Umbau Kapelle - Kirche Mariahilf

Das Projekt verhält sich gegenüber dem Gebäude und der von Clemens Holzmeister geplanten Raumstruktur respektvoll, ebenso gegenüber dem von Haus Purin Anfang der 1980er Jahre erfolgten Adaptionen und nimmt weitgehend die vorhandene Raum- und Materialqualitäten zum Ausgangspunkt des Entwurfs. Die behindertengerechte Erschließung der Kirche und des Pfarrsaales erfolgen über eine Rampe zum Seiteneingang, die als raumbildendes Element zum öffentlichen Raum konzipiert ist. Die Adaptionen im EG und UG sind strukturell minimal und beschränken sich auf wenige Maßnahmen, die in Absprache mit dem Denkmalamt erfolgen werden. Der Entwurf der Kapelle übernimmt wesentliche Qualitäten des Bestandes und implementiert einen „neuen“ Raum der Spiritualität, ohne eine vordergründige Inszenierung von sakralen Zeichen zu schaffen.
Die Dezenz, aber Präzision der abstrakt gestalteten Symbole in den Wandnischen definiert subtil die liturgische Nutzung des Raumes ohne eine andere Nutzung atmosphärisch oder symbolisch auszuschließen.
Den beiden Fenstern zum Hof wird ein Lichtfilter aus Keramikelementen vorgeblendet, der als ornamentale Wand bündig eingebaut wird und Intimität und Bedeutung schafft. Insgesamt besticht der Ansatz durch seine Spannung zwischen konzeptionellem Denken, raumbildenden Maßnahmen und nobler Zurückhaltung.