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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2014

adidas World of Sports – Stage V – Meet & Eat

Eingangsbereich mit Durchblicke und Einblicke

Eingangsbereich mit Durchblicke und Einblicke

2. Rundgang

BUSarchitektur

Architektur

BOA büro für offensive aleatorik

Visualisierung

Landschaftsarchitektur Schmidt, Rennhofer, Batik

Landschaftsarchitektur

Bollinger+Grohmann

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

RED CARPET AS PROACTIVE FEELING

Das Konzept

Die Philosophie des Projektes
Grenzen überschreiten um die Schwerkraft neu zu verstehen.
Den Gipfel erreichen um den Dialog mit den Göttern zu wagen.
Die Unendlichkeit erleben um sich selber zu finden und neu zu positionieren.

Der Weg der Entdeckung als Entfaltung neuer Dimensionen ist das Ziel.
Adidas Meet & Eat weckt einen neuen Sportlergeist der die Lust an der Überschreitung weckt.

Städtebaulicher Bezug
Das Projekt positioniert sich im südwestlichen Bereich des Grundstückes und die Richtung des Red Carpet sucht im kurzen Blick den Bezug zur durch das Outlet Gebäude gebildeten Grenze. Der lange Blick sucht den Horizont und die Sehnsucht nach neuen Ufern in der Ferne.

Das Vorrücken zu dieser Position ermöglicht, dass die Ankunft vom Office Southeast Gebäude am Vorplatz des Meet & Eat mündet.

Gestaltungskonzept
Das Gebäude strukturiert sich entlang eines archaischen Sichtbetonrückgrades. Das Spielen mit dem Ursprung formt sich entlang der Stationen im Haus immer wieder mit Überraschungen, die die Blickwinkel des Bekannten verändern. Rundherum fließt der Raum und ermöglicht durch die freien, loftartigen Bereiche im Inneren und die verschiedenen Terrassen unterschiedlichste Bespielungen.

Entlang der Mauer entwickeln sich zwei Wege. Der langsame und entspannte Weg der Stationen, der über der Erschließungsebene die Meeting Zonen strukturiert und im Raufschlendern die Eating Ebene entdecken lässt. Beide Ebenen entfalten ihre maximale Dramaturgie auf der Eventdachterrasse die für die Unterstützung der Wahrnehmung der „persönlichen Neuerfindung“ mit großen Wasserflächen umrahmt wird. Der direkte Aufstiegsweg ist nur für die Auserwählten konzipiert, die die Spitze dieses Leuchtturmes im VIP Bereich erreichen können.

Auf allen Ebenen entstehen Sichtbezüge zwischen den beiden Wegen entlang der Mauer, um die voyeuristische Sehnsucht des Gipfels zu unterstreichen.

Gastronomiekonzept
Die Basis des neuen Restaurantkonzeptes bilden sechs „Plain Boxes“. Jede dieser Boxen ist eine eigenständige Gastronomieeinheit.
Die Grundausstattung jeder Box beinhaltet: Schank, Koch Zone, Boden R11, abwaschbare Wände (Glasbord), Hygienedecke, Wand Steckdosen (CEE,) Dunstabzugshauben (Zu & Abluft); Wasseranschlüsse(Eckventil)
Darüber hinaus verfügt jede Box über ein eigens Kühlhaus, Lager und Hygieneausstattung.
Bespielungen der „ Plain Boxes “, durch Geräte, Kassa, Ein- und Aufbauten erfolgen durch den oder die Betreiber . Art und Anordnung der Geräte und Möbel sind (im Rahmen der bereitgestellten Infrastruktur) frei wählbar.

Bereitgestellte Räumlichkeiten, technische Infrastruktur und Schnittstellen zum Betreiber sind klar und einfach definiert. Eine eindeutige Zuordnung der Verantwortung, Haftung und Kontrolle der HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) Kriterien ist möglich.
So wird dem Gast die Möglichkeit geboten, aus einem vielfältigen und vor allem übersichtlichen Angebot zu wählen.
Der gesamte Verkaufsprozess (von der Bestellung durch den Gast, bis hin zur Bezahlung) findet direkt in der „Plain Box“ statt. Das ermöglicht dem Gast einen direkten Weg von der Ausgabe hin zum Sitzbereich. Um die Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten, ist ein bargeldloses Pre- Paid-System angedacht. Die dafür notwendigen Karten-Ladestationen sind im Konzept bereits vorgesehen.
Der Gastraum bietet durch klare Zonierungen unterschiedlichste Sitzbereiche mit eigner Identität, die eine gute Orientierung gewährleisten und für jeden Gast eine individuelle Platzwahl garantieren.
Das Geschirrhandling erfolgt von den „Plain Boxes“ unabhängig durch einen übergeordneten Host/Logistiker mit einer zentralen Spülanlage.
Von den Rückgabestationen werden Tabletts und Geschirr mithilfe von Transportwagen in die Abwasch gebracht. Das saubere Geschirr wird über einen Verteilergang direkt in die Ausgabestationen gebracht. Dieser Gang - hinter den Ausgaben - ermöglicht eine rasche, einfache und für den Gast unsichtbare Versorgung. Die Planung des Gäste- und Warenflusses (Lebensmittel, Geschirr und Entsorgung) basiert auf einem hierfür erstellten HACCP Konzept. Für jeden Bereich sind spezifische Akustik-Maßnahmen vorgesehen. Prämisse dabei ist immer, dass der Gast ungestört bleibt.

