Neugestaltung Marktstätte

Der Vorschlag eines einheitlichen homogen Stadtbodens ohne Zonierungen lässt den Platz als Einheit erfahren. Die spannungsvollen Platzfassaden kommen so voll zur Geltung. Unverständlich ist dagegen die Betonung einer neu geschaffenen Mittelachse mit einer Entwässerungsrinne, die in einer u-förmigen Stadtloggia endet. Die Absenkung zu einer Mittelrinne streckt den Platzraum optisch, vermindert das Sicherheitsgefühl für mobilitätseingeschränkte Menschen und zieht aufgrund der erforderlichen Erdbewegungen das Risiko archäologischer Maßnahmen nach sich.

Die dargestellten Sondernutzungen entsprechen nicht einmal dem Umfang des Bestandes und lassen eine klare Haltung zu ihrer Verortung im Platzraum vermissen.

Kritisch gesehen wird auch die Verlängerung der Unterführung mit der hervorgezogenen Deckenplatte in den Rampenbereich hinein. Die ohnehin geringelichte Höhe und der Tageslichteintrag werden damit noch weiter eingeschränkt.

Der Stadtbalkon und insbesondere die vorgeschlagene Loggia vermögen nicht der aufgespannten Achse der Markstätte den beschriebenen räumlichen Abschluss zu geben. Eine unnötige Inszenierung, die die Sichtverbindung zum See eher stört. Im übrigen ist die Stadtloggia durch die Bestandsrampe von Marktstätte und Bahnhofsplatz abgeschnitten. Der komplette Verzicht auf Fahrradabstellplätze auf der Marktstätte ist nicht realistisch.

Die vorgeschlagene Platzbeleuchtung in Form von LED’s an den Fassaden erscheint für die Ausleuchtung der Platzmitte unzureichend und ist in dieser Form an historischen Fassaden nicht vertretbar.

Ein Entwurf, der sich detailliert mit den Platzbelägen an Marktstätte und Unterführung auseinandersetzt vermag in seinem Gesamtkonzept nicht zu überzeugen.