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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Ersatzneubau „Badylon“ - Hallenbad, Dreifach-Turnhalle und Freisportumkleiden

1. Preis

Preisgeld: 49.000 EUR

Krieger Architekten | Ingenieure GmbH

Architektur

RIEHLE KOETH

Architektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Freianlagenkonzept Ersatzneubau Badylon Freilassing

Nachdem der Sportpark „Badylon“ durch starke Hochwasser der Saalach und des Mühlenbaches im Jahr 2013 überflutet und beschädigt wurde, plant die Stadt Freilassing Ersatzneubauten eines Hallenbades und einer Sporthalle für den Schul- und Vereinssport.
Die Neubauten entstehen auf dem bestehenden Sportparkgelände im Übergangsbereich des Stadtgebietes und der östlich anschließenden Auenlandschaft der Saalach und sind Teil des Sportgürtels der Stadt Freilassing.
Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten wird das derzeit tieferliegende Gelände angehoben, so dass die Neubauten und neuen Aussenanlagen auf einem leicht erhöhten Plateau liegen. Diese erhöhte Lage bietet den Sportlern eine beeindruckende Aussicht in Richtung Osten auf die Saalacher Aue und die dahinter liegende Salzburger Berglandschaft.
Die Zufahrt zum neuen Sportpark erfolgt über den Aumühlenweg von Osten. Die fußläufige Erschließung von der Stadt aus wird durch eine Unterführung, welche den Georg-Wrede-Platz anbindet, als auch von der höher gelegenen Laufener Straße und von Süden kommend von der Salzburger Straße angeboten.
Der Vorplatz zum Hallenbad und Sporthalle stellt sich als moderner urbaner Platz dar, welcher den Sportparkbesucher empfängt und in den Sportbereich leitet. Seine großzügige offene Fläche kann von den Nutzern bespielt werden, skaten oder skateboarden ist hier bereits möglich.
Zwei Baumquadrate begrünen den Platz und spenden Schatten, großzügige Sitzmöbeln aus Holz laden zum Verweilen ein. Ein Fontänenfeld bildet einen begehbaren Himmelspiegel mit dezentem Wasser- und Nebelspiel, welches an heißen Tagen für angenehme Frische sorgt.
Nördlich des Hallenbades wird ein baumüberstellter Parkplatz für die Sportparkbesucher angelegt. Eine überdachte Fahrradstellanlage schmiegt sich an die Hangkante im Westen des Platzes.
Durch das Foyer gelangt der Besucher über die Haupterschließungsachse zu den Freisportanlagen. Südlich der neuen Sporthalle führt eine barrierefreie Rampe auf eine untere Ebene, von welcher aus die Freisportumkleiden und die neue Zuschauer-Tribüne am großen Rasenspielfeld erschlossen werden.
Ein moderner Kinderspielplatz mit vielseitigem Spielangebot befindet sich ebenfalls in Südausrichtung auf dieser Ebene. Die Boulderwand wird neben dem Spielplatz verortet und ermöglicht vielseitige Klettermöglichkeiten mit Ausblick über die Sportanlagen. Sitzstufen um den Boulderfelsen laden zum Ausruhen und beobachten ein.
In der Pflanzenauswahl orientiert sich der Entwurf an dem Motiv der anschließenden Auenlandschaft: großzügige Pflanzflächen aus Schilf- und Gräserarten gliedern das Gelände. Die Böschung südlich der Schwimmhalle wird ebenfalls als Gräserböschung ausgebildet, Sitzstufen laden zur Pause in der Sonne ein.
Die Dachgärten an den Haumeisterwohnungen werden als private Ruckzugsbereiche intensiver begrünt, der Ruhebereich wird als Holzlounge mit Sonnenliegen gestaltet. Die übrigen Dachflächen erhalten eine extensive Dachbegrünung.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Baukörper der Schwimmhalle und Sporthalle sind sinnhaft in die Umgebung eingefügt. Sehr positiv wird der Zugang zur Schwimmhalle und Sporthalle am Schnittpunkt der Baukörper über eine zentrale, gläserene Eingangshalle beurteilt. Die Zugänglichkeit von Norden und Süden ist nahezu gleichwertig gegeben. Von Norden erreicht man das Gebäude über einen attraktiven Platzbereich. Dabei werden die Verkehrsflächen gut in die Freiflächen integriert. Die vorhandene Wegeverbindung und Blickbezüge werden gestärkt. Die Gebäude werden gut in die Topographie eingefügt. Begrüßt wird auch der Entfall des Wendehammers im südlichen Bereich.
Über die nördlichen Stellplätze sind Schwimmhalle und Sporthalle auf kurzem Wege zu erreichen. Die Freianlagen sind insgesamt richtig situiert und hochwertig gestaltet. Die Schwimmhalle orientiert sich nach Süden zum Alpenpanorama. Die Aussicht aus der Schwimmhalle und der vorgelagerten Terrasse lässt eine hohe Attraktivität erwarten. Die Terrasse sollte jedoch über die gesamte Gebäudelänge vergrößert werden. Das gläserne Dach der Eingangshalle wird paralell der Sporthalle zur Tribüne der Freisportfläche verlängert. Die Ausformulierung der Überdachung wird kontrovers diskutiert. Die Funktionszusammenhänge der Schwimmhalle sind gut gelöst. Gelobt wird der zentrale Zugang mit Kasse, Shop und Gastronomie an einem Ort der geringe Betriebskosten erwarten lässt. Die Aufteilung und Zuordnung der Schwimmbecken ist richtig. Die Anordnung der Becken ist aus Sicht der Risikobeurteilung in Bezug auf die Badegäste gut gelöst. Der Bezug von Kleinkindbecken und Lehrschwimmbecken zur Gastronomie wird begrüßt. Die Idee des abgesenkten Sprungturmbeckens ist räumlich attraktiv und wirkt sich akkustisch positiv aus. Die lichte Raumhöhe des Schwimmhallenbereiches wird somit optimiert. Die Hausmeisterwohnungen werden in der Dachfläche der Schwimmhalle integriert. Es entstehen attraktive begrünte Innenhöfe auf dem Schwimmhallendach. Die Sporthalle ist grundsätzlich richtig organisiert. Die Wirtschaftlichkeit könnte bei einer Reduzierung der Verkehrsflächen erhöht werden. Der Zuschauerbereich ist überdimensioniert. Die Umkleidebereiche des Freisportes sind gut erreichbar platziert. Die Organisation der Kraft- und Gymnastikräume im Obergeschoss der Sporthalle bedarf einer Konkretisierung.
Die Fassaden sind der Bauaufgabe angemessen und hochwertig gestaltet. Die großflächigen Verglasungen und die Lärchenholzfassaden fügen sich harmonisch in den Naturraum ein. Der Entwurf leistet einen guten Beitrag zur Attraktivität Freilassings.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

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