufzüge bieten dabei eigenständige Foyers mit Adressbildung. Die drei Baukörper sind über Stege miteinander verbunden. Die drei Baukörper können autark funktionieren, aber im 1.OG auch komplett als internes Konferenz- und Besprechungszentrum miteinander verzahnt werden. Die größeren Konferenzräume werden zusätzlich über einen eigenen Eingang von der Glücksteinallee aus erschlossen. Der Kindergarten liegt ebenfalls im 1.OG, mit kleiner Terrasse. Die Gastronomie mit hohen Aufenthaltsqualitäten liegt im EG, ist zum Platz orientiert und gut versorgt. Allerdings scheint die Qualität der Flächen unter den Rolltreppen verbesserungswürdig von der Raumhöhe her. Die drei Baukörper mit innenliegenden Kernen weisen eine größere Breite als die gewünschten 14 m auf. Sie sind teilbar in zwei Einheiten unter 400qm. Alle Büros haben gute Ausblicke und ausreichend Licht - die Blicke sollen an den anderen Baukörpern vorbei in die Ferne führen, obwohl die Abstände zu den anderen Bauten recht eng erscheinen. Leider wird den Wünschen der Auslobung in Bezug auf das Arbeitsplatzkonzept gar nicht entsprochen.

Alle Fassaden werden einheitlich, vertikal gegliedert durch ausgeprägte und schattenwerfende, leicht konisch zulaufende Aluminiumlamellen mit außenliegendem Sonnenschutz, dazu geringe Brüstungsfelder aus schwarz emailliertem Glas. Das hohe Atrium und eine Vielzahl von Brücken wirken kostensteigernd. Die Wirtschaftlichkeit liegt im Mittelbereich, mit einer sehr hohen Zahl von Arbeitsplätzen. Das oberste Skygarden-Geschoss im 13. OG wird aber einem fehlenden Technikgeschoss weichen müssen, was zu einer Reduzierung der Zahl der Arbeitsplätze führen dürfte.

Eine qualitativ hochwertige und eigenständige Arbeit mit sehr gutem Potential für eine Drittverwendung, die aber den Vorstellungen des Auslobers in Bezug auf Arbeitsplatzkonzepte nicht entspricht.