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3. Rang 4 / 4

Einladungswettbewerb | 03/2015

Neubau Seniorenwohnstift Hubland

4. Preis

GKP Architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der als Dreispänner angelegte Wettbewerbsentwurf öffnet sich deutlich nach Nordwesten und entwickelt somit eine große Geste für den Eingang des neuen Stadtquartiers. Diese klare städtebauliche Konzeptionierung wird als richtig empfunden und begrüßt, allerdings scheint sie im Zusammenhang mit der vorgesehenen Nutzung zu voluminös. Weiterhin entsteht durch das Zurückspringen des Eingangs in der Folge eine Enge in den Innenhöfen.

Die Tiefgaragenzufahrt und der Müllplatz beeinträchtigen die Hauptansicht entlang der Straße erheblich und erscheinen im Zusammenhang mit der attraktiven Anordnung des Speisesaals als unglücklich gewählt. Der Eingang mit dem übersichtlichen Foyer und dem Durchblick in den begrünten Innenhof ist gut platziert, das Eingangsfoyer durch die daneben mehrgeschossig aufgehende Bebauung allerdings verschattet.
Die Pflege ist funktional richtig an die Relaisküche angegliedert, der gewünschte Rundlauf für die Demenzkranken ist vorhanden, problematisch ist jedoch die starke Zergliederung des Pflegebereichs und die Anordnung des Schwesterntraktes, die nur eine sehr begrenzte Übersicht über die Pflegeflure zulässt.
Das bestehende Wachhaus wurde abgebrochen und überformt wieder aufgebaut. Der formale und gestalterische Ansatz der Überformung ist unverständlich, in diesem Fall wäre entweder der Erhalt oder der ersatzlose Komplettabbruch konsequenter gewesen. Weiterhin ist die Vinothek nicht an die Servicebereiche angebunden und damit vom Unterhalt und entsprechendem Personalmehraufwand kritisch zu betrachten.
Die Wohnungen weisen in vielen Bereichen eine gute Qualität und durch die West-, bzw. Ostausrichtung eine angenehme Besonnung auf . Allerdings entstehen in den engen Hofbereichen 10-15 schattige Wohnungen ohne Aussicht, sowie in den oberen Geschossen 21 reine Nordwohnungen. Dies wird sowohl von der Wohnqualität als auch im Bezug auf die Vermarktung durch den Bauherrn als kritisch angesehen. Durch die bündigen Loggien ist teilweise eine sehr eingeschränkte Aussicht gegeben.
Die beiden Dachgärten und die Dachterrasse auf der Ostseite bedeuten eine Aufwertung für die Bewohner.
Die Fassade erscheint charmant und gut gegliedert, wenn auch wenig individuell. Die Schiebeläden werden im Zusammenhang mit der geplanten Nutzerstruktur als problematisch angesehen.
Insgesamt, trotz verschiedener funktionaler Probleme ein interessanter Wettbewerbsbeitrag.
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