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Verhandlungsverfahren mit integriertem Wettbewerb | 12/2014

Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium

Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium _ Vogelperspektive

Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium _ Vogelperspektive

Anerkennung

Preisgeld: 11.500 EUR

hks architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht Entwurfskonzept

Städtebau

Die Brachfläche eines ehemaligen Güterbahnhofs als Potentialfläche für einen neuen Schulstandort?!

Das Grundstück bildet den Auftakt für das Masterplangebiet „LEIPZIGER VORSTADT – NEUSTÄDTER HAFEN, unter dem Motto „Park schafft Stadt“, der mit diesem Schulstandort eine erste Initialmaßnahme erhält. Die Arrondierung der Brachfläche zu den Wohnquartieren an der Gehestraße und Vernetzung der Bau- und Grünstrukturen über die Erfurter Straße hinweg nach Süden zeichnet die neu geschaffene Quartiersstruktur des Schulstandortes aus.

Der Schulstandort orientiert sich über die Erfurter Straße und den Großenhainer Platz hin zur Leipziger Vorstadt. Der Übergang zu den Wohnquartieren an der Gehestraße wird durch den grünen Boulevard räumlich gefasst. Diese übergeordnete Freiraumstruktur setzt sich in der Masterplanung „Park schafft Stadt“ fort. Der Boulevard vernetzt sich mit differenzierten stadt- und grünräumlichen Qualitäten mit dem Schulcampus.

Der Grünzug als Lebensader des Quartiers bietet Platz für die Flächen und Räume des „Kulturvereins geh8“?, nutzt das denkmalgeschützte ehem. Bahngebäude als Café und Galerie und schließt mit den Vorhalteflächen für die Kindertagesstätte ab. Gleichzeitig werden im Grünzug neben den Fahrradstellplätzen, den Parkplätzen und den Schulzugängen Flächen hoher Aufenthaltsqualität für die Anwohner des Wohnquartieres geschaffen.

Der Fuß- und Radweg als Bestandteil des öffentlichen Grünzuges dient gleichzeitig der Erschließung des Schulstandortes. In dieser ansonsten autofreien Zone erfolgt die Anlieferung für die Mensa und ist die Feuerwehrzufahrt integriert. Stadträumlich kann dieser Boulevard als Rad- und Spazierweg, zur Naherholung und als Urban Gardening-Zone genutzt werden.

Das Konzept der linearen Schichtung entlang der Gehestraße nimmt die Funktionen Straße, Baumreihe, Grünzug, Radweg, Fußweg, Schulen und Mensa, Schulstraße, Sporthallen und Freianlagen Sport auf. Die Schulhöfe orientieren sich dabei zu dieser westlich angrenzenden Grünstruktur - eine Schule im Grünen!

Die Verteilung der Baumassen auf einzelne Baumkörper erfolgt entlang einer internen „Schulstraße“. Diese innere Achse ermöglicht die gemeinsame Identifikation als Schulkomplex und schafft gleichzeitig Orientierung und die eindeutige Adressbildung von Gymnasium und Oberschule. Die Disposition der Baukörper und Freiflächen erzeugen miteinander räumliche Fassungen nach „Innen“ und im Ganzen.

Das Ensemble der beiden Schulbaukörper und der Mensa an der westlichen Grundstückskante sowie die beiden Sporthallen östlich der Schulstraße fügen sich differenziert in den städtebaulichen Kontext nach „Außen“ ein und formulieren zugleich einen eigenständigen und zusammenhängenden Charakter. Die Freiflächen gliedern sich im Wechsel in die befestigten Schulhöfe und die grünen rückwärtigen Sportanlagen.


Architektur und Funktionalität

Die Baukörper zeichnen sich durch eine klare Geometrie aus. Das Gymnasium, die Mensa und die Oberschule sowie die beiden Sporthallen sind jeweils in einem eigenen Gebäude verortet. Die Baukörperdisposition von Schulhaus, Sporthalle und Mensa, angelagert an jeweils einen separaten Schulhof, schafft eine eigene Identität für Gymnasium und Oberschule.

