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Mehrfachbeauftragung | 11/2014

Neubebauung Oberreut-Süd

2. Rang

Peter W. Schmidt Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der Entwurf für vier linear zugeschnittene Baufelder im Stadtteil Oberreut schließt die Blockrandbebauung nach Nordosten ab und vervollständigt die vorgegebene städtebauliche Figur. Die engen Baufenster und die Vorgaben des Bebauungsplans führen zu Gebäudevolumina, die sich an der angrenzenden Bebauung orientieren.

Der Entwurf für diese Geschosswohnungsbauten im sozialen Mietwohnbau ist in seiner Gliederung und Gestalt im Wesentlichen von der Grundrisstypologie her entwickelt. Die beiden Blockrandgebäude sind als Dreispänner mit den kleinteiligen Räumen und Bädern zum nordöstlichen Straßenraum und den „öffentlichen Bereichen“ der Wohnung zum Blockinnenbereich geplant. Die beiden Ost-West ausgerichteten Baukörper sind als Zwei- und Dreispänner um eine innere Raumschiene mit Bad und dienenden Räumen entworfen. Der Entwurf zeigt Wohnungstypen mit funktionalen Raumzuschnitten und einer Minimierung der Flurflächen auf. Die klar strukturierten Grundrisse sind mit großflächigen Fenstern entwickelt, sie sorgen für einen optimalen Tageslichteintrag, der unterbewusst zu einer spezifischen, warmen Atmosphäre beiträgt.



Während die Straßenfassaden als Lochfassaden entwickelt werden, sind die inneren Fassaden großzügig geöffnet. Die größere Varianz dieser Fassaden entwickelt sich aus dem Grundriss heraus und ist mit den kompositorisch angeordneten Balkonen ein Gegenpol zu den äußeren abschirmenden Fassaden. Diese Offenheit wird im Erdgeschoss bis in den Freiraum hinein fortgesetzt. Den Wohnungen sind tiefe private Gärten mit einer niveaugleichen Terrassenfläche vorgelagert. Innenraum und Außenraum gehen fließend über.

Die Freiflächen zwischen den Gebäuden sind bei den Neubauten zunächst mit den Außenflächen der Wohnungen und in der Folge über eine dünenartige Landschaftsstruktur mit eingestreuten Hochbegrünungen und landschaftsplanerischen Spolien gestaltet.

Die Kinderspielfläche ist harmonisch in die Gesamtgestaltung integriert. Ein amorph verlaufender Wirtschaftsweg bindet funktional die mieterseitigen Außenflächen an und bewirkt eine Weitläufigkeit, die mit dem leicht modellierten Außenraum mit den gezielt gesetzten Pflanzungen einen eigenen Charakter entwickelt.



Die Bebauung soll mit einer massiven Konstruktion in Mischbauweise realisiert werden; dabei wird die Gebäudeaussteifung durch die Treppenhäuser und Aufzugskerne gewährleistet. Die solide Fassade aus Mauersteinen wird mit einer feinen Putzoberfläche versehen.

Durch die Reduzierung der gestalterischen Elemente und den bewussten Einsatz hochwertiger Materialien wird eine nachhaltige, qualitätsvolle Architektur entstehen. Auf aufwendige Details wird zugunsten von einfachen und robusten Lösungen verzichtet. Über eine einfache aber wertige Konstruktion sowie Ausstattung und die Verwendung einer hohen Stückzahl gleicher Bauteile wird eine größtmögliche Wirtschaftlichkeit erzielt.



Wie ein Lochstreifen spannt sich zum Straßenraum, unterbrochen durch die Hauseingänge und überhöht durch die Dachgauben, die Fassade auf. Die beiden Baukörper komplettieren die „Platzwand“ zum Straßenraum, zum öffentlichen Raum mit einer unaufgeregten, zeitlosen Baugestalt.