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Offener Wettbewerb | 12/2014

Stadtzentrum Rostock – Areal Bussebart/Stadthafen

1. Preis / Standort "Bussebart"

Preisgeld: 27.000 EUR

Olaf Kobiella Architekt

Architektur

birke · zimmermann landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Theater am Bussebart - Auftakt des Altstadtkörpers und Bindeglied zwischen Stadt und Wasser. Durch die erhöhte Lage bilden Vorplatz (die Theaterterrassen), Stadtloggia, Skywalk und Brückenkopf signifikante Raum-, Blick-, und Wegebeziehungen in das Hafenareal.
Klare Arrondierung der Stadtkante durch wenige, maßstäbliche und raumbildende Blockergänzungen in einfachen Bauabschnitten als Wohn- und Geschäftsbauten. Minimierung des ruhenden Verkehrs im Areal durch großzügige Tiefgarage im Theatersockel.

Der Stadthafen – das neue, stadtnahe Ufer und die Wasserarena am Christinenhafen mit Bezügen zum historischen Kielhafen entwickeln einen attraktiven Raum für den großzügigen und gefassten Marktplatz am Wasser mit Fähranleger, Gastronomie und Touristik. Der Haedgehafen (Veranstaltungsflächen) wird durch das grüne Landschaftsband, gegliederte Freibereiche (Hafenplatz, Freitreppe Brückenkopf) und differenzierte Baumpflanzungen (Baumhain) zum Naherholungsgebiet aufgewertet und setzt den Grünzug der Wallanlagen fort. Die Landmarke des neuen „Gewerbe-Speichers“ bildet den Abschluss des Hafenareals. Die Kreuzungspunkte der L22/Am Strande bleiben erhalten, der Stadthafenverkehr wird auf Anlieferungs- und Sondernutzungen reduziert.

Der Freiraum - Die Hafenflächen bieten gleichermaßen Raum für maritime Großveranstaltungen als auch alltägliche und touristische Nutzungen. Ein Landschaftsband zitiert die unterschiedlichen Sukzessionszonen der Ostsee. Gerahmte Strandlandschaften vom Strandhafer bis zum Kiefernwald schaffen eine spielerische Trennung zwischen den Veranstaltungsflächen am Wasser und dem bespielbaren Hafenplatz an der Marina.

Der sich von den restlichen Flächen im Bodenbelag absetzende Marktplatz wird von flankierenden Mastleuchten gefasst und führt zur angrenzenden langgestreckten Sitzstufenanlage der Wasserarena am Neuen Ufer Christinenhafen.
Am Ende des Skywalks wird mit Blick Richtung Warnow die Stadtsilhouette Rostocks als Bodenintarsie auf den temporär genutzten Veranstaltungsflächen sichtbar.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee liegt in der konsequenten Arrondierung des Stadtkörpers durch Baukörper und Baueinfassungen. Hierein eingeordnet wird auf dem Standort Bussebart auch das Theater, das sich in seinen Umrissen deutlich dieser Idee unterordnet und einzufügen versucht. Hierdurch entsteht ein überzogen wirkendes Volumen, das durch umlaufende Foyers und Kolonnaden aufgefangen werden soll. Doch durch die dargestellten neoklassizistischen Fassaden wird dieser Eindruck verstärkt und wirkt in Form und Maßstab unangemessen.

Ganz im Gegensatz hierzu steht die sorgfältige Differenzierung des Quartiers und des stadträumlichen Gefüges. Auf einfache Weise wird ein vielfältiges Netz von Straßen und Plätzen entwickelt, dass die Eigenart des Bestandes aufnimmt und unterstützt.

Zwei Baublöcke ergänzen die Grundstruktur und formen einen gut proportionierten Quartiersplatz. Zwischen Theater und Stadthafen wird eine Fußgängerbrücke vorgeschlagen, die jedoch entbehrlich erscheint.

Die wesentliche Qualität liegt jedoch in der Neugestaltung des Stadthafens. Hier entsteht durch einige gut platzierte Eingriffe und Elemente ein Freiraumgefüge, das für verschiedene Nutzungen geeignet ist.
Die Anbindung erfolgt durch plangleiche Übergänge in den Achsen der Straßen.

Der Christinenhafen wird im Umriss verändert und erhält ein größeres Becken. Treppenstufen zum Wasser und einige Baukörper formen einen attraktiven Rand. Durch einen Baumhain und einen weiteren Baukörper wird dieser neue Stadtmarkt räumlich betont.

Sehr überzeugend ist auch der Busbahnhof in den nördlichen Stadtrand eingefügt.

Die Arbeit überzeugt durch die Einfachheit der Mittel, die Klarheit des Konzeptes und die große Qualität und Leistungsfähigkeit der Freiräume.
Detail Stadthafen

Detail Stadthafen

1. Preis Standort "Bussebart" - Olaf Kobiella mit birke zimmermann landschaftsarchitekten

1. Preis Standort "Bussebart" - Olaf Kobiella mit birke zimmermann landschaftsarchitekten