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Ideenkonkurrenz | 02/2014

Heidrehmen 5-29

Variante 1

Variante 1

2. Preis

henningerarchitekt Gesellschaft von Architekten und Ingenieuren mbH

Architektur

Erläuterungstext

Bestandsarchitektur
Die Gebäude (erbaut um 1965) zeichnen sich durch eine prägnante klare und sehr bauzeittypische Architektur aus. Sie haben jeweils für sich und im Ensemble eine starke Wirkung.
Ihr Architekt, Heinz Graaf (14. 01.1910 - 06.07.1980), ist für seine knappe Architektursprache bekannt. Er gehört zu jenen Architekten, die eine Stadt mitprägen, ohne dass dies ins Bewusstsein des - auch fachlich interessierten - Publikums dringt. In den 50er und 60er Jahren entwarf Heinz Graaf eine Vielzahl von Wohngebäuden und Siedlungen, die meisten stehen im Hamburger Westen, in Rissen, Iserbrook oder Nienstedten. Zeitweilig war Heinz Graaf so etwas wie ein Hausarchitekt des Bauvereins der Elbgemeinden.
1968 ging er eine Partnerschaft mit Peter Schweger ein. An Graafs Architekturstil wird stets hervorgehoben, dass er "immer knapp" war, "nie gab es etwas Überflüssiges" (Bernhard Winking). Uwe Köhnholdt lobt die handwerkliche Genauigkeit der Bauten und spricht von einer "Ästhetik des Reduzierten". Graaf habe Gebäude entwickelt, die nicht spektakulär, sondern dauerhaft und solide sind". Mirjana Markovic spricht davon, dass ihm alles Auftrumpfende ein Gräuel war. Architekturmoden gegenüber blieb er immun.
Bekannter als Graaf selber wurden einige seiner Mitarbeiter und Partner: Mirjana Markovic, Peter Schweger, Konstantin Kleffel und Uwe Köhnholdt.

Hier wird deutlich, dass die drei Gebäude dieses Wettbewerbes ganz prägnante Beispiele der Arbeit dieses Architekten und der modernen Architektursprache Ihrer Zeit sind.
Den Gebäuden liegt ein strenges modernes Entwurfskonzept zugrunde – horizontale Schichtung und das „Verweben“ der Betonbrüstung auf dem Grundrissrechteck mit der raumgebenden Ziegelwand; Grundriss und Fassaden sind mit Hilfe des Quadrates und Doppelquadrates proportioniert.

Entwurfskonzept zur Ideenkonkurrenz
Zu dieser Ideenkonkurrenz legen wir 2 Entwurfsvarianten vor. Beide Varianten nehmen den modernen Grundgedanken des Bestandsentwurfes auf und transformieren ihn in eine zeitgemäße Fassadengestalt. Sie setzen beide den Erhalt des Treppenturmes mit dem Bestandsmauerwerk voraus.
Aus unserer Sicht ist wichtig zu erkennen, dass diese Gebäude nicht nur mit ihren straßenseitigen Fassaden das Straßenbild prägen – die Stellung zur Straße und die Öffnung zu den kleinen Plätzen eröffnen dem Passanten auch einen guten Blick auf die Gartenfassaden. Es gilt also beide Seiten des Gebäudes neu zu interpretieren. Dabei ist besonders interessant, dass die beiden so unterschiedlich wirkenden Gebäudeseiten, im Bestand das Ergebnis nur eines strengen Konzeptes sind: ein „Verweben“ des weißen Brüstungsbandes mit der Mauerwerkshülle.

Variante 1: Die strenge Schichtung der Bestandsfassade und ihr Verweben der weißen Brüstungen mit der Mauerwerkstextur erzeugen gartenseitig um die Fenster u-förmige Flächen, die über die Geschossdecken hinauszuragen scheinen. Dieses Motiv haben wir auf der Gartenfassade aufgenommen und in ein Fassadenrelief in Putz übertragen. So entsteht auf dieser Seite - wie im Bestand - ein belebtes Fassadenbild, in dem weder Horizontale noch Vertikale überwiegen. Die Putzfassade setzt sich auf den Giebeln fort und geht dort in eine Ziegelfassade über. Für diesen Übergang haben wir die Proportionierung der Fensteranordnung (Quadrat) genutzt und somit ein weiteres Motiv der Bestandsarchitektur in die neue Fassade aufgenommen. Straßenseitig wird das diffuse Hell-Dunkel der Laubengänge mit dem Glanz vorgesetzter Glasflächen gebrochen, die Horizontale bleibt aber sichtbar. Die alte Bänderung der Fassade wurde mit metallischen Abdeckungen in die neue Fassade sowie auf dem Treppenturm übernommen, was die Verbindung der Bauteile unterstützt.
Die Grundlage der Fassadenkonstruktion ist ein WDVS mit Putz- und Ziegeloberflächen.

Variante 2: Bei diesem Entwurf wurde der klare Charakter der Bestandsarchitektur und der Bezug zur Moderne akzentuiert herausgearbeitet. Auf der Gartenseite verbinden dunkle Glaspaneele und Fensterrahmen die Fenster- und Loggiaöffnungen einer Wohnung zu nur noch einer (liegenden) dunklen Fläche in der weißen Putzfassade. Die Fassade wurde so bewusst – auch in Bezug auf die Straßenfassade - strenger horizontal geordnet. An der Gebäudekante erfolgt ein klarer Schnitt mit dem Wechsel von Putz zu Ziegel, nur die metallische Bänderung überwindet diesen Schnitt. Das Motiv der verbundenen (liegenden) Fassadenöffnungen wiederholt sich am Giebel. Auf der Straßenseite wird die starke horizontale Grundstruktur der Fassade nicht verändert; die neuen Oberflächen und insbesondere die Verglasung der Laubengangbrüstungen sollen dem trüben Charakter der schlecht belichteten Nordfassade entgegenwirken.
Die Grundlage der Fassadenkonstruktion ist ein WDVS mit Putz- und Ziegeloberflächen sowie einzelner Glaspaneele.
Variante 1

Variante 1

Variante 1

Variante 1

Variante 2

Variante 2

Variante 2

Variante 2

Variante 2

Variante 2