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begrenzt offener Realisierungswettbewerb nach 2.1.2 der GRW95 mit einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren nach VOF | 02/2007

Neubau eines Kompetenzzentrums für die staatlichen Museen (Museumshöfe)

Lageplan

Lageplan

1. Ankauf

GEORG • SCHEEL • WETZEL ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der von uns vorgeschlagene Baukörper schließt den von den Kasernenbauten aufgespannten Block im Sinne des städtebaulichen Gesamtkonzeptes. In seiner Höhenentwicklung bezieht er sich gleich bleibend auf die Traufen der bestehenden Bauten und unterstreicht so auf zurückhaltende Weise den Auftritt der markanten Dachlandschaft des Neorenaissance-Ensembles im Stadtraum.

An den Anschlussstellen zur Bestandsbebauung weicht der Neubau zurück. Am Kupfergraben wird damit der Konflikt mit der hier vorspringenden Kubatur vermieden und lediglich im Erdgeschoss eine Verbindung mit dem Bestand gesucht. In der Geschwister-Scholl-Straße wird auf diese Weise die Integrität der symmetrisierten Monumentalfassade des Kasernenbaus bei Fortsetzung der Straßenflucht gestärkt.
Gleichzeitig gewinnt der Baukörper innerhalb seiner stadträumlichen Eingliederung an Autonomie im Hinblick auf Struktur und inhaltliche Ausrichtung auf das Gebäudeensemble der Museumsinsel.
Es entsteht ein gleich bleibend tiefer, an der Platzseite abgewinkelter, ruhiger Baukörper.

Der Baukörper wird durch volumetrische, subtrahierende Einschnitte zum Stadtraum gegliedert, die seine Verzahnung mit dem öffentlichen Raum thematisieren und ihn gleichzeitig skulptural in Erscheinung treten lassen.
Das Motiv der Arkade, der öffentlichen gedeckten Passage, die die Öffentlichkeit von der Museumsinsel auf den neuen Platz führen soll, wird auf diese Weise ohne tektonische Ordnung interpretiert. Damit wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass das stadträumliche Element nicht wie herkömmliche innerstädtische Arkadengänge eine Anzahl von unterschiedlichen (z. B. Laden-) Adressen in einer nach klassischem Muster zonierten städtischen Nutzung zusammenfasst, sondern sich vielmehr auf das Gebäude als solches und den von ihm beschriebenen neuen Stadtraum bezieht und linear, Platz und Eingang mit der Monbijoubrücke zum Bodemuseum verbinden soll.

Prägendes Element der Gebäudeskulptur sind ferner die drei im oberen Gebäudeteil eingeschnitten Höfe, die seine lange Flanke strukturieren und sich im mittelfristigen Bebauungskonzept über den weiten Raum hinweg auf die Gebäudelandschaft der Museumsinsel ausrichten.
Sie bilden damit nicht nur die nach innenräumlichen und funktionalen Kriterien entwickelte Gebäudetypologie ab, sondern sind ebenso als erzählerisches Element im Stadtraum weithin lesbar.

Grundlage für die innere Kommunikation der verschiedenen Museen und Sammlungen im Haus bildet ein einfaches Wegsystem, dass trotz der dichten kompakten Gebäudemasse großzügige wechselseitige Ausblicke in Stadtraum und Blockinnenhof gewährt.
Ausgangspunkt ist das zweigeschossige Foyer von dem aus sich eine zentrale
Treppen- und Aufzugserschließung mit Sichtbeziehung zunächst zum Platz, dann zum Hof entwickelt.
Eine zentrale Galerie erschließt das Gebäude entlang seiner langen Flanke im 2. Bauabschnitt.
Die drei Höfe werden als räumliche Zäsuren mit Ausblick auf die Museumsinsel und Raumaufweitungen für die interne Kommunikation erfahren. Von diesen
Galerie- und Besprechungsbereichen, betritt man die einzelnen Sammlungen und Werkstätten. Die eingeschnittenen Höfe mit ihren Glasfassaden sind gewissermaßen als invertierte Laternen dem Baukörper einverleibt und bewirken eine Vernetzung der Räumlichkeiten über alle Geschosse hinweg ohne die Integrität der als abgeschlossene Räume geforderten Sammlungsbereiche in Frage zu stellen.

Alle Sammlungsräume einer Abteilung befinden sich in enger räumlicher Beziehung in der Regel zusammenhängend mit den Büros und Restaurierungswerkstätten in einer Etage.
Auftakt bilden im Erdgeschoss die Räume der Antikensammlung und der große Sammlungsraum aus der Ausstellung des Vorderasiatischen Museums, die aufgrund der Größe Ihrer Exponate und Räumlichkeiten kontrolliert auch vom öffentlichen Raum und aus dem Foyer einsehbar und damit in das Erschließungskonzept des Hauses eingebunden sind.

Die äußere Gestalt des Gebäudes wird geprägt von seinen großen geschlossenen Wandanteilen aus Naturstein, die Bezug nehmen auf das Museumsensemble. Die große Quaderung der Steinverkleidung im Bereich der Arkade knüpft direkt an die in Naturstein erstellten Uferarchitekturen (Treppen, Balustraden) der Kupfergrabenlandschaft an und trägt diese materiell und maßstäblich im Stadtkontext weiter.
Im Kontrast dazu stehen die großen verglasten Öffnungen des Gebäudes, die die Innenwelt des Gebäudes äußerlich erlebbar machen. Der Grad der Offenheit des Gebäudes kann von innen heraus gemäß den jeweiligen konservatorischen Überlegungen über innen verschließbare Lamellenwände hergestellt werden, womit den Räumen ein hohes Maß an Nutzungsflexibilität zugedacht wurde.



Perspektive

Perspektive

Detail

Detail

Erdgeschoss

Erdgeschoss