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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Erweiterungsbau der Konrad-Adenauer-Stiftung

Perspektive Straßenseite

Perspektive Straßenseite

3. Preis

Auer Weber

Architektur

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

Bauingenieurwesen

Pro Eleven GmbH

Visualisierung

Homolka Modellbau GmbH

Modellbau

Erläuterungstext

Städtebauliches und architektonisches Konzept

Der gewählte Standort für den Erweiterungsbau der Konrad-Adenauer-Stiftung ist ein städtebaulich wichtiger Baustein für die weitere Entwicklung und Arrondierung entlang der Klingelhöferstraße und zum benachbarten chinesischen Kulturinstitut. Daher kommt der architektonischen Ausbildung des Gebäudes eine maßgebliche Rolle zu. Die Erweiterung nimmt das vorhandene Thema der durch schmale Gassen gegliederten 5- geschossigen Blockrandbebauung der Klingelhöferstraße auf und schließt mit einem transparenten sechs Meter breiten Verbindungsbau an das Bestandsgebäude an. Die straßenseitige Neubaufassade positioniert sich in Materialität und Gliederung klar zum Bestand und schafft somit einen selbstverständlichen Übergang zwischen Alt und Neu.

Erschließung und Raumprogramm

Auf einer oberirdischen Bruttogrundfläche von etwa 4.330 qm sind die fünf Geschossebenen mit Geschoßhöhen entsprechend des Bestands von 3,42 m und einer Raumhöhe in den Büros von 3,00 m als Zweibund mit einer Tiefe von 12,50 m organisiert. Die sehr wirtschaftliche Tragstruktur aus aussteifenden Kernen und konventionellen Flachdeckenkonstruktionen (Rasterweite 5,40 m und 6,75 m) und das Ausbauraster (1,35 m) orientieren sich am Bestandsgebäude. Die Erschließung der Büroflächen des Neubaus erfolgt grundsätzlich über den bestehenden Foyer- und Lobbybereich und die angegliederten Treppenräume im Bestandsbauteil. Der Lobbybereich erweitert sich großzügig in den Neubaubereich und bindet die ruhig gelegenen Terrassenflächen des neuen Innenhofs ein. Alte und neue Flurzonen sind in allen Ebenen miteinander verbunden und bieten im Neubaubereich immer wieder freien Blick auch in den Außenraum. Eine optimale funktionale Verknüpfung und Barrierefreiheit innerhalb und zwischen den Abteilungen ist auch nach einer Neuorganisation der Verwaltung vollumfassend gegeben. Die notwendigen Eingriffe in den Anschlussbereichen des Bestands sind konstruktiv gering und flächeneffizient organisiert. Vormals belichtete Räume des Bestands werden flächenoptimiert zu Dunkelräumen (Behinderten-WC, Kopierzentralen) umgenutzt. Das Raumprogramm wird sehr funktional, wirtschaftlich und vollumfänglich umgesetzt, entfallende Büroräume im Bestand werden im Neubau nachgewiesen. Synergieeffekte in räumlicher Hinsicht und multifunktional nutzbare Bereiche mit hoher Aufenthalts- und Gestaltqualität werden erzielt und ein sehr gutes Verhältnis von Nutzfläche zu Bruttogrundfläche erreicht. Die baurechtlich zulässigen Kenndaten zu GRZ und GFZ werden optimal genutzt.

Energiekonzept

Das Energie- und Raumkonditionierungskonzept ist geprägt von einem pragmatischen und der Nachhaltigkeit Rechnung tragendem Ansatz. Die Aufwendungen für Wartung und Instandhaltungsmaßnahmen sind für alle Bauteile auf ein technisch notwendiges Minimum planerisch reduziert.

Materialien

Es werden schadstoffarme Materialien eingesetzt, die negative Wirkungen auf die Umwelt und den Menschen weitestgehend vermeiden. Neben diesen Eigenschaften wird innerhalb der bauökologischen Konzeption die Verringerung der Emissionen bei der Herstellung durch geeignete Wahl von Materialien, z. B. aus nachwachsenden Rohstoffen, angestrebt. Um einen geringen Erneuerungsaufwand zu erreichen, werden langlebige Materialien und Konstruktionen eingesetzt, zum Beispiel durch Verwenden RAL-zertifizierter Produkte.

Fassadenkonzept

Die vertikal gegliederte, hochwärmegedämmte Strukturfassade aus großformatigen Natursteinplatten besteht aus geschosshohen Fenstern im Wechsel mit schmalen geschlossenen Elementen. Aufgrund der variierenden Fassadentiefe entstehen subtile Licht- und Schattenwirkungen, die der straßenseitigen Fassade einen lebendigen Charakter verleihen. Je nach Blickrichtung des Betrachters verändert sich das Erscheinungsbild im Stadtraum – einerseits lässt das Gebäude mehr Einblicke zu und öffnet sich, andererseits ist die Wirkung geschlossener und urbaner. Die Fenster selbst bieten mit einer Dreifachisolierverglasung eine hocheffiziente Wärmedämmung mit sehr guten Schalldämmwerten und zusammen mit dem vorgelagerten Sonnenschutz aus Aluminiumlamellen einen optimalen sommerlichen Wärmeschutz. Der verdeckte Einbau des Sonnenschutzes verhindert seitliches Schlitzlicht bei abgefahrener Jalousie und ist im aufgefahrenen Zustand kaum sichtbar. Zum ruhigen Innenhof wird die Fassade als geschosshohe hochwärmegedämmte Pfosten- Riegel-Konstruktion mit festverglaster 3-fach-Isolierverglasung ausgeführt. Raumhohe opake Drehflügel mit abschließbarer Öffnungsbegrenzung dienen der manuellen Fensterlüftung.
Perspektive Innenhof

Perspektive Innenhof

Lageplan

Lageplan