modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Ersatzneubau „Badylon“ - Hallenbad, Dreifach-Turnhalle und Freisportumkleiden

Perspektive

Perspektive

ein 3. Preis

Preisgeld: 29.000 EUR

Behnisch Architekten

Architektur

lab landschaftsarchitektur brenner Partnerschaft mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Stadt Freilassing beabsichtigt als Ersatz für den vom Hochwasser beschädigten Erholungspark Badylon ein neues Hallenbad, eine Dreifachturnhalle, einen separaten Funktionsbereich für Freisportanlagen sowie zwei Betriebspersonalwohnungen zu errichten. Keine Spaß- oderLuxustempel soll entstehen, vielmehr soll die neue Anlage den Bewohnern der Stadt eine attraktive Freizeitalternative bieten und das Schul- und Vereinssportangebot der Stadt aufrechterhalten.
Das Grundstück für den geplanten Neubau am östlichen Stadtrand befindet sich im sogenannten Sportgürtel der Stadt Freilassing. Die zu erhaltenden freien Sportflächen im Osten und eine offene eher kleinteilige Wohnbebauung in ein- bis viergeschossiger Bauweise mit großen Gärten im Westen begrenzen das Wettbewerbsgebiet.

Konzept
Landschaftliche Elemente auf der einen Seite und verschieden maßstäblichen Baukörper auf der anderen Seite sind das charakteristische dieses Standorts. Eine markante Hangkante definiert den Übergangsbereich der Wohnbebauung zur tieferliegenden Auenlandschaft des Flussbettes. Man blickt von oben auf die neue Anlage, gleichzeitig hat man einen herrlichen Blick über die Sportanlagen hinweg auf die nahe gelegene Alpenkulisse.
Im vorliegenden Entwurf wird diese Qualitäten auf besondere Art und Weise zur Geltung gebracht. Keine Vorder- und Rückseiten eines überdimensionierten Baukörpers sollten entstehen, vielmehr eine gebaute Landschaft, die sich wie selbstverständlich mit den vorhandenen Wegesystem verbindet und spielerisch mit den topographischen Gegebenheiten und besonderen Blickbezüge umgeht. Dabei sollte man weniger an ein Gebäude denken, sondern eher an eine zusammenhängende räumliche
Struktur, innerhalb derer sich die unterschiedlichen Funktionen, aus denen sich die Anlage zusammensetzt, individuell nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickeln können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebaulich macht die Arbeit vieles richtig: Die Stellung der Baukörper entlang der topographisch vorhandenen Hangkante, situiert zur vorhandenen Sportanlage mit Blick in die Alpenkulisse, sowie die geschickte Anbindung fußläufig an die Grundschule.
Die Erschließung für den Individualverkehr mit der Verlegung des Wendehammers an den Wirtschaftshof ist für den Bus nicht sehr günstig. Auch die, im Süden neu errichtete Stellplatzanlage schmälert den Gesamteindruck und trägt nicht zu einer Verbesserung der Freiraumsituation der Sportanlagen bei. Die Frage ob eine gebaute Landschaft in dieser Situation die richtige Antwort ist, kann das Preisgericht nicht beantworten. Auch die gesamte Haltung der Freiflächen hat einen sehr städtischen Charakter.
Eine Dachkonstruktion verbindet Sporthalle und Hallenbad, leider baulich nicht geschlossen. Die Sporthalle an sich, mit den Abläufen und Zuwegungen zu den Umkleiden, sowie zu den Tribünen im 1. Obergeschoss funktioniert gut, im Gegensatz zu den Umkleiden für die Außensportanlage, die räumlich in keinem Funktionszusammenhang zu den nordöstlichen Sportstätten liegen.
Die Anmutung des Hallenbades mit einhergehendem Mehrwert entspricht in allen Bereichen eher einem Spaß- und Freizeitbad. Der ankommende Badegast sieht in der überdimensionierten Eingangshalle zwar die Kasse aber leider auch eine Aneinanderreihung von WC- und Techniktüren. Wünschenswert wäre an dieser Stelle der freie Blick in das Hallenbad gewesen. Die Anordnung der Becken mit Alpenblick nach Süden ist gut. Warum das Springerbecken unmittelbar an der Gastronomie platziert wurde ist unverständlich. Schön sind die Naturtribünen mit Sitzkanten zum Sportplatz hin.
Die Architektur überzeugt in erster Linie durch die Maßstäblichkeit und guten Proportionen der eingeschoßigen Eingangs- und Umkleidezonen. Die aufwendigen Dachkonstruktionen von Sporthalle und Hallenbad stellen sich zum Sportplatz unrund und unmaßstäblich dar. Die Idee des Boulderhofes im Süden löst den Zugang zum Technikbereich, ist an dieser Stelle jedoch überzogen. Insgesamt eine, in vielen Bereichen, insbesondere in den Funktionsabläufen durchdachte Arbeit, die allerdings in seiner Ausformulierung zu verspielt und opulent daherkommt.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Perspektive

Perspektive

Grundriss E0

Grundriss E0

Modell

Modell

Modell

Modell

Schnitte

Schnitte