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Verhandlungsverfahren mit integriertem, nichtoffenem Realisierungswettbewerb | 12/2014

Neubau der Kita + im Bürgerpark Lahr

Engere Wahl

walter huber architekten gmbh

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Eine gut proportionierte Setzung von U-förmigen Wandscheiben mit aufgelegten Dächern und Baukörpern verknüpft städtebaulichen Raum und Bauwerk auf selbstverständliche Weise und bietet eine angenehme, wenn auch vielleicht eine etwas zu unprätentiöse, städtebauliche Komposition an. Der Museumsbereich weist auf den Bereich der Via Ceramica und wird dem Anspruch des öffentlichen Raums und der öffentlichen Adressbildung gerecht. Allerdings ist die Nähe des Streifenhauses problematisch, da der Eingang des Streifenhauses zur Via Ceramica weisen würde und der umschlossene Hof desselben dem Neubau den Rücken zukehren würde. Auch wirkt die Formulierung des Eingangs mit einem abstrahierten Portikus aufgesetzt und angestrengt. Der Kitabereich dagegen ist in der Zuordnung von Erschließung, Außenraum und Innenraum gut gelöst. Die Wandscheiben umfassen einen gut proportionierten Hof, der nach Süden orientiert, gute Aufenthaltsqualität für die Kinder anbietet. Im Inneren sind die Grundrisse sinnvoll und robust entwickelt. Alle funktionalen Zuordnungen entsprechen den Anforderungen. Lediglich das Untergeschoss wird wegen des archäologischen „Risikos“ und den baukonstruktiven Aufwendungen negativ bewertet. Die Fügung des Entwurfs ist geometrisch gut geordnet und lässt eine einfache Konstruktion und einfache baukonstruktive Lösungen erwarten. Die Wirtschaftlichkeit wird durch die konstruktive Einfachheit positiv beeinflusst. Das vorgeschlagene Konzept zur Technischen Gebäudeausrüstung erscheint plausibel und setzt auf praxisnahe und nachhaltige Lösungen. Allerdings fällt auf, dass der Entwurf insgesamt etwas zu groß geraten scheint. Eine Überschreitung der Programmflächen erzeugt entsprechend hohe Werte in der absoluten Gesamtfläche und Volumen bei durchschnittlichen Verhältniswerten von Fläche zu Volumen. Daher kann nur von einer grundsätzlichen, entwurfsbedingten Wirtschaftlichkeit in Investition und Betrieb gesprochen werden. Die architektonische Gestaltung ist in sich stimmig und gut proportioniert. Allerdings diskutiert das Preisgericht die Angemessenheit des architektonischen Ausdrucks im Bezug zur Bedeutung des Ortes. Der Genius Loci wichtigen römischen Kulturguts und der öffentliche Anspruch einer hochfrequentierten Landesgartenschau verlangen nach mehr Kraft und Wirkung, als die selbstgewählte Bescheidenheit des Entwurfs ausstrahlen würde. Insgesamt gefällt der Entwurf durch seine zurückhaltenden und robusten Vorschläge, kann aber der Bedeutung des unverwechselbaren Ortes und der Öffentlichkeit einer Landesgartenschau möglicherweise nicht entsprechen.