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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2014

Neubau Martin-Luther-Haus an der Ev. Kirche Haßlinghausen

Ansicht Kirchplatz

Ansicht Kirchplatz

1. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

Kemper Steiner & Partner Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Wettbewerb Martin-Luther-Haus an der ev. Kirche Haßlinghausen

Konzeption

Das neue Gemeindehaus bildet zusammen mit der dominanten Martin Luther Kirche sowie dem ehem. Pfarrhaus ein Gebäudeensemble auf dem Grundstück der ev. Kirchengemeinde Haßlinghausen und fasst den neu entstehenden großzügigen Kirchplatz. Der Kirchplatz stellt die freiräumliche Mitte der Gemeinde dar und öffnet sich zugleich einladend als Treffpunkt innerhalb der städtebaulichen Umgebung. Die Gebäudegliederung und Fassadengestaltung ermöglicht eine Ablesbarkeit der Nutzungen und gibt der ganzen Gemeinde ein transparentes und offenes Gesicht. Das Gemeindehaus bietet zahlreiche Möglichkeiten der städtebaulichen Interaktion mit der Umgebung.

Gebäude

Der Neubau zeigt sich in einer zeitgenössischen, kubistischen Bauweise und einer intuitiven Grundrissorganisation. Das Foyer als Verbindung zwischen Gemeindeplatz- und Saal erschließt sämtliche Räume. Der Gemeindesaal lässt sich durch eine mobile Trennwand unterteilen und sogar um den daneben angeordneten Gruppenraum zusätzlich erweitern. Direkt angebunden an den Saal und das Foyer bietet das Gemeindecafé die Möglichkeit eines kulinarischen Angebotes sowohl bei Veranstaltungen im Gemeindesaal als auch autark im Foyer oder zum Außenraum.
Durch eine freigestellte einläufige Treppe sowie einen Aufzug wird der Jugendbereich im nördlich gelegenen Obergeschoss erschlossen. Zentrum des Jugendbereiches ist das Jugendcafé mit akzentuierter visueller Beziehung zum Kirchplatz und zur Kirche. Eine mobile Trennwand zum Gruppenraum ermöglicht die Öffnung der einzelnen Räume zu einem offenen Jugendbereich. An den Gruppenraum schließt sich das Instrumentenlager der Tensing Gruppe an. Der zentral an den Zugang angegliederte Lagerraum bietet Stauraum für Stühle und Tische sowie Materialien der Jugendgruppen.

Materialien, Ökologie und Nachhaltigkeit

Der Kirchplatz erhält einen Belag aus Betonwerksteinen mit Natursteinvorsatz in einem warmen hellgrauen Farbton, verlegt im wilden Verband mit wechselnden Bandbreiten.
Dieser Belag setzt sich im Foyer fort. Die Oberböden im Gemeindesaal, Gruppenraum und Jugendräumen erhalten ein helles, massives Eichenparkett.
Der Baukörper des Gemeindesaals als Herzstück des Gemeindehauses erhält eine Fassadenbekleidung aus geschliffenem Ruhrsandstein, in der Farbgebung analog zur Kirche. Alle übrigen Außenflächen des Gemeindehauses erhalten einen weißen mineralischen Feinputz. Die Pfosten-Riegel-Fassade im EG sowie alle übrigen Fenster erhalten den Farbton RAL 7016 Anthrazitgrau
Das Gemeindehaus ist als mineralisch hochgedämmtes Bauwerk konzipiert. Alle Räume werden natürlich belichtet und belüftet, die Holz-Aluminiumfenster erhalten eine hochdämmende 3-Scheibenverglasung. Perspektivisch ist ein BHKW als neue gemeinsame Heizzentrale für alle drei Bauten geplant. Generell werden langlebige und nachhaltige Materialien eingesetzt.

Freianlagen

Der neue Kirchplatz mit seinen Anbindungen an die Kirche und den öffentlichen Raum bildet eine große zusammenhängende Freifläche. Südlich geht die Fläche in die Gemeinde-Fest-Wiese über. Der vorhandene, prägende Baumbestand wird durch Neupflanzungen im südlichen Bereich ergänzt. Über den verbreiterten Kirchweg gelangen die Besucher des Gottesdienstes angemessen zum Kirchplatz und zum Gemeindehaus.
Auf dem südlichen Grundstücksteil wird ein Parkplatz unter Bäumen angeboten, so dass der Kirchplatz frei von PKW-Verkehr bleiben kann und der Kirchenvorplatz entlastet wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Positionierung des Baukörpers wird als richtig und städtebaulich sinnvoll erkannt. Das Gemeindegrundstück wird aufgewertet und es entsteht ein zentraler Platz mit großzügigen gut nutzbaren Freiflächen. Der Baukörper ist als markanter Blickfang erkennbar. Die transparente Fassade ermöglicht großzügige Ein- und Ausblicke, der Baukörper öffnet sich zur Umgebung. Darin findet sich das Selbstverständnis der Gemeinde als einladend und nach außen wirkend wieder.
Es wird erkannt, dass die Materialität und Farbgebung einer besonderen Qualität in Planung und Ausführung bedarf.
Die einzelnen Funktionsbereiche sind gut und effektiv angeordnet. Die Flexibilität der Räumlichkeiten ermöglicht vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Das großzügige Foyer wirkt einladend. Der zweite Zugang als Rettungsweg für den Jugendbereich fehlt. Der Wandaufbau und Materialität erscheinen noch nicht abschließend bedacht und schlüssig. Die Aufteilung der Stellplätze in drei separat anzufahrende Bereiche überzeugt nicht.
Die Arbeit präsentiert einen sehr guten Lösungsansatz, welcher der Gemeinde ein gut nutzbares räumliches Potenzial für die unterschiedlichen Arten von kleinteiligen Nutzungen sowie großflächigen Veranstaltungen bietet.
Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Busbahnhof

Ansicht Busbahnhof

Lageplan

Lageplan

Grundriss-EG und Grundriss OG

Grundriss-EG und Grundriss OG

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt