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Offener Wettbewerb | 12/2014

Stadtzentrum Rostock – Areal Bussebart/Stadthafen

2. Phase / Standort "Stadthafen"

rimpf Architektur & Generalplanung

Architektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Wettbewerb:
Areal Bussebart/Stadthafen in Rostock

Die Bedeutung des Areals Bussebart/ Stadthafen für die Rostocker Bürger, die Außenwirkung durch wiederkehrende Veranstaltungen und die Nähe sowie die Zugehörigkeit zur Altstadt spiegelt sich nicht angemessen wider, in der derzeitigen Struktur und Bebauung.

Die Potenziale des Hafens als identifikationsstiftender Standort sollten im Interesse der Gäste und der Bürger besser und der zeitgemäßen Hafennutzung entsprechend genutzt werden. Der Dialog zwischen Stadt- und Hafen- und dem Theater als einen für das kulturelle Leben wichtigen Baustein als Bindeglied muss durch die Neuordnung begünstigt werden.

Mithilfe von vier wichtigen Maßnahmen des Konzeptes kann dies erreicht werden:

Verbindung Innenstadt - Hafen

Die unmittelbare Nähe zwischen Innenstadt und Stadthafen sind sehr besondere Qualitäten der Stadt, die insbesondere nur bei den wiederkehrenden Großveranstaltungen und sonstigen gelegentlichen Events von Bürgern und Gästen der Stadt bewusst wahrgenommen werden.

Die Aufwertung der Badstüber- und Schnickmannstraße zum Stadthafen verbessert die Sicht- und Wegeverbindung sowie die Orientierung zum Wasser. Über ein Fußgängerplateau oberhalb der abgesenkten L22 werden die Straßen- und damit die Innenstadt direkt mit dem Hafenareal bzw. dem Theater verbunden. Das Plateau setzt sich fort in einem Vorplatz des Theaters, der durch das Theater und die beiden Kaikanten gefasst ist und den Endpunkt der Verbindung zwischen Innenstadt und Wasser bildet. Der 2-achsige Bezug zwischen Wasser- Innenstadt und Altstadtrand bildet eine einzigartige, attraktive städtebauliche Situation.

Die dritte wichtige Verbindung der Innenstadt zum Hafen soll zwischen der Langen Straße und dem Stadthafen über eine klar definierte, terrassierte Wegeverbindung entstehen. Diese direkte Verbindung endet an einem „Wasser- Empfangsplatz“ am Hafen, der durch besondere Markierungen im Pflaster und eng stehende Fahnenmasten markiert wird. Hier können zu Wasser ankommende Gäste der Stadt angemessen begrüßt werden.

Neuer Altstadtrand

Durch Abbruch gestörter Altstadtrand erfordert die Reparatur der nördlichen Raumkanten entlang des historischen Altstadtrandes. Die Erneuerung der Altstadtkante muss zur Erhaltung des Stadtbildes in vergleichbarer Struktur und Dimension realisiert werden ohne dabei jedoch historisierende Gestalt und Gestaltung aufzunehmen. Die straßenbegleitende Bebauung südlich der L22 ermöglicht eine klare Ausformulierung der nördlichen Kante und die Ausbildung einer Torsituation zum Hafen. Günstig ist diese Reparatur der Altstadtkante außerdem zur Raumdefinition und der Herausstellung des Theaters mit seinem Vorplatz als Solitär.

Der „Hafenmarkt“ an der Badstüberstraße wird teilweise überbaut und nach Westen verschoben, wo er von Baumreihen im Westen und der Bebauung im Süden und Osten definiert wird, sich aber zum Hafen hin öffnet. Erdgeschossig können hier Kleingewerbe und Restaurants den Platz bespielen.

Über eine Terrassierung gelangt man nach oben zur Langen Straße, die durch eine prägnante Bebauung nun eine Eingangssituation erhält, welche die große Straßenbreite und Übersichtlichkeit verlangt. Die vorgelagerte Grünfläche zur Straße „Am Kanonsberg“ hält die Sichtbeziehung zwischen Kröpeliner Tor und Fischerbastion.

Eine Bebauung entlang der Straße bis zum neu entstandenen Hafenmarkt schließt die Stadtkante.

Rückgrat für den Hafen

Das vorhandene Potenzial des Hafengebietes, mit der Nähe zwischen Wasser und Innenstadt ist bisher noch wenig genutzt. Konzepte, wie das „Rostocker Oval“ zeigen den Willen, den Standort Hafen zu beleben und adäquate Nutzungen zu etablieren. Das Stadt- Theater als wichtiges Bauwerk am Hafen zwischen Wasser und Altstadt trägt zur Attraktivität der gesamten Hafenanlage und Wasserkante bei. In Verbindung mit der Fußgängerquerung die gleichzeitig den Theatervorplatz mitbildet wird das Wasser, bzw. die Warnow zum Teil der Stadtstruktur.

Um den Hafen in seiner Größe abzugrenzen und die Weitläufigkeit wirken zu lassen, wird ein „Rückgrat“ mit einzelnen, multifunktional genutzten Baukörpern entlang der L22 gebildet, die Durchblicke und Durchgänge zum Hafen ermöglichen. Dementsprechend wird die Bebauungsstruktur entlang des Hafenareals vor der Innenstadt fortgeführt und ein bereits etabliertes und bekanntes Bebauungsprinzip fortgeführt. Eine straßenbegleitende Baumreihe soll alleiniges abgrenzendes Grün auf der Hafenfläche sein.

Der Hafen wird durch die Pflasterung, Leuchten und wenige Stadtmöbel gegliedert. Wichtig dabei ist die Erhaltung des Flairs im Hafengebiete als „raue Umschlagsfläche“. Die Hafenfläche wird durch die Flächenbeanspruchung des Theaters nur unwesentlich verkleinert.

Das Theater

Das Theater bildet den Endpunkt des Hafens am Umlenkpunkt zur Stadtmitte. Das besondere Gebäude steht an einem besonderen Ort als Solitär. Die Gestalt mit dem dreiseitig orientierten Foyer, offenen Treppenanlagen und Aufenthaltsbereichen auf verschiedenen Ebenen, dem Kubus der Säle und des signifikanten Bühnenturms wird Stadtbildprägend sein für Rostock- zu Wasser,-zu Land und zu Luft.

Das Theater hat auf Hafenebene ein dreiseitig zu betretendes Foyer zur Wasserseite hin mit Zentralgarderoben und WC´s. Die Fassaden erstrecken sich mehrgeschossig.
Die Säle befinden sich mit Ihren Parkettzugängen auf Ebene 1; in den Geschossen darüber jeweils die Zugänge zum Hochparkett und den Galerien. Vor den Sälen befinden sich die Aufenthaltsbereiche für Pausen, Bars, WC´s und sonstige Nebenflächen.
Die Bühne mit Bühnenturm, Ober- und Untermaschinerie liegt südlich der Säle. Über einen Bühnen- Großaufzug ist die Bühne mit darunter liegenden Lagerflächen- Ver- und Entsorgungsbereichen des Theaterbetriebes verbunden. Eine weitere Seitenbühne könnte nach Osten zum Vorplatz hin geöffnet werden um zu einem Zuschauerbereich auf dem Vorplatz hin jede Art von Musik- und Theaterveranstaltungen unter freiem Himmel anzubieten.

Die Erschließung des Theaters für Besucher erfolgt für Fußgänger aus der Stadt über das Fußgängerplateau und eine der beiden Straßen als Verbindungsachsen. Mit dem PKW ist das Theater über die vorhandene Zufahrt zum Hafen erreichbar. Taxen und Busse können über eine eigene Zufahrt östlich der Unterführung das Hafenfeld befahren und die östliche Vorfahrt nutzen. Taxen und Busse können südlich des Theaters den Platz queren. Die Ver- und Entsorgung des Theaters erfolgt auf der Hafenebene im südlichen Bereich des Theaters.