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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau der KVBW-Hauptverwaltung

5. Preis

Lieb + Lieb Architekten BDA

Architektur

Stefan Fromm Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Konzeption
Das Umfeld des Neubaus der KVBW-Hauptverwaltung wird zukünftig durch die im Bebauungsplan „Im Lohfeld“ definierte Struktur geprägt werden. Die nördlich der Ludwig-Erhard-Allee gelegene historisch gewachsene Bebauung findet so einen geordneten Abschluss. Gleichzeitig übernimmt die Neubebauung die Funktion eines Portals in das Gebiet. Unter Berücksichtigung dieser durch den Bebauungsplan sehr dezidiert vorgegebenen dienenden stadträumlichen Funktion gilt es ein Baukörper zu schaffen, der den KVBW angemessen repräsentiert.
Dies wird durch folgende Elemente erzielt:
1. Die Gestaltung und Gliederung der Baukörpers zum Straßenraum wurde aus der Funktion der Büronutzung abgeleitet ist. Die Anforderungen an innenräumliche Qualitäten wurden durch ein lebhaftes und angemessen gegliedertes Fassadenbild umgesetzt.
2. Der Innenhof wird als kommunikative, die Arbeitsplatzqualität steigernden Aufenthalts- und Erholungsbereich gesehen. Dementsprechend wurden die Baumassen hier freier gestaltet. Gemeinsam genutzte Flächen wurden zum Innenhof hin orientiert.
3. Die innere Struktur ermöglicht eine reversible und flexible Unterteilung der Büroflächen. Die Bürotypologie kann sowohl innerhalb der einzelnen Arbeitsbereiche des KVBW als auch der Mieteinheiten je nach Nutzeranforderungen frei definiert werden. Innerhalb dieser Struktur sind frei geformte Inseln platziert, die zum einen Vertikalerschließung und Versorgung übernehmen, zum anderen Flächen für gemeinsam genutzte Funktionen (Teeküche, Kopierraum, Pausenfläche etc.) aufweisen.
Der Hauptzugang für die Büronutzung und den Konferenzbereich des KVBW wird an der Ecke Ludwig-Erhard-Allee / Hennebergstraße verortet. Der Hauptzugang für die Mietflächen befindet sich an der entgegengesetzten Ecke Sommerstraße / Planstraße A. Darauf basierend ist der Gesamtblock in 2 L-förmige Einheiten unterteilt, mit denen sich der Flächenbedarf KVBW und Mietfläche abbilden lässt. Die Vertikalerschließung ist jeweils mittig in den „Gelenken“ angeordnet. Im Bereich der Mietflächen sind vor dem Aufzugs- / Treppenkern in jedem Geschoß ein kleines Foyer angeordnet, von dem aus die Zugänge in die Mieteinheiten abgehen. Bei zukünftigem erweitertem Eigenbedarf ist hier ein 2. dezentraler Eingang für die Mitarbeiter des KVBW möglich.
Das Foyer am Haupteingang erstreckt sich bis vor den großen Saal. Durch eine flexible Abtrennung wäre hier bei externen Veranstaltungen eine zweigeteilte Nutzung möglich. Der Veranstaltungsbereich nimmt im EG die vollständige Gebäudelänge entlang der Ludwig-Erhard-Allee ein. Durch eine Einschnürung der Gebäudetiefe wird der Innenhof nach außen erlebbar.
Die Anlieferung und die Zufahrt in die Tiefgarage sind an der Sommerstraße an einem Punkt zusammengefasst. Da die Hennebergstraße stadtplanerisch als Portal in das Quartier konzipiert ist, wurde diese Seite bewusst von andienenden Funktionen freigehalten.
Außenanlagen


Fassade _ Materialität
Die Gestaltung und Gliederung der Fassadenflächen verleiht dem Gebäude eine eigene Handschrift. Anordnung und Größe der verglasten Flächen ist an der jeweiligen Nutzung orientiert und bezieht sich auf das Ausbauraster. Durch vertikale und horizontale Bänder aus gefärbten Fertigteilen wird eine Struktur geschaffen, die der eigentlichen thermischen Hülle vorgelagert ist. Die bietet durch ihre Tiefe Verschattung sowie begrenzt den Einblick von Unten. Entlang der Ludwig-Erhard-Allee kann diese Struktur durch Prallscheiben als Füllelemente ergänzt werden. Dies ermöglicht individuell öffenbare Fenster trotz der stärkeren Verkehrsbelastung an der Straße. Sollten für einzelne Nutzungsbereiche erhöhte Anforderungen an die Fassade hinsichtlich Sicherheit und akustischer Abschirmung gestellt werden, kann dies auf diesem Weg ebenfalls umgesetzt werden.
Wirtschaftlichkeit
Die nachhaltige Wirtschaftlichkeit im Betrieb ist durch folgende Aspekte umgesetzt:
- energetisch optimiertes Gebäude durch kompakte Bauform (günstiges A/V- Verhältnis), hochgedämmte Gebäudehülle sowie außenliegenden Sonnenschutz
- Durch die Gestaltung von Grundriss und Fassade kommt Tageslicht dort an, wo es sinnvoll ist und den Energieverbrauch für künstliche Beleuchtung senkt.
- Die Büronutzung weist durch die kompakte und übersichtliche Gliederung der Grundrisse eine hohe funktionale Qualität auf. Die Arbeitsplätze haben einen hohen Tageslichtanteil und guten Außenraumbezug. Durch die Ausbildung zentraler Aufenthaltsbereiche werden Kommunikation und Begegnung der Mitarbeiter gefördert.
- Durch Gestaltung und Materialwahl (d.h. Einsatz langlebiger, pflegeleichter Materialien) werden die Lebenszykluskosten gering gehalten.