modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

offener zweiphasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb | 07/2006

Schunterterrassen in Braunschweig-Querum

übersicht

übersicht

2. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

springmeier architekten gbr

Architektur

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Idee

Das Areal der geplanten Schunterterrassen vereint die Qualitäten einer stadtnahen Lage mit denen des Wohnens im Grünen. Es ist aufgrund des hohen Freizeitwertes und der kurzen Anbindung an Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und städtische Infrastruktur für Familien ebenso geeignet wie für ältere Menschen.
Ziel der Konzeption ist es daher, sowohl eine Durchmischung der Wohnformen als auch die Bildung identitätsstiftender Einheiten überschaubarer Dimension, die Schaffung einer einheitlichen Vielfalt für zeitgemäßes Wohnen zu realisieren.

Städtebau

Bestimmendes Element für das Gelände ist die Schaffung verschiedener modern interpretierter Angersituationen, abgeleitet aus einer dörflichen Struktur.
Diese quartiersprägenden Anger sind extensive öffentliche Freiflächen. Sie formen die jeweiligen Adressen durch individuelle Themen: ein städtischer Wasserplatz, eine Obstwiese, ein Spiel- und Freizeitfeld, ein lichter Baumhain und die wiederkehrende Integration eines dezentralen Regenwassermanagements haben einen hohen Wiedererkennungswert. Anfallendes Oberflächenwasser wird sichtbar inszeniert, in die Anger geleitet und als Spiegelbecken, Feuchtmulde oder Wasserrinne attraktivitätssteigerndes Element der öffentlichen Treffpunkte.
Die hohe Identität der Anger ist geeignet, vielfältige Wohn-, Gebäude- und Nutzungsformen zusammenzubinden und den verschiedensten Ansprüchen zu genügen.

Anger und Nutzung

Die Anger sind entsprechend ihren Themen unterschiedlich genutzt und frequentiert. Dementsprechend differenziert sich auch die Bebauung unter Berücksichtigung der folgenden Bedingungen:
- Größtmögliche Orientierung der Wohneinheiten und ihrer Freiflächen nach Süden, auch unter ökologischen Gesichtspunkten. Durchmischung der Haustypen, auch im Sinne einer abschnittweisen Realisierung.
- Sensitive Behandlung der Übergänge zu Angern und bunte Wiesensäume und locker eingestreute Solitäreichen bilden den Übergang zum Landschaftsraum.
Entsprechend den Wünschen und finanziellen Möglichkeiten der potentiellen Nutzer werden verschiedene Grundstücksgrößen und Haustypen wie Einzelhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser angeboten.

Anger und Gestaltungsregeln

Die Stadtanger sind geeignet unterschiedliche Bebauungsvarianten ordnend zusammenzufassen und dennoch eine Vielzahl anders gearteter Ansprüche und Wohnformen zu ermöglichen. Analog zum Thema der Anger sollte sich auch die überwiegend 2-geschossige Gebäudetypologie variieren:

Der städtische Anger
als 1. Bauabschnitt generiert sich aus einer Anordnung stärker verdichteter giebelständiger kubischer Stadthäuser, deren Zugänge vom Platz aus erfolgen. An der nordöstlichen Seite werden zweigeteilte „Variohäuser“ angeboten, deren Struktur und Nutzung sich den wandelnden Bedürfnissen der Bewohner flexibel anpassen lassen. In Vorder- und Hinterhaus geteilt, ist eine vielfältige Bespielbarkeit möglich: Elternhaus - Kinderhaus, Generationenwohnen, Schlafhaus – Wohnhaus aber auch Wohnhaus – Praxis / Kanzlei, deren Besucherverkehr den Anger beleben kann. Darüberhinaus kann der Stadtanger auch die Infrastruktur der Schunterterrassen beherbergen, wie z.B. temporäre Verkaufsstände wie den „Butterwagen“ oder den Obststand, das Büchereimobil oder eine Haltestelle des öffentlichen Personennahverkehrs.

Der Spiel- und Freizeitanger
Diese Fläche nimmt Freizeitflächen auf, die gemeinsame Aktivitäten fördern sollen. Ein Spielplatz vor der Haustür dient als Angebot für die kleineren Kinder, eine Bolzwiese befriedigt den Bewegungsdrang der giebelständigen Häusern entstehen. An der Nordseite des Angers werden die nach Süden orientierten Gärten durch eine dienende Zone aus Gartenhäusern und Carports vom Geräuschpegel abgeschirmt.

