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Kooperativer Planungsworkshop | 12/2014

Neugestaltung Marktstätte

Marktstätte Konstanz

Marktstätte Konstanz

3. Rang

Ramboll Deutschland GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Marktstätte benötigt ein neues Gewand. Als wichtigster, öffentlicher Ort in Konstanz sollen bisher ungeklärte Bereiche ablesbar gefasst und definiert, die vorhandenen Qualitäten gestärkt werden.
Ein hochwertiger, repräsentativer Belag, der „Teppich“, beschreibt so die Mitte. Ein Aufenthaltsort, auf dem sich Cafés ebenso wie freie Sitzmöglichkeiten finden. Die rahmenden Bereiche vor den Gebäuden sind nun frei von Einbauten, wie Leuchten und Fahnen, laden ein zum Promenieren und sind robust genug für Anlieferung und Feuerwehr.
Die Gebäude wirken nun wieder direkt auf den Platz. Der Belag schafft die Möglichkeit eines großzügigen Übergangs in die angrenzenden Straßen und Gassen.
Die Unterführung wird als Transit Ort nicht weiter betont, die Auf- und Abgangsbereiche hingegen gehören nun eindeutig zum Stadtraum und werden durch ihre Bezüge zur unmittelbaren Umgebung belebt:
die Konzil Terrassen als Stadt Entree, die Arena Stufen am Café als einladender Seezugang.
Eine Vergrößerung des Unterführungsdeckels ermöglicht einen klaren und einfachen Übergang zum Bahnhofsplatz.
Ein Wasserspiel könnte diesen neuen Ort zusätzlich bereichern.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die zwei Elemente Platz als „mittlerer Teppich“ im Raum und der Abgang als Arena „Konstanzer Trichter 2.0“ in die Unterführung wurden gestalterisch gut herausgearbeitet.

Die Platzierung der Gastronomie in die Mittelzone der Marktstätte erscheint auf den ersten Blick interessant. Allerdings wird die Zone zwischen dem Aufenthaltsbereich und den Häusern knapp, wenn man die Auslagen der Geschäfte mit Markisen mit betrachtet. Die Feuerwehrzufahrt und die Fläche für den Anlieferungsverkehr erscheinen dem zu Folge zu schmal bemessen. Die Sichtbeziehung zum See wird im Wesentlichen nur über die Laufzonen im Randbereich gewährleistet.

Der „Konstanzer Trichter“ inszeniert den Abgang zum See theatralisch. Die Erwartungen an die Unterführung und den Ort sind hoch. Bezweifelt wird ob diese Erwartungen erfüllt werden können.

Die freien Treppenanlagen und Steigungen ohne Fixpunkte werden kritisch für Menschen mit Behinderung gesehen. Im Bereich der Barrierefreiheit müssen in dem Zuge Markierungen erfolgen was gestalterisch problematisch wirkt. Jede Steigungsminimierung ist ein Gewinn.

Die ebenengleiche Verbindung von der Brotlaube zur Platzfläche vor dem Bahnsteig 1 wird großzügig herausgearbeitet. Der Baumhain vor der Ladenzeile wertet den Bereich auf und stellt auch die Ecke des historischen Sparkassengebäudes heraus.

Durch den breiten Bereich zwischen Straße und Bahngleisen entsteht ein gestalterischer Bedarf, der durch den „Wasserspiegel“ gelöst wird.

Die dargestellten Fahrradabstellflächen werden nicht ausreichen.

Das Beleuchtungskonzept wird differenziert dargestellt, wobei die Beleuchtung der Gebäude für den Platzraum als nicht geeignet betrachtet wird.

Die Materialität mit großflächigen Platten und kleinteiligem Pflaster eignet sich für den Teppich und für die seitlichen Gassen.

Insgesamt stellt der Entwurf eine ansprechende gestalterische Lösung dar, die allerdings mit vielen aufwendigen Elementen arbeitet um dem Anspruch gerecht werden zu können. Die Wahl der vorgeschlagenen Gestaltungsmittel „zentraler Teppich“ und „Konstanzer Trichter 2.0“ schaffen nicht die Potentiale der Marktstätte als großzügigen Raum herauszuarbeiten.