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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2013

„Aufgang zum Kirchplatz – Stützmauer Alte Schule bis Residenz Krone“

Rendering Marte.Marte Architekten

Rendering Marte.Marte Architekten

2. Preis

Marte.Marte Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Die ortsgestalterische Entwicklung der Gemeinde Lech orientiert sich historisch bedingt an der Lechtalstraße. Wie bei allen Straßendörfern ist die Durchgangsstraße ein Ort, an dem sich alle wichtigen Funktionen des Dorfes gruppieren. Die Kirche bildet die Mitte des Ganzen, flankiert von der Schule, dem Haus des Kindes, den öffentlichen Einrichtungen und einer Abfolge namhafter Hotels. In direkter räumlicher Beziehung befindet sich das Dorfzentrum ‘Rüfiplatz‘ mit verschiedensten Geschäften, in unmittelbarer Nähe entsteht das neue Gemeindezentrum.

Die Besonderheit des hochalpinen Bergdorfes ist das allerorts präsente Bachbett der Lech und die markante Topografie um den Kirchenhügel. Die dadurch entstandene Staffelung im dörflichen Gefüge und die teilweise Enge des Straßenraumes sind für Lech charakteristisch. Durch die Neugestaltung des Aufganges zum Kirchplatz sollen diese Qualitäten bewahrt und noch spürbarer ausgebildet werden.

Die bestehende Steinmauer wird in ihrer derzeitigen Form belassen, durch neue Erschließungselemente wird sie jedoch differenzierter ausgeformt. Durch die neue Aufgangssituation zum Kirchplatz öffnet sich der Straßenraum zu einem Vorplatz unterhalb der alten Schule. Über eine weithin sichtbare Treppe und einen Aufzug gelangt man auf die Eingangsebene der alten Schule, der behindertengerechte Aufzug wird in die denkmalgeschützte Mauer integriert. Eine breite Rampe sowie eine flache Treppe bilden den fließenden Übergang in den Kirchplatz. Es entsteht damit eine wintersichere, aber vor allem raumgreifende Verbindung innerhalb des Dorfes an der so wichtigen topografischen Kante. Eine zusätzliche Treppe im Bereich der Residenz Krone soll die Ebenen des Straßenraumes mit den Ebenen des Kirchplatzes und der Hotels stärker verbinden.

Eine Abfolge von dicht gestellten Stableuchten definiert entlang der hohen Steinmauer einen für die Fußgänger geschützten Weg. In den Stunden der Dämmerung und in der Nacht erzeugen diese einen mit kleinsten LED-Lichtpunkten subtil ausgeleuchteten Lichtraum. Im Bereich des Aufganges zum Kirchplatz wechseln die Stableuchten auf die untere Straßenseite und führen die Fußgänger bis zum neuen Gemeindezentrum ‘Post‘. Bezugnehmend auf die alpine Tradition von Wanderwegen führt ein zusätzlicher, schmaler ‘Bergpfad‘ die Fußgänger auf direktem Weg zum Kirchplatz.

Die Materialisierung im Bereich des Aufganges zum Kirchplatz wird bestimmt von den denkmalgeschützten Natursteinmauern. Die Treppen und Rampen sowie die neu entstehenden Mauerteile werden an die historischen Steinmauern angepasst. Die Straße erhält einen Belag aus eingestreutem Asphalt, die Gehwege heben sich durch eine Kalksteinpflasterung vom Straßenraum ab.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt sieht im Wesentlichen eine kombinierte Lösung zwischen Stiegenanlage, Rampe und Aufzug vor. In dem Zusammenhang ist auch eine zentrale Aufweitung auf Straßenniveau zu nennen. Positiv bewertet wird die verhältnismäßig gute Anbindung an das „Haus des Kindes“. Nicht überzeugen kann der städtebauliche Ansatz einer „Platzerweiterung“ da entgegen den Plandarstellungen die räumliche Aufweitung gegenüber nicht gegeben ist. Weiters wird die turmartige Überhöhung des Aufzuges als irritierendes städtebauliches Element wahrgenommen. Weiters werden auch erhebliche Widersprüche in den dargestellten Maßverhältnissen festgestellt. Welche wesentliche Korrekturen nach sich ziehen würden. Sodass insgesamt eine Weiterführung des Projektes nicht empfohlen werden kann.