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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2006

Städtebauliches Konzept für die Teilfläche G2 für Petrisberg

Perspektive Allmende

Perspektive Allmende

2. Preis

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

JKL PartG mbB Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Prof. Dirk Junker & Lennart Harmeling

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

STRUKTURELLE INTEGRITÄT

Der Entwurf für die Teilfläche G2 schlägt ein dialogisches Konzept für die neue Bebauung vor: Dichte und Adressbildung durch hohe Vernetzung und Grünbezug.
Situiert zwischen dem gewerblich geprägten WIP-Platz, dem Wohngebiet W1 und dem Landschaftsraum mit Blick in die Weinberge, bieten sich dafür eine Vielzahl von Anknüpfungspunkten. Ohne dabei den Gesamtmaßstab aus den Augen zu verlieren, setzt der Bebauungsvorschlag auf eine kleinteilige Wohn- und Arbeitsstruktur, welche in Wechselbeziehung zum Gesamtquartier steht. Strukturelle „Angebote“ wie Grün- und Straßenachsen im Neubau-Bestand werden als übergeordnete Querverbindungen in das neue Quartier hineingeführt und in ein optimiertes Erschließungssystem eingeflochten. Dadurch entstehen auf sinnfällige Weise vier eigenständige Kleinquartiere mit hohem Bindungspotential an ihre Umgebung.
Der Entwurf bedient sich robuster städtischer Elemente wie den Quartiersplätzen als signifikante Adressen, der Grün-Allmende als strukturelle Taktung sowie der räumlichen Kantenbildung an den Quartiersrändern.
Dazu kommt die interessante Topographie des Geländes, welche durch Terrassen und Gebäudestufungen das Konzept der Quertaktung unterstützt.
Der nördliche Anschluss an den WIP-Platz wird durch eine neue Leitkante und arrondierende Gewerbe-Bebauung formuliert.


DICHTE UND IDENTITÄT

Die Unterteilung der Teilfläche in 4 Cluster mit Wohn- und Gewerbenutzung schafft ein hohes Maß an Individualisierung und Nachhaltigkeit der einzelnen Quartiere. Das Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten erfordert wiederum einen differenzierten Umgang mit privater und öffentlicher Erschließung sowie der Orientierung der Nutzungen.
Die Gewerbeeinheiten erhalten ihre prägnante Adresse an den Quartiersplätzen, welche gleichzeitig als öffentlicher Verbindungsraum und Puffer zwischen Wohnen und Arbeiten fungieren. An der Rückseite orientieren sich die Gewerbeeinheiten zu Allmende und Landschaftsraum, wodurch hier auch Wohnen möglich wird. Die flexible Aufteilung der Einheiten (horizontal/vertikal) in Werkhöfe oder Büros mit und ohne Wohnungen und hohem Freiraumbezug gehört zu den Grundbedingungen des Entwurfes. In den beiden nördlichen Quartieren führt der Geländeversprung zu einer interessanten Split-Lösung in der Organisation der Gewerbegrundrisse.
Durch reduzierte quartiersinterne Verbindungsstraßen zwischen den Plätzen kann der Gewerbeverkehr aus den Wohnbereichen herausgehalten werden. Die Wohnparzellen werden über einen privaten Pfeifenstiel erschlossen und orientieren sich zu den umgebenden Freiräumen. Auch die Wohntypen reagieren flexibel auf die wechselnden Ansprüche der Eigentümer: Familien, Singles, Studios oder Wohnprojekte – in den Wohntürmen mit Gärten und Dachterrassen findet jeder ein Zuhause.


FREIRÄUME
Die Freiräume leben von dem sinnlichen Kontrast ihrer unterschiedlicher Oberflächen: Trockenmauern an den Geländeterrassen gegenüber den weißen Putzflächen der Gebäude. Wilde Wiesenflächen in der Allmende neben dem Rasen der Privatgärten. Grand auf Quartiersplätzen und Privaterschließung gegenüber asphaltierten Erschließungsstrassen.
Die Entwässerung des neuen Quartiers erfolgt längs der Allmende über Rasenrigolen und wird im Bereich der Quartiersplätze offen geführt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser setzt sich bewusst von der vorhandenen Struktur der Kasernenspange ab und schafft ein eigenständig artikuliertes neues Wohnquartier.
Die Bebauung entwickelt sich in vier Quartieren vertikal zur Robert-Schumann-Allee und zeigt in ihrer Struktur des Gegenübers von Wohnen und Arbeiten eine große Flexibilität, überschaubare Gliederung und eine sinnvolle Durchmischung. Der am Ende des Wasserbandes neu gestaltete Platz setzt mit der angebotenen Randbebauung einen angemessenen Akzent mit baulichem Abschluss im Übergangsbereich an der ÖPNV-Trasse.
Das Angebot der Wohnungen bis an die Robert-Schumann-Allee heran, ist in der angebotenen Form denkbar.
Quartiersplätze in den Schwerpunkten lassen ein zwangloses nachbarschaftliches Miteinander erwarten. Querende Allmendeflächen mit Entwässerung gliedern die Quartiere auf einfache Weise. Die Quellmulde wird allerdings wenig berücksichtigt.
Die Erschließung ist logisch und überschaubar, benötigt jedoch vier Anbindungen an die Robert-Schumann-Allee.
Sowohl die Wohnungen als auch die Gewerbeeinheiten zeigen eine gute Nutzbarkeit, flexible Aufteilungsmöglichkeit und sind entwicklungsfähig, sogar bis hin zur Austauschbarkeit von Wohnen und Arbeiten.
Die Topographie wird in intelligenter und logischer Weise in den Gesamtentwurf eingearbeitet und schafft gliedernde Kanten.
Die Umsetzbarkeit bei der Realisierung scheint in hohem Maße durch die Grundstückszuschnitte gegeben. Eine Wirtschaftlichkeit ist anhand der Kennwerte zu erwarten.
Insgesamt ist der vorliegende Entwurf eine gute und unprätentiöse Antwort auf die Aufgabenstellung und erfüllt die Forderungen nach Flexibilität, Individualität und Privatheit.
Perspektive Allmende

Perspektive Allmende

Vogelperspektive Cluster

Vogelperspektive Cluster

Vogelperspektive Cluster

Vogelperspektive Cluster

Perspektive Quartiersplatz

Perspektive Quartiersplatz

Perspektive Quartiersplatz

Perspektive Quartiersplatz

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan