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Mehrfachbeauftragung | 03/2014

Planungsanfrage Kübelweg 17, Neustadt

Vogelperspektive

Vogelperspektive

1. Preis

BIERBAUM. AICHELE. landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Erläuterungen
Durch die Erweiterung der Gartenanlagen wird in Ergänzung zu den vorhandenen, eher introvertiert gestalteten Freiräumen ein Landschaftsgarten entwickelt, der das Prinzip der Terrassierung aus dem vorhandenen Garten übernimmt und weiter entwickelt. In seiner Ausgestaltung in Form von neuen Gartenszenarien, wendet sich der neue Garten allerdings mehr der angrenzenden Kulturlandschaft zu.
Blickbeziehungen in die Landschaft mit wechselnden Perspektiven aus unterschiedlichen Aufenthalts-bereichen heraus zu schaffen, ist eines der Prinzipien unserer Planung.
Im Zusammenspiel von vorhandener und neuer Gartenanlage werden dazu Raumfolgen geschaffen, die je nach Jahreszeit, Witterung oder eigener Stimmungslage vielfältige Anreize bieten und Akzente setzen.
Die Anlage gliedert sich in Nord- Süd- Richtung in vier Abschnitte, die neben ihrer jeweils eigenen gestalterischen Ausprägung, die vorhandenen topographischen Verhältnisse in Bezug auf eine barrierefreie Erschließung berücksichtigen.
Diese sind:
- eine baumbestandene, geneigte Wiese
- eine sogenannte „Limonaie“ mit einer vorgelagerten Terrasse
- eine terrassierte und mäandrierende Wegeführung
- eine ebene, untere Terrasse mit dem vorhandenen Gartenhaus

Die besonderen Herausforderungen in der Höhenabwicklung, die barrierefreie Anbindung an vorhandene Wegestrukturen und die begünstigenden klimatischen Verhältnisse am Haardtrand führten zu der Idee, eine „Limonaie“ in die Planung zu integrieren. Ein Gewächshaus für die Anzucht und Überwinterung von Südfrüchten und sonstigen, nicht winterharten Kübelpflanzen, das durch seine Konstruktion an strategisch und gestalterisch günstiger Position liegt, die Überwindung von ca. 4 Höhenmetern in einem Höhensprung möglich macht. Damit wird die verbleibende Distanz zum tiefer liegenden Gartenbereich mit relativ geringem Gefälle überwunden und auch zu der unteren Terrasse barrierefrei erschlossen.

Hierbei ermöglicht ein in die „Limonaie“ integrierter, offen gestalteter Aufzug nicht nur den Transport von großen Kübelpflanzen, sondern auch zu einem wesentlichen Teil die barrierefreie Erschließung des Höhenversprungs.

Die „Limonaie“ ist in der Gesamtschau ein besonderes Glied in der Kette gartenarchitektonischer Bausteine. Gestaltung und nützliche Funktion verbinden sich in ihr in besonderer Weise. Sie ist ebenso ein bauliches und baukulturelles Kleinod, das als Zeichen einer klimatischen Lagegunst vergleichsweise nur in mediterranen Gefilden (zum Beispiel am Gardasee) zu finden ist.

Die oberhalb der „Limonaie“ gelegene Wiese kann wahlweise mit Mandel- und/ oder Obstbäumen gestaltet werden. Von der der „Limonaie“ vorgelagerten Terrasse, die im Sommer mit Kübelpflanzen geschmückt ist, führt ein mäandrierender Weg hinunter zum Gartenhaus. Dazwischen befindet sich ein Lavendelfeld, das in seiner linearen Anlage eine provenceialische Anmutung vermittelt. Der Wegeverlauf ist weiter, bis auf die große untere Terrasse geführt, die nun auf dem angehobenen Niveau der zum Tal hin abschließenden Stützmauer liegt.

Den Weg von der oberen bis zur unteren Terrasse begleitet ein kleiner Wasserlauf. Auf der unteren Terrasse ist ein kleines Wasserspiel geplant. Ein Wandbrunnen belebt die Terrasse vor der „Limonaie“.

Das vorhandene Gartenhaus ist überstellt von einem markanten Solitärbaum (Pinie oder Steineiche) und wird von einer berankten Pegolenstruktur baulich gefasst.

Die Bepflanzung orientiert sich an den Bedingungen der klimatisch bevorzugten Lage am Haardtrand mit einer standortgerechten Gehölzauswahl und einigen „eingestreuten“ landschaftstypischen „Exoten“.
Blühende Staudenpflanzungen, vorwiegend sonnenliebende „Präriestauden“, Rosen und Gräser bilden die dauerhaften, ganzjährigen Begleiter.

Raumbildende und markante Solitärbäume können erhalten werden.
Die Beleuchtung ist dezent und unauffällig entlang der Wege und in die baulichen Anlagen integriert. Sie soll nicht nur funktionale Zwecke erfüllen sondern die Anlage in den Abendstunden stimmungsvoll akzentuieren.

Die zu erwartenden Baukosten lassen sich aufgrund fehlender Grundlagen, was Bodenunter-suchungen und statische Nachweise angeht, nur in groben Rahmen schätzen und sind auch abhängig von den im weiteren Verfahren festzulegenden Standards in der Ausstattung.

Die Kosten für die Errichtung einer „Limonaie“ sind, einschließlich der Aufzugsanlage, gesondert dar-gestellt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass, abgesehen von den gestalterischen Aspekten bei einem Verzicht auf diesen Baukörper, die Höhenüberwindung durch weitere Rampen und Stütz-mauern eine ähnliche Herstellungssumme erforderlich sein wird.
Entwurf

Entwurf

Schnitt Nord-Süd

Schnitt Nord-Süd

Wettbewerbsblatt

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