Die Obstwiese
ist kleiner bemessen und ein eher ruhiger Ort der Kontemplation. Auch hier bilden 2-geschossige traufständige Häuser den Rahmen für eine Plauderei unter blühenden Bäumen oder beim jährlichen Apfelfest.

Der Waldanger
an der Peripherie des Areals und ohne Durchgangsverkehr verspricht ruhiges und beschauliches Wohnen mit geringerer Dichte im Wald. Demgemäß integriert sich die Kubatur der Häuser in das zusammenhängende
Grün im nahezu freien Übergang vom Privatgarten zur Gemeinschaftsfläche.

Da die vier Anger sehr unterschiedliche Wohnqualitäten erzeugen und somit verschiedene Wünsche befriedigt werden können, besteht die Möglichkeit einer relativ stringenten Gestaltung innerhalb des jeweiligen Abschnitts. Eine Zuordnung von Materialien wie Stein und Putz oder wie beim Waldanger von Holz, Trauf- oder Giebelständigkeit, gemeinschaftlich gleichgestaltete Gartenhäuser und Carports beim Freizeitanger oder die Vorgabe von Baulinien und Fluchten beim Stadtanger lassen eine homogene Vielfalt erwarten.
Darüberhinaus fördert die Konzeption die nachbarschaftlichen Beziehungen durch überschaubar große Einheiten eigener Identität. Eine Einbeziehung der Bewohner z.B. im Sinne von Bauherrengruppen zur Erstellung eines gemeinsamen Gestaltkanons „Gestaltungsbeiräte“, die sich aus Bewohnern und Fachleuten zusammensetzen, ermöglichen eine qualitätvolle Umsetzung ebenso wie die Durchführung kleinerer gemeinschaftlicher Architektenwettbewerbe von 5-8 Bauherrn.

Ökologie

Passive und aktive, bereits im städtebaulichen Maßstab wirksame Maßnahmen zur Energieeinsparung sind in der Konzeption berücksichtigt:

Als passive Maßnahmen gelten hier vor allem:
- die Ausrichtung nach Süden, verstärkt durch die Disposition der Grundrisse und Fassaden.
- das „Durchwohnen“ erlaubt eine wirkungsvolle Querlüftung
- Geringe Gebäudetiefen ermöglichen eine gute Ausnutzung des Tageslichts
- Versickerung von Oberflächenwasser durch kleinstmögliche Flächenversiegelung in die Regenwasserrückhaltung der Anger.
- Vorgaben zur Bepflanzung der Gartenflächen mit heimischen Laubgehölzen.

Als aktive Maßnahmen lassen sich in Verantwortung der Eigentümer ergänzen:
- Installation von Kollektorflächen auf den nach Süden geneigten Dächern
- Wahl umweltverträglicher Baustoffe
- Hohe Wärmeisolierung der Gebäudeaußenflächen
- Berücksichtigung ökologischer Belange bei der Grundrissgestaltung.


Verkehrskonzept

Die Verkehrsführung hierarchisiert das Areal. Angerverbindende befestigte „Sammelstrassen“ sind so angeordnet, dass sie die Wohnqualität nur wenig beinträchtigen. Kleinere Erschließungsstrassen mit versickerungsoffener Oberfläche erschließen kleinere Häusergruppen. Fußwege zwischen den Häusern schaffen kurze Verbindungen und ermöglichen den Plausch am Gartenzaun.

Regenwasserrückhaltung

Aufgrund der Konzeption kann die Regenwasserrückhaltung bedarfsorientiert den jeweiligen Bauabschnitten zugeordnet werden, so dass auch bei einer stufenweisen zeitversetzten Realisierung keine Flächenvorgehalten werden müssen. Die Anordnung mehrerer kleiner im Gegensatz zu einer großen ist kostenneutral, da das Wasser auf kurzem Wege gesammelt und versickert werden kann. Auf ein zentrales Rückhaltebecken kann so flächensparend verzichtet werden.
übersicht

übersicht

prinzip

prinzip

prinzip

prinzip

hainanger

hainanger

hainanger

hainanger

blütenanger

blütenanger

blütenanger

blütenanger

stadtanger

stadtanger

stadtanger

stadtanger

freizeitanger

freizeitanger

freizeitanger

freizeitanger