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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau BiologieCampus Gebäude 15.21 im Forschungszentrum

Perspektive

Perspektive

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 23.000 EUR

Rohdecan Architekten GmbH

Architektur

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

INNIUS GTD GmbH

TGA-Fachplanung

IPN Laborprojekt GmbH

TGA-Fachplanung

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt das Preisgericht durch die klare städtebaulich-räumliche Setzung eines linearen Baukörpers entlang der Straße W17 sowie einem angemessenen eleganten Außenauftritt. Durch die Positionierung des Baukörpers wird ein gut proportionierter grüner Platz entwickelt, der sich sinnfällig, respektvoll gegenüber dem Bestand und mit gut nutzbaren Räumen mit dem parkartigen Innenhof des Bestandsgebäudes verbindet. Die Lage erlaubt zudem, dass die wesentlichen Bestandsleitungen nicht tangiert und nicht überbaut werden. Folgerichtig wird der Haupteingang an der Nahtstelle zwischen den beiden Freiräumen positioniert und führt in ein angemessen proportioniertes Atrium mit angelagerten öffentlichen/halböffentlichen Nutzungen. Positiv wirkt hier der Luftraum über dem Eingangsfoyer, der die Kommunikation geschossübergreifend fördert und spannungsreiche Ausblicke zum innenliegenden Park inszeniert. Hierbei könnte die nutzbare Fläche um den Luftraum noch stärker und identitätsstiftender ausgebildet werden. Die Arbeitswelten sind in einem Dreibund mit L-förmig angeordneten Bürobereichen nach Norden und Westen sowie Laborbereichen nach Osten und Süden klar und flexibel organisiert. Die dienenden Zonen sind als Dunkelräume in angemessen breiter Spur im Zentrum des Gebäudes angeordnet. Zielführend wäre eine Stützenkonstruktion, um diese Innenzone langfristig für alternative Belegungsszenarien in der gesamten Breite des Geschosses flexibel nutzbar zu halten. Mangelhaft beurteilt das Preisgericht die vorgesehene Teilung der Autoklaven, die nicht nutzungsgerecht ist; ebenso sind die angebotenen Schächte nicht ausreichend dimensioniert und die Technikzentrale ist nicht ausreichend hoch. Das Preisgericht begrüßt die eigenständige und der Aufgabe angemessene Gestalt, die das Potential für einen qualitätsvollen, unaufgeregten Gesamtauftritt des Gebäudes hat. Auffällig ist die unterschiedliche Behandlung der Festeröffnungen. Im Labor sind sie mit geschlossener Brüstung ausgebildet um die notwendigen technischen Versorgungen unterzubringen. Im Büro werden bodentiefe Verglasungen angeboten, die französischen Fenstern gleich den freien Blick in die Landschaft fördern, aus energetischer Sicht wegen der Wärmeeinleitung aber kritisch gesehen werden müssen. Nicht schlüssig ist das wenig systematisch, unregelmäßig angeordnete Stützraster, das in seiner dargestellten Ausprägung die Flexibilität und Umnutzungsmöglichkeit einschränkt. Die Fassade wird durch wohlproportionierte Brüstungsbänder aus schwarzen Glaspaneelen gegliedert, die teilweise als Träger für Photovoltaikelemente dienen. Im Zusammenspiel mit großformatigen Verglasungen und gut gesetzten Öffnungsflügeln tragen sie zum angenehmen den Campus bereichernden Erscheinungsbild des Gebäudevolumens bei. Nicht zu überzeugen vermag der additiv wirkende Verbindungsgang zum Bestandsgebäude der zudem die Umfahrt der Feuerwehrfahrzeuge behindert. Insgesamt stellt die Arbeit einen hervorragenden Beitrag zu der gestellten Aufgabe dar und vermag im Außenauftritt wie in der inneren Organisation vollends zu überzeugen. Die unaufdringliche und zugleich selbstbewusste Präsenz des Baukörpers etabliert subtil einen Maßstab im Campus Jülich, integriert sich respektvoll in den Bestand, schafft differenzierte Räume und integriert mit dem singulären Baukörper die drei Institute zu einem souveränen Gesamtauftritt.
Lageplan

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