modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 11/2014

Denkzeichen für Max Reinhardt, Hans Poelzig und Erik Charell im Außenbereich des Friedrichstadt-Palastes

Denkzeichen CAST / Friedrichstadt-Palast Nordseite / Blickrichtung Friedrichstadt-Palast

Denkzeichen CAST / Friedrichstadt-Palast Nordseite / Blickrichtung Friedrichstadt-Palast

Zur Realisierung empfohlen

stoebo - Oliver Störmer & Cisca Bogman

Kunst

Erläuterungstext

Das Denkzeichen CAST ist ein aus Gussbeton gefertigten Quader, welcher durch den Einschnitt eines exzentrisch verschobenen Kegelstumpfs durchbrochen ist.
Das umschriebene Negativ im Block repräsentiert den imaginären Lichtstrahl eines Theaterscheinwerfers. Im Bodenbereich wird die gedachte Projektion des Strahls als ovale Bodenfläche aus dunklem, geschliffenem Gussasphalt mit Glitzereffekt im Wegbereich fortgeführt und vervollständigt die gedachte Form. Der imaginäre Scheinwerferlichtkegel, welcher einzig aus seiner negativen Umschreibung resultiert bleibt immateriell. Als ein universelles Sinnbild für die Welt des Theaters und der Revues bildet er ein Bindeglied zwischen dem Gestern und dem Heute und verweist auf das Fehlen der Protagonisten. Die thematisierte Leere des immateriellen Lichtstrahls repräsentiert das Nichtvorhandenes und verdeutlicht die Absenz.
CAST (sprichwörtlich: Kasten) ist ein vielschichtiger Begriff. Einerseits bezeichnet es im Englischen das Ausleuchten eines Orts oder einer Situation (cast light; cast shadow), andererseits ist der Begriff auch in der Bildhauerei und in Gießereien gebräuchlich, wo damit das Hineingießen flüssigen Materials in eine feste Negativform gemeint ist. In der Sprache des Theaters meint der Begriff auch die Auswahl geeigneter Schauspieler durch ein Wettbewerbsverfahren, dem Casting.
Das Denkzeichen wird so positioniert, dass der Betonquader mit dem vorderen Rand der freien Pflanzfläche anschließt, die ovale Bodenfläche jedoch in den Straßenraum und den Bereich des Gehwegs hineinragt. Somit wird bereits durch die begehbare Intervention im Straßenraum auf das zurückgesetzte Denkzeichenobjekt aufmerksam gemacht. Die Ausrichtung des imaginären Lichtkegels ist zum Friedrichstadtpalast hin gerichtet. Die Dimension des Betonquaders in Höhe und Breite spielt mit dem Format der Reliefs an der Fassade des Friedrichstadtpalasts.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Vorschlag stellt sich als ein sperriger Solitär dar, dessen Verschlossenheit eine tiefsinnige Symbol- und Formensprache eingeschrieben ist. Das Motiv der historischen Leerstelle, das sich als immaterieller Lichtkegel eines Scheinwerfers mit großem, tiefschwarzem Schatten auf dem Gehweg formuliert, erscheint sehr gut gelöst. Die Bildstrategie erschließt sich für Passanten mit der Zeit; für mit dem Ort und dem Thema Vertraute erschließt sich das Bild sofort auf beeindruckende Weise. Kompositorisch erscheint das Konzept als eine klare mathematische Form, der die Transformation vom Raumkörper zur Bildfläche überzeugend gelingt. […]
Denkzeichen CAST / Friedrichstadt-Palast Nordseite / Blickrichtung Johannisstraße

Denkzeichen CAST / Friedrichstadt-Palast Nordseite / Blickrichtung Johannisstraße

Lageplan Denkzeichen CAST / Friedrichstadt-Palast / Friedrichstrasse

Lageplan Denkzeichen CAST / Friedrichstadt-Palast / Friedrichstrasse

Denkzeichen CAST (schematische Darstellung)

Denkzeichen CAST (schematische Darstellung)