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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau BiologieCampus Gebäude 15.21 im Forschungszentrum

2. Preis

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

ZWP Ingenieur-AG

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Forschungsquartier mit grüner Mitte
Mit dem Neubau des Gebäudes 15.21 wird das Areal des bestehenden BiologieCampus im südlichen Bereich baulich gefasst, wodurch ein klar ablesbares Forschungsquartier mit einem grünen Innenhof und einer hohen Standort- und Aufenthaltsqualität entsteht.
Die Bebauung fügt sich maßstäblich in die unterschiedlichen Körnungen der vorhandenen Baustrukturen ein und nimmt die am Standort präsente Ausrichtung (Nordwest- Südost) der Bebauungszeilen auf. Der grüne Innenhof wird in seiner Gestaltung als Institutsgarten vorgeschlagen der das Arbeiten und Kommunizieren im Freien fördert.

Eingang / Adresse / einladende Geste
Dem Masterplan und den Zugängen der anliegenden Bestandsbauten entsprechend erfolgt die Erschließung des Neubaus von der Stichstraße her. An der Ecke West-Ring mit deutlicher Ausrichtung in die Stichstraße hat der Neubau einen zurückhaltend selbstbewussten Auftritt und zeigt mit seiner einladenden Geste die neue Adresse des BiologieCampus. Der Zugangsbereich wird durch glatte Sichtbetonoberflächen vorsichtig aus dem Fassadenbild herausgehoben. Der Materialwechsel weist auf den Eingang hin und begleitet in das Gebäude. Besucher werden über den vorgelagerten Empfangshof in das transparente Foyer geleitet. Das Foyer bietet Aufenthalts- und Ausstellungsbereiche, sowie Ein- und Ausbliche in den grünen Innenhof.

Zentrale Erschließung als Vermittler zwischen Haupteingang und grüner Mitte/
Neubau und Bestand
Die zentral liegende Erschließung mit dem transparenten Foyer und den repräsentativen Ausstellungs- und Seminarbereichen wird zum Vermittler zwischen Haupteingang und der grünen Mitte des Forschungsquartiers. Auf einfache Weise werden mit der linearen Anordnung der Haupterschließung sowohl die innere Gebäudestruktur, als auch die Bestandsbauten miteinander vernetzt. Die Orientierung im Gebäude ist einfach und die Bestandbebauung wird selbstverständlich in das Erschließungskonzept mit eingebunden.
Der Weg durch das Gebäude wird hierbei von unterschiedlichsten Ein- und Ausblicken, Ausstellungs-, Informations- und Aufenthaltsbereichen begleitet. Der bauliche Anschluss an das Bestandsgebäude wird im 1. und 2. Obergeschoss mittels eines Verbindungsstegs vorgeschlagen. Zur Gewährleistung des Zugangs und der Zufahrt zum Innenhof ist die erdgeschossige Anbindung nur überdeckt. Die klare Erschließungs-struktur des Neubaus stellt ein hohes Maß an innerer Flexibilität zur Verfügung und bietet neben dem repräsentativen Haupteingang mehrere Nebenzugangsmöglichkeiten mit mehreren Lieferzugängen.

Freiraumkonzept
Das Gebäude des Forschungszentrums umschliesst zwei Höfe. Diese werden dem bestehenden Grünraum gegenübergestellt. Zuwegung und die zwei Höfe werden als hochwertige Natursteinfläche aus dunklen, grossformatigen Platten ausgebildet. Im Bereich der beiden Höfe wird dieser Grund durch ein Streifenmuster aus hellen Natursteinplatten und Grünstreifen belebt. Die hellen Streifen falten sich in die Höhe und bilden so Bänke aus. Holzauflagen sorgen für Sitzkomfort. Magnolien setzen zudem farbige Akzente. So entstehen schlichte, zeitlose Aufenthaltsflächen, die den Mitarbeitern geschützte Aussenräume bieten. Die bestehende Grünfläche wird in ihrem Erscheinungsbild erhalten. Lediglich der Anteil der Wege und befestigten Flächen wird reduziert und die Wasserfläche wird um ein Holzdeck ergänzt. Der Charakter des Gartens wird hervorgehoben. Durch eingelassene Rasengitter, bzw Schotterrasen wird in diesem Bereich auch weiterhin eine Feuerwehrumfahrt und Anlieferung ermöglicht. 50 Fahrradparker werden im Bereich der Haupteingänge vorgesehen. Optional können im Westen und Norden des Forschungs-zentrum Besucherparkplätze angelegt werden. Diese werden Rasengittersteine angelegt, um den grünen Eindruck der Umgebung zu betonen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Preisgericht würdigt den Entwurf für seine städtebauliche Setzung - der Baukörper besetzt die südliche Ecke des Quartiers, nimmt das orthogonale System der umgebenden Bebauung auf und leitet durch den Unterschnitt im Erdgeschoss und die in den Innenhof leitenden Wandscheiben zugleich in das Innere vom BiologieCampus. So wird die Schließung der „Blockecke“ positiv aufgelockert und werden die Besucher und Nutzer sinnfällig zum Eingang geleitet. Typologisch-funktional handelt es sich eigentlich um zwei Baukörper, die über zwei schmale Spangen mit einander verbunden werden. Der dadurch entstehende Innenhof hat gute Dimensionen und lässt eine sinnvolle und intensive Begrünung zu. [...] Die Verbindung der Baukörper in den Obergeschossen ist [...] nachvollziehbar gelöst. [...] Die Fassadengestaltung mit ihrer klaren, horizontalen Gliederung und außenliegendem Sonnenschutz überzeugt in wesentlichen Belangen. Die Materialien Beton und Glas ermöglichen eine dauerhafte Nutzung und bilden Bezüge zu den umliegenden Gebäuden. [...] Die Laborstruktur und die Anordnung der Institute im Gebäude sind sehr gut gelöst. Positiv ist die Anbindung an den Altbau über zwei Geschosse. [...] Brandschutztechnisch ist das Gebäude unkritisch, die Flächen und Anfahrmöglichkeiten für die Feuerwehr sind gegeben. [...] Insgesamt bildet der Entwurf einen hervorragenden Beitrag zum Wettbewerb, der sich insbesondere aufgrund seiner angemessenen Gebäudegestalt, der Funktionalität und der Wirtschaftlichkeit ausgezeichnet darstellt.
Lageplan M_1:500

Lageplan M_1:500