modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Bauliche ErgÀnzung Heilig-Geist-Kirche Pinneberg und Eingliederung einer christlichen Symbolik

ein 2. Preis

Preisgeld: 1.166 EUR

D:4 Architektur

Architektur

ErlÀuterungstext

Der neu gestaltete Vorplatz und die Kirche mit ihrem wieder sichtbaren Eingang bilden ein Ensemble, das sich zur Umgebung öffnet und zu den unterschiedlichen AktivitĂ€ten und Angeboten der Gemeinde einlĂ€dt. Das Kreuz an der Nordfassade und der spĂ€ter hinzukommende Glockenturm sind die deutlichen Wegzeichen und Erkennungssymbole des Gemeindezentrums. Der Vorplatz wird zur Ulmenallee geöffnet, damit wieder eine Sichtbeziehung zur Kirche entsteht und die Verbindung zwischen Kirche und Gemeindezentrum ĂŒber den Außenbereich nutz- und erlebbar wird. Neben seiner Funktion als Ort der Begegnung kann der Platz auch fĂŒr Gemeindefeste und GesprĂ€che nach dem Gottesdienst genutzt werden. Die Umfassung des Hofes nimmt die Proportion der ehemaligen Wand auf, wird aber zu einer durchlĂ€ssigen Begrenzung des Gemeindebereichs. GlĂ€nzende Metallstelen reflektieren das Tageslicht und den Himmel. Das Licht- und Schattenspiel bildet die Tages- und Jahreszeiten ab und wird zu einer zusĂ€tzlichen Gestaltungs- und Erfahrungsebene im Außenbereich. Kirche, Gemeindehaus, Pastorat und Hof bilden zusammen das Gemeindezentrum. Die Elemente der Bodengestaltung nehmen die vorhandene Architektur auf und machen den Kircheneingang wird als integrales und feingliedriges Element der Gesamtanlage wieder sichtbar
Im Gestaltungskonzept des neuen Vorplatzes werden zwei Grundmotive miteinander verschrĂ€nkt: der ortstypische rote Klinker des Gemeindezentrums und ein hellgraues Mauerwerk, das fĂŒr den Turm und die Pflasterung der öffentlich nutzbaren Hofbereiche verwendet wird. FĂŒr die Westfassade und im Bereich der Schallöffnungen des Glocken-turms wird kupferfarbiges Streckmetall eingesetzt.
Mit seinem hellen Mauerwerk nimmt der Turm Bezug auf den Vorplatz und verbindet sich mit diesem zu einer neuen Einheit, die die ErgĂ€nzungen des Bestandes klar kennzeich-net. Die klare Form des Glockenturms orientiert sich an der orthogonalen Struktur des Vorplatzes und den funktionalen Vorgaben fĂŒr die Unterbringung der Glocken.
Die vier Glocken hĂ€ngen ĂŒbereinander. Die Schallöffnungen gliedern sich auf jeder Seite in vier FlĂ€chen, die leicht versetzt zueinander sind. Dadurch entsteht durch verschiedene LichtverhĂ€ltnisse und Brechungen ein sich immer wieder wandelndes Kreuz.
Im akustisch wirksamen Bereich wird das kupferfarbene Streckmetall auf einer Holzkonstruktion aufgebracht, die entsprechend den Vorgaben fĂŒr das Klangbild der Glocken justiert werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Versuch dem Vorplatz eine baulich klare Fassung zu geben ist positiv zu werten, jedoch wird die in den Freianlagen vorgeschlagene Materialvielfalt als nicht angemessen und störend empfunden.

Mit der Stellung von Turm und Mauer auf dem GrundstĂŒck und deren Lage zur Kirche wird dem Ansatz von Otto Andersen gefolgt. Die Proportion des Turms ist gut gewĂ€hlt. Gleichwohl erscheint die gewĂ€hlte Lösung zu zurĂŒckhaltend, um als zeitgemĂ€ĂŸe Interpretation im stĂ€dtischen Kontext Bestand zu haben.

Die gewĂ€hlte rĂ€umliche Fassung, mit der sich verdichtenden Wand, ĂŒberzeugt nicht, da sich Lage der Wand und die vorgeschlagene WegefĂŒhrung nicht decken. Die Wand steht frei im GrundstĂŒck und wirkt in ihrer Positionierung beliebig.

FĂŒr die Westfassade wird formal mit dem gewĂ€hlten Material und dem Licht- und Farbkonzept an Turm und Kirche eine interessante, metaphorische Verklammerung vorgeschlagen. Die vorgeschlagene MaterialitĂ€t und Konstruktion wird jedoch als nicht angemessen fĂŒr einen Kirchenbau eingeschĂ€tzt, ggf. ist die Konstruktion hinsichtlich SchallbelĂ€stigung zu prĂŒfen.

Die GestaltungsqualitÀt der Freianlage fÀllt im Zusammenhang mit der Gesamtkonzeption sehr ab.