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Ideenwettbewerb, selektiv | 12/2006

Seeraumgestaltung "Chance Seefeld"

Plan Chance Seefeld Sarnen

Plan Chance Seefeld Sarnen

Projekt La Chambre verte

1. Rang

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

PARK Dipl. Arch. ETH SIA BSA

Architektur

ErlÀuterungstext

Urban-lÀndlicher Park
Sarnen, sein See und die ihn umgebende Landschaft vereinen zwei QualitĂ€ten. Die eine liegt in der UrsprĂŒnglichkeit, in der LĂ€ndlichkeit der Region. Der malerische Kanon aus Bergen, Wald und See vereint alles, was eine urschweizerische Landschaft erwarten lĂ€sst. Diesem natĂŒrlichen Aspekt steht das „Kulturmoment“ gegenĂŒber, der Nutzung der Landschaft durch den Menschen, die PrĂ€gung und Einflussnahme auf die Natur, die bis hin zu urbanen AnsĂ€tzen im Siedlungsraum fĂŒhrt. Das Kapuzinerkloster von Sarnen und die zahlreichen Kirchen sind Ausdruck einer kultivierten, historisch gewachsenen stĂ€dtischen Kultur in lĂ€ndlichem Umfeld. Im Anspruch an den neuen Park mit seiner hohen Nutzungsvielfalt, die vom neuen Hallenbad, ĂŒber den grosszĂŒgigen Campingplatz, bis hin zu sportlichen Infrastrukturen reicht, liegt wohl das eindeutigste AnknĂŒpfungsmoment an urbane QualitĂ€ten.

In der Verbindung beider Bedeutungsschichten liegt eine grosse Chancen fĂŒr den neuen Park. Mittels einer Strategie des Kontrastes kann die HeterogenitĂ€t der vorgefundenen rĂ€umlichen IdentitĂ€t herausgearbeitet werden. Der vorhandene Reichtum an bestehenden GegensĂ€tzen wird reorganisiert und zu einer eigenen IdentitĂ€t fĂŒr den Park verdichtet. Im Park treffen modifizierte, urbane und bewusst natĂŒrliche Elemente aufeinander, die sich zu einem „urban-lĂ€ndlichen“ Park mit prĂ€gnanten Raumbildern vereinen. Eine neue eigene IdentitĂ€t wird generiert, die aus den Potentialen des Kontrastes zwischen stĂ€dtischen BedĂŒrfnissen und lĂ€ndlicher Sehnsucht eine Parklandschaft ableitet, die eine Landschaft des Übergangs bildet. Zwischen Stadt und Land, Berg und See !

Architektur mit Aura
Die unterschiedlichen Nutzungen sind einzelnen GebÀuden zugeteilt. Die Bauten stehen als SolitÀre in den entsprechenden Bereichen des Parks. Die Baukörper besetzen durch diese beiden Massnahmen das sie umgebende Umfeld mit einer Aura.
Das Seerestaurant mit Imbiss stösst als einziges GebĂ€ude ins Wasser. Hier lassen sich Ausblick und RĂŒckblick nach Sarnen und zum Park gleichzeitig geniessen. Das Hallenbad besetzt den Fluchtpunkt der verlĂ€ngerten Allee und lenkt die Passanten um, zum Freibad und zum Campingplatz.
Den GebÀuden liegen singulÀre Raumkonzeptionen und GebÀudeformen zu Grunde. Die Ausformulierung ist Teil der weiteren Verfahren.

Kombination von Neu und Alt
Das Konzept fĂŒr den Park am Seefeld legt die bestehenden IdentitĂ€ten beider Bedeutungsebenen frei und ĂŒberfĂŒhrt sie in ein konsistentes und zugleich robustes ParkgerĂŒst. Bestehendes wird hierbei bewusst integriert und Neues dort, wo es nötig ist, hinzugefĂŒgt. Manche Elemente wie die bestehende Ufermauer werden behutsam ergĂ€nzt. Andere, wie die den ehemaligen Fussballplatz begleitende Allee, als zentrale Motive im Park hervorgehoben.

Der schon in Teilen vorhandene „Parkcharakter“ mit seinen Elementen Baum, Weg und Rasen wird weiterentwickelt und als sowohl homogenes wie auch heterogenes Ensemble festgeschrieben. Als rĂ€umliche Gemeinsamkeit der verschiedenen Orte im Parkleben dient eine Schicht aus BĂ€umen, die sich zum Rand hin verdichtet und sich zum See hin auflockert. Bewusst werden Ausblicke in die malerische Landschaft und auf den See inszeniert. Vor dem homogenen Hintergrund aus den fĂŒr Auenlandschaften typischen BĂ€umen (Grauerlen, Silberpappeln) heben sich verschiedene BlĂŒten- und SolitĂ€rbĂ€ume ab wie Trauerweiden, TrompetenbĂ€ume, Tulpenbaum, Amberbaum oder Stieleichen. Diese setzen Akzente fĂŒr die unterschiedlichen Orte im Park.

Bestehende Baumreihen, und Alleen werden ĂŒbernommen und vereinzelt neue Reihen mit sĂ€ulenförmigen BĂ€umen (Pappeln) hinzugefĂŒgt.

Seestrasse – Seeboulevard
Um eine sinnvolle Bespielung der zukĂŒnftigen Parkanlage zu gewĂ€hrleisten, wird dieser vom motorisierten Verkehr befreit. Die eindeutige Adresse bildet die Seestrasse, die zum kĂŒnftigen „Seeboulevard“ weiterentwickelt wird. Von hier beginnt ein befahrbarer Weg zum sĂŒdlichen Parkbereich mit Hallenbad, Freibad und Campingplatz, der die einzelnen Einrichtungen und die dazugehörigen ParkplĂ€tze erschliesst.

Nutzungen
Unter dem Dach der BĂ€ume finden sich die verschiedenen Orte und Nutzungen, die in ihrer Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit ein lebendiges Parkleben gewĂ€hrleisten. Die Gliederung des ParkgerĂŒstes setzt sich aus drei Schwerpunktbereichen zusammen. Im nördlichen Teil sind die sportlichen Nutzungen, wie Leichtathletik, Fussball etc. angeordnet. Als nutzungsintensivster Parkraum bilden diese RĂ€ume den Übergang vom Park zum Ortsrand von Sarnen und zu den ĂŒbergeordneten FreirĂ€umen entlang der Aa. Offene, weite Parkwiesen zusammen mit der Hafenanlage und dem neuen Seeboulevard bilden den zentralen und öffentlichsten Teil des Parks. Im SĂŒden schliessen Hallenbad und Campigplatz an. Durch ihre Lage sind sie an den Parkeingang zur Bahntrasse angebunden. Das Freibad ist im Sommer fĂŒr BadegĂ€ste geöffnet, im Winter fĂŒr jedermann zugĂ€nglich. Ein öffentlicher Weg, begleitet von einer Reihe SĂ€ulenpappeln, fĂŒhrt unabhĂ€ngig von der Jahreszeit zwischen Freibad und Campingplatz erneut bis zum See vor. Auf einem Sonnendeck kann man die Sicht auf den See und zurĂŒck zum Hafen geniessen. Den Abschluss des Parks bildet der Campingplatz. Über die BrĂŒcke der Melchaa kann der Spaziergang zur nĂ€chsten Ortschaft ausgedehnt werden.

Introvertierte Orte
Abseits der zahlreichen öffentlichen Parkbereiche mit extrovertiertem Charakter weisst der Park introvertierte Orte auf. Mit BlĂŒtenstrĂ€uchern gefasste „Parkzimmer“ werden als SpielplĂ€tze oder mit Rasengolf bespielt. Die fröhlich, bunten StrĂ€ucher regen zur Betrachtung an und integrieren intime RĂ€ume in der ansonsten sehr offen gehaltenen Struktur des Parks. Die QualitĂ€ten der „Parkzimmer“ werden mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgebildet – hell oder dunkel, offen oder bergend, wild oder gestaltet.

Park der Zukunft
Auf diese Weise wird eine vielfÀltige Aneignung des Parks durch unterschiedliche Generationen ermöglicht. Ein Park entsteht dessen EigenstÀndigkeit ausgeprÀgt genug ist, um etwaigen VerÀnderungen in der Zukunft gelassen entgegenblicken zu können.
Plan Teilbereich Nord

Plan Teilbereich Nord

Plan Teilbereich SĂŒd

Plan Teilbereich SĂŒd

Park 01

Park 01

Park 02

Park 02

Park 03

Park 03