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Einladungswettbewerb | 12/2014

Columbus-Quartier

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

wulf architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf setzt mit den Ankerinvestitionen des Möbelhauses im Südwesten und des Baumarkts im Nordosten einen festen Rahmen für ein neues Gewerbegebiet. Entlang der B 38 wird in klar gegliederten Blöcken eine gewerbliche Nutzung angeboten, während ein Mischgebiet an der Birkenauer Straße angrenzt. Die Kleinteiligkeit der Gewerbenutzung ist wünschenswert, wohl aber nur über einen sehr langen Zeitraum realisierbar. Die Integration der Bestandsbauten zeigt den sorgfältigen Umgang mit dem Bestand. Die einzelnen Quartiere sind verbunden durch den autofreien Columbus Boulevard, der seinen Anfangs- und Endpunkt bei den Eingangsbereichen der Ankerinvestoren hat und auf seinem Weg verschiedene Plätze verbindet. Leider ist der autofreie Boulevard nur mit Hilfe der durchgehenden Tiefgarage unter den Gewerbeflächen in dieser Form realisierbar. Diese Tiefgaragenplanung erschwert die gewünschte abschnittsweise Realisierbarkeit des Gewerbe und Mischgebietes.

Die Gliederung der Baumassen für Möbelhaus und Baumarkt in modulare Einheiten ist eine gute Lösung, um mit einer angemessenen Maßstäblichkeit auf die Stadteinfahrt und kleinteiligere Nachbarschaften zu antworten, die mit Planänderungen den Vorstellungen der zukünftigen Nutzer entsprechen könnte. Für das Möbelhaus ist insbesondere das Angebot einer großzügigen Eventfläche zur Birkenauer Straße wichtig und die Zusammenführung des Energy Mobility-Cubes mit dem eigenen Parkhaus. Die Lage des Parkplatzes im Südwesten wird in ihrer Akzeptanz durch die Kunden bezweifelt. Die Anlieferung des Möbelmarktes ist funktionsgerecht.
Für die Nutzung des Baumarktes ist die Sichtbarkeit ebenerdiger Parkplätze von der B 38 unerlässlich. Der Baumarkt grenzt mit seiner Rückseite hart an die kleinteilige Nachbarschaft im Bestand.

Positiv bewertet wird die direkte Verkehrsanbindung von Benjamin Franklin an die B 38 in Verbindung mit der Erschließung des Parkplatzes des Baumarkts. Über die Sportflächen und den Grünraum werden weitere direkte Vernetzungen zwischen Benjamin Franklin, Columbus- Quartier und Vogelstang angeboten.

Die Birkenauer Straße setzt eine klare Raumkante zu den offenen Grün- und Sportflächen von Benjamin Franklin. Die geplante Nutzung mit kleinteiligen Gewerbeflächen ist aus Sicht des Preisgerichts kritisch zu hinterfragen. Die Mitte von Benjamin Franklin wird über den Grünraum für den Fuß- und Radverkehr überzeugend mit dem Columbus-Platz verbunden. Die Weiterführung über die mittlere Brücke in den Stadtteil Vogelstang endet nicht zufriedenstellend im Freiraum zwischen den Hochhäusern. Das Angebot einer weiteren Brücke im Süden wird als nicht notwendig beurteilt.

Die Durchwegung der nördlichen Fuß- und Fahrradverbindung zur Vogelstang endet abrupt am Friendship Circle. Es bleibt zweifelhaft ob die angedeutete Verbindung der Fuß- und Radwege nach Sullivan und in den Käfertäler Wald über den KFZ-reichen Friendship Circle funktioniert. Ein Energiekonzept mit schlüssigen Bausteinen zur C02 Minderung liegt vor. Die Lage der Energy-Mobility-Cubes an den OPNV-Stationen und nahe der beiden Ankerinivestionen wird positiv gesehen.