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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau des Gemeindehauses mit Pfarramt und Wohnungen der Kath. Kirchengemeinde St. Joseph

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

wolf.sedat architekten PartGmbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser entwickeln einen Baukörper, der die Gebäudestellungen von Kirche und Haus der Kirche aufnimmt. Ein eingeschossiger Teil entwickelt sich parallel zur Kirche, die gut proportionierte Hauptbaukörpermasse, ein dreigeschossiger Solitär, greift die Fluchten des Hauses der Kirche auf.
Durch die Gebäudestellung entstehen Außenräume mit unterschiedlichen Qualitäten. Die vorgeschlagene Parkierung ist angemessen gelöst. Die Denkmaleigenschaft des Schneiderhäuschens wurde dabei aber leider außer Acht gelassen.
Das geplante Gebäude gliedert die drei Nutzungen Gemeindehaus, Pfarramt und Wohnungen, klar voneinander getrennt, in drei Ebenen. Der Abstand zur denkmalgeschützten Kirche erscheint angemessen.
Auf Kirchplatzniveau befindet sich der Eingang zum Pfarramt. Vorraum und Sekretariat bieten freundlichen Empfang. Die Anordnung der Büroräume bringen zwar eine gute Belichtung und Belüftung, die Erschließung der Büroräume über einen langen Flur ist, trotz Einfügung von Oberlichtern, eher anonym und abweisend. Der gestalterisch schwache Wechsel in der Fassadenflucht führt auch im Inneren zu keiner befriedigenden Lösung.
Das Gemeindehaus im 1. Obergeschoss fasst alle Nutzungen / Räume in guter Qualität zusammen. Der separate barrierefreie Zugang ermöglicht die Räume eigenständig zu nutzen. Die Zusammenschaltbarkeit der einzelnen Räume wird positiv bewertet. Die Ausrichtung des Saales nach Norden wird als einschränkende Qualität wahrgenommen, durch den vorgelagerten, großzügig bemessenen Frei- und Grünbereich aber deutlich aufgewertet. Die Anordnung der Gemeinderäume im 1. Obergeschoss verschenkt das Potenzial Kirche und Gemeinderäume auf einer Ebene zu verbinden. Die Toiletten im Erdgeschoss anzuordnen ist zur Nutzung von Kirchenbesuchern gut gelöst, für den Gemeindehausbetrieb aber deutlich nachteilig.
Der separate Zugang zur Pfarrerwohnung im 3. Obergeschoss direkt von außen, wird positiv bewertet. Die mangelhafte Erschließung des Haushälterinnenappartements, nur über das interne Treppenhaus, ist nicht hinnehmbar.
Das Motiv der Lochfassaden wird im Blick auf die denkmalgeschützte Kirche wohltuend wahrgenommen. Materialität und Fassadengestaltung lassen eine hohe Qualität in der Ausarbeitung erkennen. Die kompakte Baumasse und der minimale Eingriff in den Hang
können zu einer wirtschaftlichen Lösung führen.
Trotz verschiedener nachteiliger Einzelaspekte haben die Verfasser eine gut durchformulierte Arbeit geliefert.