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Offener Wettbewerb | 12/2014

Stadtzentrum Rostock – Areal Bussebart/Stadthafen

ein 3. Preis / Standort "Stadthafen"

Preisgeld: 13.500 EUR

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Architektur

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

Katrin Helmbold l ArchitekturModellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Die städtebauliche Grundkonzeption orientiert sich am verloren gegangenen Stadtkörper der Hansestadt Rostock, wie er bis zum Zweiten Weltkrieg bestand. Die vorgeschlagene Neubaustruktur besetzt die ehemalige Stadtkante nach Norden und Westen. Der offene westliche Stadteingang "Beim grünen Tor" wird durch ein neues Bauvolumen gefasst. Das nach dem Krieg entstandene Wohngebiet rund um den Hafenmarkt wird baulich vervollständigt.

Das Neubauvolumen des Theaters wird am südlichen Rand des Christinenhafens verortet. Damit steht es in der Reihe der Solitärgebäude entlang der Hafenkante, die durch hohe Silobauten geprägt ist.

Drei neu ausformulierte Achsen führen vom Altstadtzentrum am "Universitätsplatz" über die "Lange Straße" bis zum Hafenareal über die Straße "Am Strande" hinweg. Dafür werden die Fischerstraße, die Badstüberstraße und die Schnickmannstraße als verkehrsberuhigte Bereiche ausgebildet und als Alleen gestaltet.

Die Sichtachse von der "Lange Straße" Richtung Norden wird als „Achse zum Wasser“ mit dem überraschenden Ausblick vom "Bussebart" erhalten und als Kaskadentreppenanlage zum mehrfach gestaffelten Stadtbalkon ausgebaut. In dieser Sichtachse wird auch der Brückenschlag über die L22 zum Christinenhafen geplant, der später als Brückenkopf für die Verlängerung nach Gehlsdorf fungiert.

Die neue angehobene Promenade entlang der Straße "Am Strande" führt die drei aus der Altstadt kommenden Achsen zusammen und verbindet diese mittels einer breiten baumbestandene Querverbindung, die von einem Arkadengang in den Erdgeschoßen der Neubebauung begleitet wird.

Das Theaterfoyer erstreckt sich entlang der Warnow über die gesamte Gebäudelänge und öffnet sich nach Westen, Norden und Osten. Auf der Westseite ist das Theater über die neu ausformulierte Fischerstraße an das Stadtzentrum angebunden. Östlich grenzt der neue "Platz am Stadthafen" ans Theatergebäude und bindet das Hafenareal mittels einer überbreiten Fußgängerquerung der L22 an die Altstadt an.

Die Freiflächen im Hafen werden größtmöglich zusammenhängend erhalten und bieten allen gewünschten Veranstaltungen den nötigen Raum.

Die gewünschten Einzelhandelsflächen werden am "Bussebart" verortet und erstrecken sich entlang der Fischerstraße nach Norden. Die beiden neuen Baublöcke nördlich des "Hafenmarktes" werden als Gewerbebauten mit Wohnungen in den oberen Geschossen angedacht. Die geforderten maritimen touristischen Nutzungen werden in einem Neubau an der Hafenkante zwischen dem Theater und den Silobauten geplant.

Die notwendigen Stellplätze werden in Tiefgeschossen unterhalb der neuen Gewerbebauten angeordnet. Die Busstellplätze sind entlang der neuen Promenade an der Straße "Am Strande" angeordnet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Als städtebauliches Motiv wird das Weiterbauen der Quartiersstrukturen in großvolumigen Formen mit notwendiger Differenzierung gewählt.

Das Theater wird als Solitär mit klarer Struktur am südlichen Rand des Christinenhafens platziert. Besonders hervorzuheben ist das zum Wasser orientierte Foyer, welches von Osten, Norden und Westen zu erreichen ist. Auch das weitere funktionale Foyer im - Süden im 1.OG mit Blick zur Stadt - wird positiv bewertet. Das gewählte gestalterische, großformatige Motiv der Kolonnaden wird als bewusster Kontrast zur kleingliedrigen Altstadt verstanden und in seiner Wahrnehmung kritisch gesehen.

Die Sichtachse zum Bussebart wird betont und an dieser Stelle auch die Querung der L22 platziert. Die Einordnung der Brücke in die Sichtachse vom Bussebart ist funktional nachvollziehbar. Die verkehrliche Erschließung im Bereich der vorhandenen Kreuzung wird kritisch zu bewertet.

Die fußläufige Erschließung über die Badstüberstraße und Schnickmannstraße ist unentschieden und betont keine städtebauliche Achse. Die beiden Gebäudezeilen in der Strandstraße werden aufgrund der entstehenden Dichte kritisch gesehen.

Die Notwendigkeit der Sockelbildung/Ausbildung der Kante vor den beiden Baublöcken an der L22 wird hinterfragt.

Die Freiflächen sind zurückhaltend und maßvoll gestaltet und gut nutzungsfähig. Die Verlängerung des Haedgehafens wird kontrovers diskutiert.

Die Arbeit hat Potenzial zur Differenzierung und Weiterentwicklung.