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Nichtoffener Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 12/2014

Neubau eines Eingangs- und Ausstellungsgebäudes für das Freilichtmuseum Molfsee – Landesmuseum für Volkskunde

Perspektive

Perspektive

Anerkennung

pape+pape architekten

Architektur

modellwerk weimar | Architekturmodelle, Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau
Der Neubau des Eingangs- und Ausstellungsgebäudes fügt sich zurückhaltend und unaufgeregt in die bestehende Gesamtanlage des Freilichtmuseums Molfsee ein.
Dabei orientiert es sich in seiner gestalterischen Ausformung an der Typologie der Bestandgebäude, ohne diese zu imitieren. Gleichzeitig werden Zitate von Form, Material und Gestalt der bestehenden Baustrukturen in eine moderne Form- und Ausdruckssprache interpretiert.

In seiner Ausrichtung orientiert sich der Baukörper senkrecht zum angrenzenden Drathenhof. Dadurch entsteht eine räumlich klar gefasste Eingangssituation, die das Museums- und Eingangsgebäude betont und der Anlage eine respektvolle Fassung verleiht. Der 2-geschossige Neubau definiert dabei die spürbare „Schwelle“ zwischen dem neu angelegten Parkplatz und dem Freilichtgelände.

Typologie
Mit seinem einschiffigen gewalmten Satteldach baut der Neubau ebenso wie mit seinem diagonal verstrebten Holztragwerk einen zurückhaltenden Bezug zur umgebenden Bebauung auf.
Dabei artikuliert sich das modern und skulptural anmutende Eingangsgebäude nach außen mit einer glatten metallischen Haut, die bis auf seine rautenförmige Plattenstruktur auf jegliche Ornamentik verzichtet.
Eine tief in die Kubatur geschnittene Vertiefung bildet den weithin sichtbaren überdachten Haupteingang.

Erschließung und Anlieferung
Über den Haupteingang gelangt der Besucher in das großzügig angelegte Foyer in dem der Besucher entscheidet, ob er die Ausstellung besucht oder direkt in die Freilichtausstellung übergeht.
Die Anlieferung erfolgt über die nordwestliche Stirnseite des Neubaus. Ein Lastenaufzug verbindet die drei Ebenen und wird zum Einbringen der Exponate eingesetzt. Hier befindet sich auch das 2. Treppenhaus, welches auch den Rundgang innerhalb der Ausstellungsfläche ermöglicht.

Ort zum Erleben und Entdecken
Ein zentraler, in die Gebäudefigur eingestellter Holzkörper gliedert die Erdgeschossebene in ihre verschiedenen Funktionen (Garderobe, Tagung, Shop) und bildet neben seiner Kassenfunktion auch die horizontale und vertikale Erschließungsstruktur der Ausstellungsflächen.
Gleichzeitig beinhaltet der freistehende Holzkörper auch die spannungsvoll einbeschriebenen Schaumagazine, die ähnlich einer „Schatzkammer“ in Form von beleuchteten Vitrinen und freistehenden Sockeln den Auftakt und die Hinführung zur Ausstellung bilden. Dabei obliegt es dem Betreiber, den Schaukörper nur für Ausstellungsbesucher oder aber öffentlich freizugeben.
Ein über die gesamte Gebäudelänge eingeschnittenes Lichtband ermöglicht den gelenkten Tageslichteinfall sowie die ausreichende natürliche Belichtung der Ausstellungsräume. Nach Erfordernis kann dieser auch komplett oder in Teilbereichen verdunkelt werden.

Freiraum
Der neugestaltete Parkplatz wird parallel zur Gebäudeausrichtung im Südwesten des Neubaus angeordnet. Die Busparkplätze befinden sich unabhängig von den PKW-Stellplätzen an der nordwestlichen Stirnseite des Eingangsgebäudes.
Der Grünraum des Ausstellungsgeländes wird bis an die Parkplatzkante herangeführt und bindet so das neue Eingangsgebäude in den Gesamtkontext des Freilichtmuseums ein. Eine großformatig gepflasterte Zugangsfläche setzt die Breite des neuen Haupteingangs fort.
In dem dem Freilichtmuseum zugeordneten Freibereich trifft der Museumsbesucher auf eine große offene Hoffläche, auf der Ausstellungs- und Aktionsflächen sowie ein kleiner bäuerlicher Gewürz- und Heilpflanzengarten angeordnet sind. Eine linear angeordnete Pergola bildet den Abschluss zur benachbarten Gastronomie und lädt zum Verweilen ein. In Verlängerung der Haupteingangsachse wird eine Schau-Pferdeschwemme als neue Attraktion in die Hoffläche integriert. Über einen kleinen Fußweg erhält der Besucher direkten Anschluss an das Ausstellungsgelände.
Der eigentliche Rundweg beginnt am ehemaligen Bauhof. Dieser wird als Ausstellungsgebäude für landwirtschaftliches Großgerät umgenutzt.
Die Museumsbahn erhält ihren neuen Haltepunkt auf der gepflasterten Hoffläche des Eingangsgebäudes.

Materialität
Für die Gestaltung des Neubaus werden klare Materialien vorgeschlagen, die sich schlicht und selbstbewusst in den Gesamtkontext einfügen und den Neubaukörper in seiner einfachen kubischen Bauform herausarbeiten. Als durchgängige Fassadenhaut wird eine rautenförmige Metallverkleidung aus Kupferblech vorgeschlagen, die eine Brücke zur benachbarten Fachwerkbebauung schlägt und gleichzeitig einen wenig pflegeintensiven Baustoff darstellt. Im Erdgeschoss kommen große hochwertige Glasflächen zum Einsatz („Fenster zum Hof“), die den uneingeschränkten Blick aus dem Foyer ins Freie ermöglichen. Perforierte Fassadenteile schaffen introvertierte belichtete Räume (z.B. Shop und Tagungsbereich), ohne die Fassadenhaut aufzubrechen.
Im Inneren kontrastieren warme Holzflächen mit schlichten weißen Oberflächen und lassen ein modernes attraktives Interieur, geprägt durch die diagonalen Fachwerkverbände entstehen.
Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Lageplan M_1:500

Lageplan M_1:500

Innenraum

Innenraum

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Lageplan M_1:200

Lageplan M_1:200

Lageplan

Lageplan

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Perspektive Pergola

Perspektive Pergola

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Ansicht/Schnitte

Ansicht/Schnitte

Ansicht

Ansicht

Ansicht

Ansicht