Ausgehend von der „Schulstraße“ werden die gemeinsamen und schulöffentlichen Bereiche als einladend transparente Erdgeschosszone artikuliert. Zusammen mit den Freiflächen und schwellenlosen Übergängen wird ein zusammenhängender und übersichtlicher Schulcampus erzeugt.

Die Hauptzugänge der Schulhäuser sind transparent offen formuliert. Die „Schulstraße“ als verbindendes Element aller Funktionen sorgt innerhalb des Schulkomplexes und innerhalb der einzelnen Gebäude für eine klare und gute Orientierung. Die beiden viergeschossigen Schulhäuser bilden als die Hauptgebäude den jeweiligen Abschluss der inneren Erschließung.

Die städtebauliche und architektonische Ausbildung der Sporthallen ermöglicht eine Wahrnehmbarkeit und öffentliche Zugänglichkeit als Stadtteilsporthalle für Vereinsnutzungen.

Ein durchlässiger Zaun zur Gehestraße ermöglicht Einblicke und öffnet die Schulhöfe zum grünen Boulevard. Die Ver- und Entsorgung erfolgt über die Gehestraße und die autofreie Zone des Grünzugs in einer in das Gebäude integrierten Anlieferungszone mit Lager- und Müllflächen.

Der Größe des Schulkomplexes wird mit einer klaren Hierarchie in der Raumfolge vom öffentlichen Stadtraum bis zum privaten Klassenraum begegnet, was eine gute Orientierbarkeit ermöglicht und differenziert zonierte Kommunikationsräume schafft:
STADTTEIL > SCHULCAMPUS > SCHULSTRASSE > CLUSTER > KLASSENRAUM.

Innerhalb der Schulhäuser erfolgt die Erschließung ausgehend von einer Pausenhalle über vertikale offene Treppenhäuser an der „Schulstraße“, die jeweils an den Innenhöfen orientiert sind.

Die räumliche Organisation der Unterrichtsbereiche erfolgt auf kurzem Wege. Die Lerncluster sind ohne Durchgangsverkehr und mit zentraler gemeinsamer Lernlandschaft organisiert und bieten die Qualität eines geschützten Raumes.

Aus den Schulhäusern ergeben sich vielfältige Blickbeziehungen zwischen den Klassenclustern und dem Grünzug, zwischen der Schulstraße und den Innenhöfen.

Die Ausrichtung der östlichen Fachraumspange erfolgt unmittelbar an des inneren Erschließungsweges und schützt die Klassenräume vor Lärmbelastung durch den Bahnverkehr.

Die klare Formensprache wird durch eine solide Ziegelarchitektur unterstrichen und findet bei allen Baukörpern Anwendung. Der architektonische Duktus solider Baukörper wird durch ablesbare Fensterformate gestärkt.

An der Außenfassade liegende Fluchttreppenhäuser sind für die große Schüleranzahl dimensioniert und an den Enden der Schulhausspangen positioniert. Die Mensa als hochfrequentierte Versammlungsstätte und zentraler Ort der Begegnung wird als Antwort auf Fragen der Erschließung, des Brandschutzes und Schallschutzes erdgeschossig als eigenständiger Baukörper zwischen den beiden Schulhöfen positioniert.

Die Sporthallen werden erdgeschossig ausgehend von der Schulstraße erschlossen und ermöglichen somit einen offenen Einblick auf die Sportflächen und direkten Zugang der Zuschauerbereiche. Die Umkleide- und Sportflächen liegen im Untergeschoss. Eine unkomplizierte und direkte Entfluchtung nach außen ist gewährleistet. Die Umkleidebereiche können intern über die Schulhäuser und extern über den Sporthallenzugang erreicht werden.

Im Untergeschoss der Sporthallen sind die notwendigen Technikflächen für die Schulhäuser untergebracht. Das Untergeschoss ist miteinander verbunden.
Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium _ Innenraumperspektive "Schulstraße"

Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium _ Innenraumperspektive "Schulstraße"

Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium _ Lageplan

Schulstandort Dresden-Pieschen: Neubau 145. Oberschule und Gymnasium _ Lageplan