Brandschutz
Das Objekt wird als Sonderbau eingestuft, wobei die Bestimmungen der Musterversammlungsstättenverordnung herangezogen wurden.
Es werden mind. 2 bauliche Fluchtwege in jedem Geschoß mit großen Menschenansammlungen vorgesehen. Die Showküchen können durch das Konzept der Löschanlage zum Gastraum offen gehalten werden. Es wird eine automatische Brandmeldeanlage und eine automatische Sprinkleranlage im Vollschutz vorgesehen. Die Ausführung der brandschutztechnischen Einrichtungen erfolgt gemäß einschlägigen Normen und den Bestimmungen des VDS.
Haustechnik
Heizung-Kälte
Zur besonders energieeffizienten Versorgung der Kleinwärmepumpen sowie die Vorkonditionierung der Lüftungsanlagen werden Wärmepumpen, für welche die Nutzung von Geothermie und Grundwasser als Energiequelle herangezogen wird, in den Technikzentralen vorgesehen. Aufgrund des gewählten Klimatisierungssystems werden optimale Wirkungsgrade der Wärmepumpensysteme erzielt. Zusätzlich wird ein hoher Anteil an freier Kühlenergie geschaffen.
Die Wärmeversorgung für die Spitzenlast erfolgt über die Fernwärme. Zur Kälteversorgung der Spitzenlast werden hocheffiziente Kältemaschinen eingesetzt. Ebenfalls wird eine Solaranlage geplant, die einerseits unterstützend für die zentrale Warmwasserbereitung der Küchen verwendet wird und andererseits die Register für die Nachheizung zur Entfeuchtung der Lüftungsanlagen versorgt.
Klima- Teilklimaanlagen
Im Hinblick auf höchste Ansprüche der Energieffizienz bei den mechanischen Lüftungssystemen werden folgende Maßnahmen gesetzt. Die angesaugten Frischluft wird über Erdkollektoren vorkonditioniert. Mittels Doppelrotationwärmetauschern wird eine Wärmerückgewinnung mit einem Gesamtwirkungsgrad von bis zu 85% erreicht.
Food Court, Catering, Cafe
Die prinzipielle Konditionierung der Bereiche erfolgt über ein Wärmepumpensystem. Der Zuluftteil funktioniert entweder als Kondensator (im Heizfall) oder als Verdampfer (im Kühlfall). Die Wärmepumpen sind zusätzlich untereinander mit einem Rohrsystem verbunden, wodurch auch mittels zentraler Wärmepumpe das gesamte Temperaturniveau innerhalb des Rohrsystems geregelt wird.
Multifuktionsbereich / Meetingbereich
Für die Heizung und Kühlung der Bereiche wird eine Heiz/Kühldecke ausgeführt. Die mechanische Be- und Entlüftung erfolgt über eine Klimaanlage. Die konditionierte Zuluft (geheizt / gekühlt / be- und entfeuchtet) wird zoniert im Doppelboden geführt und über eine Lochung im Doppelboden in den Raum eingebracht. Die Abluft wird ebenfalls zoniert, entsprechend der Raumteilungen über Luftauslässe abgesaugt.
Solarthermie
Als weiteren Beitrag zur Erzielung einer hohen Energieeffizienz wird eine Solarthermie Anlage eingeplant. Die Energie aus der Solaranlage wird unterstützend für die zentrale Warmwasserbereitung der Küchen verwendet, und versorgt die Heizregister für die Nachheizung zur Entfeuchtung (Sommerbetrieb) der Lüftungsanlagen.
Beleuchtungsanlagen
Der Einsatz einer Tageslicht und präsenzgesteuerten Beleuchtungsanlage mit dem Stand der Technik entsprechenden Leuchtmittel ist vorgesehen.
Bauphysik und Energie-Effizienz
Unter Berücksichtigung der Gebäudegeometrie mit einer hochwertigen thermischen Gebäudehülle (erhöhte Dämmwerte) mit einem außenliegenden Sonnenschutz, sowie in untergeordneten Teilbereichen einer intelligenten Glasfassade (hochwertiges Sonnenschutzglas) sichert uns sowohl im Sommer, als auch im Winter einen sehr guten thermischen Komfort und tragen somit auch zur Nachhaltigkeit des Gebäudes bei.
Weiter sorgt die thermische Fassadenhülle für eine natürliche Erwärmung des Rauminnenklimas über die Transmission der Aufbauten (Fenster, Wände, Einstrahlung, etc.).
Natürlich wird auf Grund des Fensterflächenanteils sowie der hohen Speichermasse bzw. schweren Bauweise ( tlw. massive Außenwand, schwimmender Beton-Estrich, Betonkernaktivierung, etc.) der von außen induzierte maximal zulässigen Sonneneintragskennwert nach DIN 4108-2:2013-07 eingehalten bzw. deutlich unterschritten.
In Bezug auf Akustik werden nicht nur in den Multifunktions- bzw. Meetingbereich sowie in dem Gastraum, sondern auch im Foyerbereich entsprechend wirksame Akustikmaßnahmen vorgesehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit wird vom Preisgericht als zu skulptural und nicht „adidas-like“ beurteilt. Um der gewünschten Skulpturalität die erforderliche Kraft zu geben, ist sie allerdings gleichzeitig deutlich zu klein und daher maßstäblich nicht stimmig. Der Gastraum funktioniert, ist aber schwer auffindbar.

Das Preisgericht vertritt die Meinung, dass die Arbeit keine adäquate Antwort auf die Aufgabenstellung darstellt, da sie als zu komplex sowie als unpassende Geste für Ort und Aufgabenstellung beurteilt wird.
Lageplan und Gestaltungskonzept

Lageplan und Gestaltungskonzept

Ausblicke und Eventterrasse

Ausblicke und Eventterrasse

Logistik des Projektes

Logistik des Projektes

Funktionsdiagramm des Projektes

Funktionsdiagramm des Projektes