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Mehrfachbeauftragung | 08/2014

Quartiersplatz „Ewald-Heinrich-von Kleist-Platz“ im Quartier Altkönigblick

1. Preis / Mit der Realisierung beauftragt

BIERBAUM. AICHELE. landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die stadträumliche Situation:
Der Ewald-Heinrich-von-Kleist-Platz liegt am Kreuzungspunkt von zwei wichtigen Erschließungsachsen in Frankfurt-Riedberg. Innerhalb des Siedlungsgefüges übernimmt er die Funktion eines Quartiersplatzes. An seinen Seiten wird er durch Straßen bzw. Wege sehr unterschiedlicher Ausprägung und Dimension flankiert. Die zu gestaltende Fläche wird nicht nur durch die Kanten der umgebenden Bebauung sondern vor allem durch die vorhandenen Straßenprofile geprägt. Die als Quartiersplatz zu gestaltende Fläche stellt sich somit als Tangentialplatz innerhalb eines größeren Raumgefüges dar.
Der Entwurf definiert daher den Quartiersplatz als eine Skulptur im Stadtraum. Diese hebt sich als besonderes Element aus der der Gesamtfläche des Platzes hervor und schafft eine besondere Adresse und einen hohen Wiedererkennungswert.
Das nur an den Seiten geschnittene Baumdach aus mehrstämmigen, unregelmäßig verteilten Acer neglectum `annae` (Zöschener Ahorn) überspannt den gesamten Platzbereich. Eine großzügig dimensionierte Lichtung schafft zwischen den Baumkronen einen inneren, vielfältig nutzbaren, ruhigen Raum.
Die vielfältige Ausprägung und Wuchsrichtung der Stämme unter dem Baumdach wirkt als Filter zwischen dem bewegten Straßenraum und der ruhigen Platzfläche.
Polygonal verzweigte Sitzelemente gliedern die Fläche und laden unter den Bäumen sowie auf der sonnigen Lichtung zum Verweilen ein. Auf der Oberfläche der Betonsitzelemente können Informationen über Ewald Heinrich von Kleist eingraviert werden.
Die Platzfläche selbst wird mit wassergebundener Decke befestigt. Das leichte Gefälle der Fläche wird teilweise nivelliert, und die Flanken so durch flache Stufen, welche sich teilweise einschneiden und teilweise aus der Fläche hervorheben, betont. In einigen Bereichen entstehen so auch ebenerdige Übergänge, die eine barrierefreie Erschließung sichern und die Zufahrt für Pflegefahrzeuge ermöglichen.

Beleuchtung:
Die Grundbeleuchtung der Platzränder wird vor allem durch die bereits vorhandene Straßenbeleuchtung gesichert. Bodenleuchten umspielen die mehrstämmigen Bäume und heben den bizarren Stammwuchs hervor und inszenieren das Baumdach als Skulptur. Während tagsüber die die Lichtung erhellt ist, entsteht nachts unter den Bäumen und zwischen den Stämmen ein erhellter Raum. Optional kann die Platzatmosphäre durch Hängeleuchten über den Sitzbereichen noch verstärkt werden. Die Beleuchtung der Platzes erfolgt durch warmes Licht (warmweiß. 2200°K bis 3300°K) und hebt sich somit zusätzlich von den umgebenden Flächen ab.

Erschließung:
Die Flächen für die Feuerwehr werden freigehalten. Ein entsprechend des Gestaltungshandbuches belegter Weg erschließt die Eingänge des nördlich angrenzenden Wohngebäudes. Die seitlich angrenzenden Flächen werden mit Schotterrasen oder wassergebundener Decke befestigt.

Nutzungsvielfalt:
Der Platz bietet eine große ruhige Fläche, die vielfältig nutzbar ist. Die mittlere Platzfläche ist bewusst freigehalten. Sie bietet somit neben den Freizeitnutzungen wie Boule, Nutzungsmöglichkeiten für kleine Märkte und unterschiedliche Veranstaltungen bei denen auch Zelte, Leinwände oder Bühnen aufgestellt werden können.

Pflege:
Das Baumdach ist pflegeleicht zu erhalten, indem es an den Außenseiten jährlich, dafür an den Innenseiten nur seltener, locker geschnitten werden muss. Die mit wassergebundener Decke (gegebenenfalls mit Stabilizer) befestigte Fläche könnte zur Verminderung der Erhaltungskosten teilweise auch gepflastert werden.